Frustrierter RK´ler und nun mit einer neuen Heimat......
Beruflich bin ich oft unterwegs und daher auch öfters mal in gastronomischen Einrichtungen anzutreffen. Viel mehr liebe ich es aber mit meiner Frau und Freunden die kulturellen Begebenheiten zu besuchen. Dazu gehört dann natürlich auch ein gepflegtes Essen und schnacken in gemütlicher Atmosphäre. Von diesen Restaurants werde ich, wenn es meine karge Zeit erlaubt, natürlich gern und ausführlich hier berichten.
Frustrierter RK´ler und nun mit einer neuen Heimat......
Beruflich bin ich oft unterwegs und daher auch öfters mal in gastronomischen Einrichtungen anzutreffen. Viel mehr liebe ich es aber mit meiner Frau und Freunden die kulturellen Begebenheiten zu besuchen. Dazu gehört dann natürlich auch ein gepflegtes Essen und schnacken in gemütlicher Atmosphäre.... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 290 Bewertungen 694085x gelesen 8248x "Hilfreich" 5687x "Gut geschrieben"
Besucht am 02.02.2025Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 44 EUR
Wo einen so ein Anzeigenportal für gebrauchte Gegenstände so alles hinführt. Unsere kleine hatte für ihr Pferd auf diesem Onlinemarktplatz etwas gefunden, was sie unbedingt brauchte. Das gab es nun in der Nähe von Potsdam, und da mein Auto das einzige mit Hänger Kupplung ist, hieß es für meine Frau und mich halt ab nach Potsdam. Wir hatten uns extra den Sonntag auserkoren, da dort ja verhältnismäßig wenig Verkehr auf der Straße ist.
Wir machten uns also ohne große Vorbereitung auf in ein kleines Dorf westlich von Potsdam, und als wir alles auf dem Hänger verstaut und verladen hatten, ging es wieder heimwärts. Bevor wir aber auf die Autobahn rollten, wollten wir unbedingt noch etwas zum Mittagessen haben. Hier auf den Dörfern westlich von Potsdam wird es doch wohl noch irgendeinen Dorfgasthof geben, bei welchem wir gutbürgerliche, deutsche Küche finden werden. Der große amerikanische Kartendienst zeigte uns einige an, und so starteten wir. Relativ schnell machte sich bei uns die Ernüchterung breit, denn entweder gab es die angezeigten Dorfgasthöfe gar nicht mehr, oder sie hatten wegen Winterpause geschlossen. So fuhren wir nun an einigen vorbei, bis wir kurz vor der Stadtgrenze von Potsdam in einer Kleingartenanlage am Rande der Straße ein großes Werbeschild sahen.
Hier wurde auf die Gaststätte „An der Kanalbrücke“ hingewiesen. Das war unsere letzte Chance im ländlichen Raum, denn wir waren ja nun schon an der Grenze zu Potsdam, Sanssouci war nicht mehr weit. Wir verließen also die Bundesstraße und bogen in die Kleingartenkolonie ein.
Die Gaststätte war weiterhin gut ausgeschildert, auch wenn die vielen Schilder mittlerweile deutlich in die Jahre gekommen sind. Unser Auto stellten wir auf einem größeren Parkplatz wenige Meter vom Lokal ab, denn auf dem kleinen Parkplatz direkt an der Gaststätte hätte ich mit dem großen Hänger ganz schön zu kurbeln gehabt. Die letzten Meter gingen wir zu Fuß und traten in die kleine Gaststätte ein.
Schon auf den ersten Blick war deutlich das nicht nur unterwegs die Werbeschilder in die Jahre gekommen sind, sondern auch die Gaststätte mitsamt ihrem Wirt. Dieser stand hinter dem Tresen und begrüßte uns freundlich. Er ließ uns freie Platzwahl in seinem fast leeren Gasthaus, es waren nur zwei weitere Tische mit jeweils zwei Personen besetzt. In einem Hinterzimmer bemerkten wir den (ebenfalls in die Jahre gekommenen) Vorstand des örtlichen Anglerclubs, welche hier ihren sonntäglichen Frühschoppen abhielten.
Wir nahmen in der Mitte des Raumes Platz, und alsbald waren die Speisekarten am Tisch. Bevor jedoch die Speisekarten ausgelegt wurden, baten wir den Wirt um die Reinigung des Tisches, denn hier waren noch die Überreste der Speisen unserer Vorgänger(von wann auch immer) noch sichtbar. Allgemein machte die Gaststätte nun nicht unbedingt den besten Anschein, da sah man schon in den Ecken wo lang gewischt wurde, dass in mancher Ecke ein Spinnwebchen hing als auch das der Sand der Gartenanlage unter so manchen Tisch noch lag. Wände und Decken, vor allem auch hier wieder die Ecken waren deutlich vergilbt, du würden mal einer dringenden Sanierung bedürfen.
Auch bei den Toiletten fühlte man sich weit in die DDR-Zeit zurückversetzt. Ich denke aber das der Wirt, gut und gerne auch schon 70 Jahre alt, nichts mehr investieren wird, und so lange weiter macht wie es geht. Das wird dann auch die nächste Kneipe sein die westlich von Potsdam stirbt.
Die Speisekarte war schnell gelesen, hier gab es die typischen ostdeutschen Gerichte. Von Soljanka und Ragoutfin, über das Schnitzel mit Würzfleisch überbacken oder mit Letscho, diese Speisekarte gab es vor über 30 Jahren schon. Das Einzige was sich geändert hat, sind die Preise. Apropos Preise, auch bei der Bezahlung war man noch im Früher stehengeblieben, denn auf der Speisekarte als auch an der Tür wurde darauf hingewiesen das nur Barzahlung möglich ist.
Wir verzichteten auf eine Vorspeise, denn es sollte ja nur ein schnelles Mittag werden, und so bestellten wir:
Getränke:
· 2x 0,3ér Tonic zu je 2,90 €
Hauptspeisen:
· 1x Schnitzel-Letscho > Schnitzel aus den Schweinelachs geschnitten, Letscho-Paprika, Tomatenmark und Gewürzen mit Salatgarnitur und Pommes Frites für 16,90 € · 1x Schnitzel mit Würzfleisch überbacken > Schnitzel aus dem Schweinelachs geschnitten, mit feinem Hühner-Würzfleisch, Champignons und Emmentaler überbacken mit Salatgarnitur und Pommes Frites für 20,90 €
Die Getränke waren schnell am Platz, gleichzeitig hörte man das werkeln in der Küche, denn auch unser Nachbartisch hatte gerade ebend bestellt.
Dass die Schnitzel hier frisch zubereitet werden, konnte man deutlich an den kräftigen Klopfgeräuschen vernehmen, welche aus der Küche drangen. Leider drangen wenig später dann auch die gesamten Bratendüfte von der Küche in den Gastraum. Entweder ist die Lüftungsanlage ebenso alt wie das gesamte Mobiliar, oder sie funktioniert nicht. Wir empfanden es jedenfalls als sehr unangenehm, gerade wenn man von Toilette oder von draußen kam, bemerkte man den Dunst und Nebel. Entsprechend rochen dann natürlich auch unsere Sachen, und die Mädels zu Hause konnten uns anhand des Geruches erzählen was es bei uns zu essen gab.
Trotz des es „nur“ Schnitzel und Pommes gab, mussten wir über eine halbe Stunde auf unsere Essen warten. Ich hatte mir das Schnitzel-Letscho auserkoren. Und ja, man sah auf den ersten Blick, zumindest das Schnitzel ist keine Convenience.
Ein riesiges Schnitzel bedeckte den Teller, nicht zu dünn, sondern was für richtige Männer. Die Panade knusprig, goldgelb. Der Koch verstand es Schnitzel zu braten.
Das Letscho war dann doch wieder Convenience, wenngleich es aber hier in der Küche geschmacklich mit Tomatenmark und ordentlich Paprika aufgewertet wurde. Es passte gut dazu. Es war nicht zu dünn, sondern von der Konsistenz her schön dick. Somit wurde auch die Panade vom Schnitzel nicht zu weich.
Convenience waren natürlich auch die Pommes, welchen ein bisschen der krosse Biss fehlte. Einige Sekunden länger hätten sie schon in der Fritöse verbringen können. Was auch gänzlich fehlte war Salz bzw. Pommes Gewürz an den Pommes Frites. Nachwürzen konnten wir allerdings nicht, da weder Salz noch Pfefferstreuer auf dem Tisch standen. Letztendlich war dann auch der Beilagen Salat aus dem Eimer vom Großmarkt, und nicht frisch angerichtet.
Meine Frau hatte sich das Schnitzel mit Würzfleisch überbacken bestellt. Auch hier wieder ein ordentlich großes Schnitzel, welches richtig gut gebraten wurde, auf dem Teller. Das Würzfleisch, hier bewusst nicht RagoutFin genannt, wurde ja hier, wie aus DDR-Zeiten bekannt, aus Hühnchenfleisch hergerichtet. Kleine Würfel aus gekochten Hähnchenfleisch wurde mit einer sämigen Soße und viel Käse auf das Schnitzel gebracht und überbacken.
Nicht ganz sicher waren wir uns ob das Würzfleisch selbst hergestellt wurde, allerdings spricht die verschiedene Größe der Stücke als auch die cremig-sämige Soße für eine Eigenproduktion. Auch hier die Pommes zu lasch, und wenn das meine Frau sagt.
Genau eine Stunde nach unserem Betreten der Gaststätte waren wir fertig, und orderten die Rechnung. Die gab es hier nicht aus der Registrierkasse, sondern wurde auf einem kleinen Zettel aufgeschrieben und im Kopf zusammengerechnet. Auch hier war also die Zeit stehen geblieben.
Unser Fazit: Wir zahlten zu zweit 43,60 € in der Gaststätte „An der Kanalbrücke“ in Potsdam. Die Zeit ist hier stehengeblieben, das sieht man sehr deutlich an der Innenausstattung des kleinen Gartenlokals, aber auch an der Speisekarte. Trotzdem muss man sagen, dass der Wirt diese kleine Gastronomie noch mit Herz führt und mit seinem Ende sicher auch das Lokal endet. Der letzte macht das Licht aus.
Wo einen so ein Anzeigenportal für gebrauchte Gegenstände so alles hinführt. Unsere kleine hatte für ihr Pferd auf diesem Onlinemarktplatz etwas gefunden, was sie unbedingt brauchte. Das gab es nun in der Nähe von Potsdam, und da mein Auto das einzige mit Hänger Kupplung ist, hieß es für meine Frau und mich halt ab nach Potsdam. Wir hatten uns extra den Sonntag auserkoren, da dort ja verhältnismäßig wenig Verkehr auf der Straße ist.
Wir machten uns also ohne große Vorbereitung auf... mehr lesen
Gaststätte An der Kanalbrücke
Gaststätte An der Kanalbrücke€-€€€Biergarten, Gaststätte03315054948Marquardter Chaussee 100, 14469 Potsdam
3.0 stars -
"Der letzte macht das Licht aus" JenomeWo einen so ein Anzeigenportal für gebrauchte Gegenstände so alles hinführt. Unsere kleine hatte für ihr Pferd auf diesem Onlinemarktplatz etwas gefunden, was sie unbedingt brauchte. Das gab es nun in der Nähe von Potsdam, und da mein Auto das einzige mit Hänger Kupplung ist, hieß es für meine Frau und mich halt ab nach Potsdam. Wir hatten uns extra den Sonntag auserkoren, da dort ja verhältnismäßig wenig Verkehr auf der Straße ist.
Wir machten uns also ohne große Vorbereitung auf
Geschrieben am 11.03.2025 2025-03-11| Aktualisiert am
11.03.2025
Besucht am 01.02.2025Besuchszeit: Abendessen 7 Personen
Rechnungsbetrag: 315 EUR
Wie kann man nur auf die blöde Idee kommen, am Samstagabend in die Dresdner Neustadt zu gehen, bzw wir vom Lande, zu fahren? Unser Kreuzfahrtschiff-Chefkoch war mal wieder an Land, und hatte zum Essen gehen geladen. Da sonst ja immer Herr Jenome für die Gastroauswahl zuständig ist, überließ ich das dieses Mal dem Herrn. Und der suchte natürlich ein Lokal mitten in der Dresdner Neustadt aus, wo Wochentags Parkplätze schon Mangelware sind, und am Wochenende so gut wie gar nicht zu bekommen sind. Wir fuhren also von unserem kleinen Dorf in die große Stadt, und nach einer ergebnislosen Runde der Parkplatzsuche, fuhren wir mit unserem Auto wieder raus aus der Neustadt, bis wir eine Lücke gefunden hatten. Nun hieß es also wieder ein ganzes Stück zurück in die Neustadt laufen, und sind dabei so manch schrägen „Vogel“ über den Weg gelaufen.
Unser Ziel war das Restaurant „Lila Soße-junge deutsche Küche“ in der Kunsthofpassage auf der Alaunstraße.
Irgendwie schien unserem Chefkoch der Name gefallen zu haben, denn so recht konnte er uns nicht sagen was es denn dort zu essen gibt, findet man ja auch keine Speisekarte auf der Website. Das Restaurant verspricht aber Kreativität, Moderne, Fantasie und Individualität, lassen wir uns also einmal überraschen. Inmitten der Kunsthofpassage fanden wir dann im alten Gemäuer das Restaurant.
Der Name Kunsthof spiegelte sich überall wieder, so waren die Fassaden der umliegenden Häuser mit wilden Kreaturen bemalt. Na mal sehen was uns da in der „Lila Soße“ erwartet. Bereits durch das große Fenster konnten wir sehen, dass das Lokal sehr gut besetzt war, und im Laufe des Abends kein Tisch mehr frei war. Scheint also beliebt zu sein.
Wir hatten einen Tisch für 7 Personen bestellt, und wurden an einem langen Tisch, welcher aus mehreren zusammen geschobenen Tischen bestand, inmitten des Lokals postiert. Empfangen wurden wir von einem jungen, freundlichen Team. Abwechselnd wurden wir von jungen Damen als auch Herren bedient.
Das ganze Lokal war mit alten Holzstühlen und alten Holztischen bestückt, an den Wänden gab es lange Holzbänke. Stühle und Bänke waren mit einem dünnen Aufleger versehen, gemütlich sitzen über längere Zeit war da eher nicht. Das ganze Ambiente wollte in einem rustikalen Charakter erstrahlen, In der Ecke der rußgeschwärzte Kamin tat sein Übriges dazu.
Das Restaurant selbst war ein langer Schlauch, und in zwei Teile getrennt. Während die Theke und der eine Teil des Restaurants auf einer Empore eins mit dem Eingang waren, ist der zweite Teil etwas tiefer liegend. Zu den Toiletten im Keller gelangt man über eine schmale Treppe. Also ganz klar auf die Neustadtklientel ausgelegt, denn für Ältere oder gar Rollifahrer ist das Lokal somit nicht geeignet.
Die anderen Gerichte standen im ganzen Lokal verstreut auf mehreren Tafeln, und die Bedienung bat die Gäste doch bitte durchs Lokal zu stöbern um seinen Essenswunsch zu finden. Da dies bei allen Tischen so gemacht wurde, war natürlich auch immer eine gewisse Unruhe im Lokal. Wir empfanden dies als störend.
Letztendlich ging einer von unserem Tisch durchs Lokal, fotografierte die jeweiligen Tagesangebote ab, und schickte sie in unsere WhatsApp Gruppe. Nachdem nun alle was gefunden hatten orderten wir:
Getränke:
· 1x 0,5ér Bayreuther Hell für 5,80 € · 1x 0,5ér Radler für 5,80 € · 1x Bio-Jasmin Tee für 4,20 € · 2x 0,2ér Cola für je 3,70 € · 1x 0,2ér Fanta für 3,70 € · 1x 0,4ér Zitronenlimonade für 4,60 € · 1x 0,15ér Schoppen Grauburgunder „eins zu eins“ des Weingut a. Diehl aus der Pfalz für 6,40 € · 1x 0,15ér Schoppen Rosewein trocken des Weingut Martin Schwarz aus Sachsen für 6,20 €
An Speisen hatten wir gefunden:
Vorspeisen:
· 1x Brotsalat aus geröstetem Roggenbrot mit Radieschen, Tomaten, Gurken, roten Zwiebeln, Hirtenkäse und Blattsalat für 13,50 € · 1x Möhren-Pastinaken-Suppe mit gerösteten Kürbiskernen für 8,90 € · 1x Pesto von Petersilie mit Mandeln und Bergkäse für 5,20 € · 1x Linsensalat mit Paprika, Gurke, Sellerie und Minze für 6,50 €
Hauptspeisen:
· 2x Risotto mit Kernenpesto, Ziegenfrischkäse und Salat zu je 21,50 · 1x Rote-Beete-Ricotta-Knödel mit karamellisierten Möhren, Bergkäse und Gorgonzolasoße für 21,50 € · 1x Hausgemachte Käsespätzle mit Schmelzzwiebeln im Weckgläschen für 11,90 € · 1x Kalbsschnitzel mit Bratkartoffeln und Salat für 28,50 € · 2x Roastbeef unter einer Kräuterkruste mit Zucchini und gebackener Süßkartoffel für je 29,50 €
Die Getränke brauchten knappe 10 Minuten bis sie an unserem Platz waren. Leider war die junge Dame hier etwas durcheinander, sodass jeder zwar ein Getränk bekam, aber nicht das was er sich wünschte bzw bestellt hatte. Sie fragte aber auch nicht wer was bekommt, sondern stellte einfach nur hin. Naja. Erstaunt war ich, dass es hier mitten in der Dresdner Neustadt bayrisches Bier aus dem Fass zu trinken gibt. Die Weine waren gut, der Jasmin Tee ließ auch keine Wünsche offen.
Die Linsen als auch der Paprika und die Gurke waren schön bissfest, der ganze Salat angenehm süß-sauer gewürzt. Die Minze hielt sich dezent im Hintergrund. Dazu wurde frisches Vollkornbrot gereicht.
Ich hatte mich für die Möhren-Pastinaken-Suppe mit gerösteten Kürbiskernen entschieden. Auf einem großen, tiefen Teller wurde hier die dampfend heiße Suppe gereicht. Sie war angenehm sämig, die Pastinaken dominierten mit ihrem leicht süßlichen und nussigen Geschmack, und ließen die Möhren in den Hintergrund treten. Reichlich Kürbiskerne rundeten die Suppe ab.
Unsere Freundin hatte sich für den Brotsalat aus geröstetem Roggenbrot mit Radieschen, Tomaten, Gurken, roten Zwiebeln, Hirtenkäse und Blattsalat entschieden. Eigentlich war dieser Salatteller schon bald eine Hauptspeise statt einer Vorspeise. Trotz dessen das nun nicht gerade Saison für Grünzeug ist, waren alle Salate knackig frisch, und auch die Miniromatomaten schmeckten gut. Einzig die Radies waren sehr wässrig. Das Brot, kleine Scheibchen Schwarzbrot, war knackig geröstet.
Während meine Frau und ich das Pesto gut empfanden, war dies für unsere Tochter überhaupt nichts. Geschmäcker sind halt verschieden. Das Vollkornbrot, welches im Körbchen serviert wurde, war frisch und schön weich.
Eine halbe Stunde nach unseren Vorspeisen war es dann so weit, die Hauptspeisen kamen an den Tisch. Meine Frau und unsere Tochter hatten sich für das Risotto mit Kernenpesto, Ziegenfrischkäse und Salat entschieden. Was Anfangs recht wenig auf dem großen Teller darstellte, war letztendlich eine doch recht große Portion.
Das Risotto, mit dem würzigen Pesto vermischt, war dadurch eher cremig und fast schon ein einheitlicher Brei. Ausreichend würziger Ziegenfrischkäse wurde oben auf verteilt, das muss man schon mögen, denn der Käse hatte einen sehr intensiven Geschmack. Auch hier wieder der Salat frisch und knackig.
Chefkoch und ich hatten uns das Roastbeef unter einer Kräuterkruste mit Zucchini und gebackener Süßkartoffel auserkoren. Was mich hier störte, war das bei Bestellung der Gargrad des Roastbeef überhaupt nicht abgefragt wurde.
Aber zum Glück kam es so, wie wir beiden Männers so ein Steak lieben, medium rare. Das dick geschnittene Roastbeef war innen zart rosa und beim anschneiden lief der Fleischsaft heraus. Oben auf die Kräuterkruste war von fester Konsistenz und gab durch ihre würzige Note dem Steak einen eigenen Geschmack. Wo auch immer man in dieser Jahreszeit Zucchini herholt, sie war frisch und knackig.
Die Süßkartoffelscheiben waren zwar nicht unbedingt mein Geschmack, aber sie wurden angenehm fest gebacken und hatten dadurch eine angenehme Konsistenz. Ein paar geschmorte Zwiebeln rundeten das Essen ab.
Unsere Freundin hatte sich für das Kalbsschnitzel mit Bratkartoffeln entschieden. Wie für ein Kalbsschnitzel üblich, war dieses hauchdünn und mit einer ordentlichen Panade gebraten. Leider war es etwas zu trocken. Auch die Bratkartoffeln konnten nicht so Recht überzeugen. Zwar waren einige Zwiebelstückchen enthalten, aber Speckstippen wurden gänzlich vermisst, und auch hätten die Bratkartoffeln gern etwas länger in der Pfanne verharren dürfen um ihren Bräunungsgrad noch etwas zu verbessern. Auch hier wieder frischer, knackiger Salat.
Die Portion machte zwar satt, für einen guten Esser aber zu wenig. Aber auch die Käsespätzle konnten nicht gänzlich überzeugen, da haben wir schon deutlich bessere gehabt.
Unsre Kleine hatte sich den Rote-Beete-Ricotta-Knödel mit karamellisierten Möhren, Bergkäse und Gorgonzolasoße gewünscht. Ein großer Knödel, umgeben von Käse und geraspelten, karamellisierten Möhren schwamm in einer dicken Gorgonzolasoße.
Beim Knödel erinnerte eher die rote Farbe statt des Geschmacks an Rote Beete, vielleicht liegt das aber auch an der kräftig-würzigen Gorgonzolasauße die fast alles übertünchte.
Von der Menge her war sie auch überhaupt nicht zufrieden, und war froh, als sie von Schwesterchen und Mama noch etwas Risotto bekam.
Zum Abschluss wollten die Mädels eigentlich noch was Süßes, aber die Auswahl war hier eher doch recht bescheiden. So bestellte sich unsere Kleine noch ein Nougatparfait mit Kumquats für 8,50 €.
Wir zogen es nun vor dann doch lieber in der Neustadt nach einer Bar Ausschau zu halten, und wurden in der benachbarten Schokoladenbar fündig, wo für die kleinen Süßmäuler ausreichend Süßkram vorhanden war.
Unser Fazit: unser Chefkoch zahlte 315,30 € für uns 7 Leute in der "Lila Soße" in Dresden. Das Essen ist kreativ, hat unsere Wünsche aber nicht unbedingt komplett befriedigt. In der hippen Neustadt kommt das aber an. Was uns gar nicht gefiel war halt auch das die „Speisekarte“ im ganzen Lokal verstreut auf Tafeln stand. Und was ich persönlich am ärgerlichsten fand, als wir mit essen fertig waren, wurde das Schnitzel gestrichen und Ochsenbäckchen mit Rosenkohl angeschrieben. Wo ich dieses Gericht und gerade Rosenkohl so liebe.
Wie kann man nur auf die blöde Idee kommen, am Samstagabend in die Dresdner Neustadt zu gehen, bzw wir vom Lande, zu fahren? Unser Kreuzfahrtschiff-Chefkoch war mal wieder an Land, und hatte zum Essen gehen geladen. Da sonst ja immer Herr Jenome für die Gastroauswahl zuständig ist, überließ ich das dieses Mal dem Herrn. Und der suchte natürlich ein Lokal mitten in der Dresdner Neustadt aus, wo Wochentags Parkplätze schon Mangelware sind, und am Wochenende so gut wie gar nicht... mehr lesen
3.0 stars -
"Die Lila Soße suchte man hier vergeblich" JenomeWie kann man nur auf die blöde Idee kommen, am Samstagabend in die Dresdner Neustadt zu gehen, bzw wir vom Lande, zu fahren? Unser Kreuzfahrtschiff-Chefkoch war mal wieder an Land, und hatte zum Essen gehen geladen. Da sonst ja immer Herr Jenome für die Gastroauswahl zuständig ist, überließ ich das dieses Mal dem Herrn. Und der suchte natürlich ein Lokal mitten in der Dresdner Neustadt aus, wo Wochentags Parkplätze schon Mangelware sind, und am Wochenende so gut wie gar nicht
Besucht am 03.10.20242 Personen
Rechnungsbetrag: 38 EUR
Es waren wieder die Probsteier Korntage, und traditionell basteln da die Vereine der verschiedenen Dörfer lustige, interessante und manchmal auch nachdenkliche, jedoch immer schöne und große Strohpuppen und Gebilde. Immer wenn wir im Herbst bei Opi Hartwig auf Fehmarn sind, ist also ein Ausflug in die Probstei für uns Pflicht. So auch an diesem wunderschönen, sonnigen Feiertag. Durch den Feiertag der deutschen Einheit war unterwegs nicht viel los, und so konnten wir fast alle Figuren bestaunen. Das machte uns natürlich hungrig, und wir besannen uns auf das „Cafe am See“, welches am Rand der Probstei am Selenter See liegt. Wir hatten dieses Café im Vorjahr entdeckt, und waren sehr zufrieden.
Also mal bei Google schauen ob die offen haben. Negativ, laut diesem Portal geschlossen. Ich meinte zu meiner Frau, lass uns anrufen, denn gerade bei diesem Wetter und dem Feiertag wäre es doch ein geschäftlicher Frevel nicht zu öffnen. Gesagt, getan, und siehe da, die uns bekannte, leicht französisch säuselnde Stimme war am Apparat, und bestätigte uns das das Café offen ist. Also ging die Fahrt ab an den Selenter See.
· 1x Cortado-Cappucino für 4,00 € · 1x Latte Macchiato für 4,80 € · 1xLütts Landlust Johannisbeere-Schorle für 3,60 €
Speisen:
· 1x Kuchen Pflaume-Schmand für 5,80 € · 1x Kuchen Himbeer-Mascarpone für 5,80 € · 1x Kuchen Heidelbeer-Streusel für 5,80 € · 1x Crêpe mit Nutella für 7,90 €
Die Getränke wurden in der winzigen Küche vom Lebensgefährten der Wirtin hergerichtet, während sie uns den von uns ausgesuchten Kuchen an den Platz brachte.
Die Kaffeegetränke schmeckten gut, hier werden ordentliche Bohnen verwendet, und auch bei der Zubereitung hat man Ahnung. Der Cortado war für mich mal was völlig Neues. Dies ist halt ein Cappuccino mit einem doppelten Espresso. Für müde Geister auf alle Fälle richtig.
Die Kuchen hier im Café werden selbst gebacken, und so gibt es jeden Tag eine andere Auswahl. Meine Frau entschied sich für den Heidelbeer-Streusel Kuchen und den Himbeer-Mascarpone Kuchen. Während ich Streuselkuchen absolut nicht mag, da mir zu trocken, gefiel dieser hier meiner Frau. Ein großes Stück auf dem Teller, für den Preis gerechtfertigt. Gut belegt mit Heidelbeeren und obenauf dicker Butterstreusel. Das alles noch mit Puderzucker verfeinert.
Der Himbeer-Mascarpone Kuchen war dann schon auch eher was für mich. Der Mascarpone nicht zu süß, die Früchte hier allerdings nicht im Kuchen verarbeitet, sondern als frische Himbeeren oben aufgelegt.
Da es hier nur sehr selten herzhafte Dinge gibt, musste also auch ich ein Stückchen Kuchen zu mir nehmen. Ich entschied mich für den Pflaume-Schmand Kuchen, und lag damit ganz richtig.
Durch die Pflaume war der Kuchen nicht zu süß, der fluffig aufgeschlagene Schmand war auch gut und nicht zu süß. Das richtige für mich, aber nach dem Stück reichte mir es auch.
Meiner Frau reichte es noch nicht, da es kein Mittag gab, und sie auch zum Frühstück bei Opi Hartwig sehr zaghaft war, schob sie jetzt Hunger. Also wurde noch ein Crêpe bestellt. Der Crêpe wurde frisch in der benachbarten Küche angerichtet, der Duft zog durchs ganze Café. Lecker war er, aber von Dicke und Konsistenz erinnerte er ich eher an die heimischen Pfannkuchen die meine Frau so wunderbar bäckt. Ich schaute ihr beim Essen nun schon lange zu, und fragte mich wo das zierliche Ding das alles hin stopft. Aber süßes geht ja immer, hab ich mir von ihr sagen lassen.
Satt und zufrieden konnten wir nun wieder nach Fehmarn starten, und wissen das wir dieses Café alsbald wieder besuchen werden.
Unser Fazit: wir ließen 37,70 € im Café am See in Bellin. Das urige Café, der Blick auf den Selenter See, besser geht es eigentlich nicht. Störend ist da nur die Bundestraße die direkt am Haus vorbei führt. Aber die leckeren Kuchen und Torten las auch die freundliche Inhaberin entschädigen, und wir sagen, dieses Café ist auf alle Fälle einen Besuch wert.
Es waren wieder die Probsteier Korntage, und traditionell basteln da die Vereine der verschiedenen Dörfer lustige, interessante und manchmal auch nachdenkliche, jedoch immer schöne und große Strohpuppen und Gebilde. Immer wenn wir im Herbst bei Opi Hartwig auf Fehmarn sind, ist also ein Ausflug in die Probstei für uns Pflicht. So auch an diesem wunderschönen, sonnigen Feiertag. Durch den Feiertag der deutschen Einheit war unterwegs nicht viel los, und so konnten wir fast alle Figuren bestaunen. Das machte uns natürlich... mehr lesen
Café am See
Café am See€-€€€Cafe04384 9713701Bauernreihe 2 | OT Bellin, 24238 Lammershagen
5.0 stars -
"Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht" JenomeEs waren wieder die Probsteier Korntage, und traditionell basteln da die Vereine der verschiedenen Dörfer lustige, interessante und manchmal auch nachdenkliche, jedoch immer schöne und große Strohpuppen und Gebilde. Immer wenn wir im Herbst bei Opi Hartwig auf Fehmarn sind, ist also ein Ausflug in die Probstei für uns Pflicht. So auch an diesem wunderschönen, sonnigen Feiertag. Durch den Feiertag der deutschen Einheit war unterwegs nicht viel los, und so konnten wir fast alle Figuren bestaunen. Das machte uns natürlich
Nachdem der vorherige Betreiber der Mönchswalder Bergbaude im März 2024 Insolvenz angemeldet hatte, ist die Gaststätte seit Juni geschlossen. Das soll sich 2025 ändern.
Drei Unternehmer aus der Region haben die Baude auf Wilthens Hausberg erworben.
Bevor das Haus, das 1885 erbaut wurde, wiedereröffnet werden kann, sei noch einiges zu tun, so Mahr. Die Wasserversorgung müsse ebenso wie die Sanitäranlagen und der Außenspielplatz auf Vordermann gebracht werden. Auch sei man auf der Suche nach Personal für Küche und Service. Wenn alles klappt, wolle man die Baude im späten Frühling wiedereröffnen, sagt der neue Miteigentümer.
gefunden bei SZ Online
Nachdem der vorherige Betreiber der Mönchswalder Bergbaude im März 2024 Insolvenz angemeldet hatte, ist die Gaststätte seit Juni geschlossen. Das soll sich 2025 ändern.
Drei Unternehmer aus der Region haben die Baude auf Wilthens Hausberg erworben.
Bevor das Haus, das 1885 erbaut wurde, wiedereröffnet werden kann, sei noch einiges zu tun, so Mahr. Die Wasserversorgung müsse ebenso wie die Sanitäranlagen und der Außenspielplatz auf Vordermann gebracht werden. Auch sei man auf der Suche nach Personal für Küche und Service. Wenn alles klappt, wolle man die Baude im späten Frühling wiedereröffnen, sagt der neue Miteigentümer.
gefunden bei SZ Online
Mönchswalder Bergbaude
Mönchswalder Bergbaude€-€€€Restaurant, Biergarten, AusflugszielMönchswalder Str. 7, 02681 Wilthen
stars -
"Mönchswalder Bergbaude hat neue Eigentümer" JenomeNachdem der vorherige Betreiber der Mönchswalder Bergbaude im März 2024 Insolvenz angemeldet hatte, ist die Gaststätte seit Juni geschlossen. Das soll sich 2025 ändern.
Drei Unternehmer aus der Region haben die Baude auf Wilthens Hausberg erworben.
Bevor das Haus, das 1885 erbaut wurde, wiedereröffnet werden kann, sei noch einiges zu tun, so Mahr. Die Wasserversorgung müsse ebenso wie die Sanitäranlagen und der Außenspielplatz auf Vordermann gebracht werden. Auch sei man auf der Suche nach Personal für Küche und Service. Wenn alles klappt,
Vom 1. Januar 2025 bis voraussichtlich 31. März 2025 wird unser Restaurant umfassend renoviert und bald in neuem Glanz erstrahlen.
Liebe Gäste, liebe Freunde,
Vom 1. Januar 2025 bis voraussichtlich 31. März 2025 wird unser Restaurant umfassend renoviert und bald in neuem Glanz erstrahlen.... mehr lesen
Gut Lärchenhof · Gourmetrestaurant
Gut Lärchenhof · Gourmetrestaurant€-€€€Restaurant, Bistro, Sternerestaurant022389231016Hahnenstr. 14, 50259 Pulheim
stars -
"bis voraussichtlich 31. März 2025 geschlossen" JenomeLiebe Gäste, liebe Freunde,
Vom 1. Januar 2025 bis voraussichtlich 31. März 2025 wird unser Restaurant umfassend renoviert und bald in neuem Glanz erstrahlen.
Geschrieben am 16.01.2025 2025-01-16| Aktualisiert am
16.01.2025
Die Düsseldorfer Weinbar „Pelican Fly“ darf sich über eine Auszeichnung des Deutschen Weininstituts freuen.
Das „Pelican Fly“ hat sich knapp zwei Jahre nach seiner Eröffnung fest in der Wein-Szene Düsseldorfs etabliert. Das Konzept: In dem ehemaligen „Berliner Imbiss“ werden zu den ausgewählten Weinen Pommes Frites serviert. Nun darf sich der Betreiber über eine Auszeichnung von höchster Stelle freuen: des Deutschen Weininstituts (DWI).
Und so rechtfertiget die Jury die Auszeichnung für das Pelican Fly: Die Weinbar überzeuge als Treffpunkt für Jung und Alt und biete eine besondere Atmosphäre, mit der sie ihre Gäste überzeuge. „Das Pelican Fly ist nicht nur ein Restaurant, sondern ein lebendiger Ort, an dem Genuss und Gemeinschaft aufeinandertreffen“, heißt es in der Begründung weiter. Betreiber Toni Askitis wird ebenfalls lobend erwähnt. „Hinter dem Erfolg steht Toni Askitis, der mit innovativen Konzepten und einem starken Fokus auf Social Media frischen Wind in die Gastronomieszene bringt“, heißt es weiter.
Für das Pelican Fly ist es nicht die erste Auszeichnung in der jüngeren Vergangenheit. Beim „Street Food Guide 2024“ des Falstaff-Magazins, bei dem Imbissklassiker bewertet wurden, erreichte das Pelican Fly mit 96 von 100 möglichen Punkten den ersten Platz.
Die Düsseldorfer Weinbar „Pelican Fly“ darf sich über eine Auszeichnung des Deutschen Weininstituts freuen.
Das „Pelican Fly“ hat sich knapp zwei Jahre nach seiner Eröffnung fest in der Wein-Szene Düsseldorfs etabliert. Das Konzept: In dem ehemaligen „Berliner Imbiss“ werden zu den ausgewählten Weinen Pommes Frites serviert. Nun darf sich der Betreiber über eine Auszeichnung von höchster Stelle freuen: des Deutschen Weininstituts (DWI).
Und so rechtfertiget die Jury die Auszeichnung für das Pelican Fly: Die Weinbar überzeuge als Treffpunkt für Jung und Alt... mehr lesen
stars -
"„Pelican Fly“ vom Deutschen Weininstitut ausgezeichnet" JenomeDie Düsseldorfer Weinbar „Pelican Fly“ darf sich über eine Auszeichnung des Deutschen Weininstituts freuen.
Das „Pelican Fly“ hat sich knapp zwei Jahre nach seiner Eröffnung fest in der Wein-Szene Düsseldorfs etabliert. Das Konzept: In dem ehemaligen „Berliner Imbiss“ werden zu den ausgewählten Weinen Pommes Frites serviert. Nun darf sich der Betreiber über eine Auszeichnung von höchster Stelle freuen: des Deutschen Weininstituts (DWI).
Und so rechtfertiget die Jury die Auszeichnung für das Pelican Fly: Die Weinbar überzeuge als Treffpunkt für Jung und Alt
Geschrieben am 15.01.2025 2025-01-15| Aktualisiert am
15.01.2025
Besucht am 06.12.2024Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 128 EUR
Wie das Leben so spielt. Quasi über Nacht war unser Schnitzel-essender Möchtegernschwiegersohn plötzlich nicht mehr gewillt diese Rolle auch weiterhin auszuführen, und hat Töchterchen über Nacht auf die Straße gesetzt. Nun mussten wir innerhalb von zwei Tagen alles aus deren gemeinsamer Wohnung holen, was Töchterchens Eigentum war. Als Dank für die schnelle Hilfe, und auch das sie wieder in ihrem „alten“ Kinderzimmer einziehen konnte, wollte sie mit uns essen gehen. Sie wünschte sich eine dörfliche Gastronomie in der Nähe, und da fiel uns an der Bundesstraße 6 zwischen Bischofswerda und Bautzen das Gasthaus „Zum Hirsch“ im kleinen Örtchen Göda ein. Seit zig Jahren fahren wir dort mit dem Auto vorbei, eingekehrt sind wir noch nie. Also wurde es mal Zeit. Telefonisch wurde unkompliziert ein Tisch reserviert, und so konnten wir am Abend starten.
Am Abend ging es dann mit unserem fahrbaren Untersatz nach Göda. Verfehlen kann man das Gasthaus „Zum Hirsch“ nicht, steht es doch neu saniert unmittelbar an der B6. Ein großer Parkplatz genau neben dem Gasthaus bietet genügend Platz für ausreichend Fahrzeuge, verfügt doch der Hirsch auch über einen großen Festsaal, wo immer wieder größere Veranstaltungen gefeiert werden. Hinter dem Gasthaus findet man einen schönen, großen Biergarten mitten in der Natur, abseits vom Verkehrslärm. Von hier hat man auch einen guten Blick auf die Gehege der Dammwildzucht vom Chef.
Nachdem wir unseren fahrbaren Untersatz losgeworden sind, begaben wir uns also ins Restaurant, und waren erst einmal über die „Größe“ des Gastraumes erstaunt. Vom imposanten, großen Gebäude war hier nicht mehr viel zu sehen, denn der Gastraum erschließt sich auf 5 Tische. Holla, das haben wir uns größer vorgestellt.
Hier wurden wir nun freundlich von der Chefin begrüßt, und wir konnten uns einen der Tische aussuchen, denn zu unserem Erstaunen war am Freitagabend die Dorfkneipe leer. Wir platzierten uns in der nähe des knisternden Kamins, denn meine Mädels sind ja doch Frostbeulen.
Von hier hatten wir auch einen guten Blick zum Festsaal, zur Küche und den kleinen Thekenbereich. Der Gastraum ist modern eingerichtet, sanfte Pastelltöne sorgen für einen gemütlichen Aufenthalt, die Holzdecke bringt das rustikale mit. Gemütlich sitzt man auch auf den weich gepolsterten Stühlen, an den zwei Ecktischen stehen große und breite Bänke zur Verfügung. Die Tische sind ausreichend groß, um genügend Speis und Trank abzustellen, ohne dass man sich mit seinem Nachbarn ins Gehege kommt.
Nachdem wir Platz genommen hatten, hielten wir auch schon die kleine Speisekarte in der Hand. Zusätzlich zählte uns die Chefin die Tagesgerichte auf, welche auch im Eingangsbereich auf einen Spiegel geschrieben waren. Es gab zwei Vorspeisen und sechs Hauptspeisen.
Die Preise der Vorspeisen lagen bei knapp über 6 Euro, die Hauptspeisen zwischen 13 und 17 Euro. Was uns sofort ins Auge stach, es gab einen Barzahlungspreis, und einen Kartenzahlungspreis. Während bei den Vorspeisen 20 Cent aufgeschlagen wurden, waren es bei den Hauptspeisen 60 Cent. So kann man sich natürlich auch das Geld der Kartengebühren zurückholen. Unsere Auswahl stand ob der kleinen Karte also recht schnell fest, und so bestellten wir:
Getränke:
· 1x 0,4ér Landskron Pilsner vom Fass für 3,50 € · 1x 0,2ér Riesling trocken vom Weingut Heinz J.Schwab für 4,50 € · 1x 0,4ér Coca Cola für 4,80 € · 1x 0,4ér KiBa (Kirsch mit Banane) für 4,80 €
Vorspeisen:
· 2x Würzfleisch vom Geflügel, dazu Baguette für je 6,10 € (Kartenzahlungspreis) · 2x Soljanka, dazu Baguette für je 6,10 € (Kartenzahlungspreis)
Hauptspeisen:
· 1x Zigeunersteak – Steak mit hausgekochten Letscho, dazu Pommes Frites für 17,50 € (Kartenzahlungspreis) · 1x Schnitzel vom Schwein, knusprig gebraten, dazu Bratkartoffeln für 15,60 € (Kartenzahlungspreis) · 1x Hähnchencurry mit Mango, dazu Kroketten für 17,80 € (Kartenzahlungspreis) · 1x Schweinelendchen an Aprikosenrahm Schweinelendchen an Aprikosenrahm, mit Kroketten und Kaisergemüse für 17,90 € (Kartenzahlungspreis)
Nach wenigen Minuten waren dann auch schon unsere Getränke am Tisch, gleichzeitig konnten wir aus der Küche vernehmen, dass der Chef sich ans Werk machte. Das gute an den Getränken, die KiBa wird hier noch selbst gemixt, und hier gibt es das leckere Landskron Bier aus der östlichsten Brauerei Deutschlands. Schön.
Nach einer viertel Stunde kamen dann auch schon unsere Vorspeisen an den Tisch. Ich denke mal, dass diese schon soweit fertig vorbereitet sind, und nur noch fertig gemacht werden müssen.
Frauchen und unsre Große wünschten das Würzfleisch. Dieses kam im dafür typischen Schälchen. Überbacken von reichlich Käse hat man davon erst einmal gar nicht viel gesehen. Als der Käse dann runter geschaufelt war, kam ein für uns doch etwas untypisches Würzfleisch zu Tage.
Wie so oft mit Geflügel angerichtet, und oftmals in einer hellen, fast weißen Soße. Hier war die Soße eher grau, und sehr dick und cremig. Geschmeckt hat es anders, aber war so in Ordnung. Anders geschmeckt hat auch das Baguette, welches mit Olivenöl getränkt wurde. Das war dann nicht so unser Fall.
Natürlich durfte die originale Dresdner Worcestersauce zum Würzfleisch nicht fehlen. Es war gut, wir ziehen unseres vor.
Das kleine Töchterchen und ich hatten uns der Soljanka verschrieben. Und diese Soljanka stach schon mit ihrer kräftigen Farbe heraus. Auch der herzhafte Geruch ließ erahnen, dass diese Soljanka würzig ist. Und sie machte ihrem Namen alle Ehre. Reichlich Wurststücken, von der Lyoner über Salami bis zur Paprikawurst war reichlich drinnen.
Dazu wie gewohnt Sauerkraut und Zwiebel, welches dem ganzen eine weitere herzhafte Note gab. Die Soße kräftig rot, angenehm sämig und ordentlich scharf. Mit einem Klecks saurer Sahne und einer Scheibe Zitrone serviert, so mag der Ossi seine Soljanka. Einzig das in Olivenöl getränkte Baguette passte nicht so recht dazu.
Knapp 20 Minuten nach unseren Vorspeisen kamen dann auch schon die Hauptgerichte aus der Küche. Hier hatte sich die Kleine das Hähnchencurry mit Mango gewünscht. Für eine sächsische Dorfkneipe eine eher seltene Kreation, deswegen musste sie das auch probieren. Mehrere dicke Hähnchenbruststücken, welche krossgebraten wurden, lagen auf dem Teller und wurden von einer Schicht aus Mango und dicklicher Sauce bedeckt.
Die gelbe Soße verteilte sich auch rings um die Hähnchenbrust, kam aber durch ihre Konsistenz nicht bis an die Kroketten heran, sodass diese auch nicht durchgeweicht wurden. Die Soße war herrlich fruchtig, eigentlich eher etwas für die leichte Sommerküche. Die Kroketten sicherlich Convenience, ist aber ok. Dazu eine kleine Salatbeilage aus frischem Weißkraut und Gurkenrelish. Die Portion war sehr reichlich, und so hatte die junge Dame am nächsten Tag noch etwas davon.
Meiner Frau hatte das Tagesangebot gefallen, und so bestellte sie sich das Schweinelendchen an Aprikosenrahm. Auch hier waren wieder viele Schweinelendenstückchen auf dem Teller, welche auch mit einer leichten Kruste bzw. Panade versehen waren. Die Lendchen herrlich zart, aber sehr herzhaft gewürzt.
Auch der Aprikosenrahm hatte eine besondere Mischung aus süß und würzig scharf. Meiner Frau war das dann schon fast zu würzig/scharf. Aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Auch hier wieder die bekannten Kroketten. Dafür aber das Kaisergemüse, welches ganz klar aus der Frosttüte des Großhandels kommt. Aber auch hier wieder, das ist ok. Es war Blumenkohl, Brokkoli und Karotten enthalten, alles angenehm bissfest zubereitet und kräftig frisch in der Farbe. Als Salatbeilage auch wieder der Weißkrautsalat und das Gurkenrelish. Auch hier eigentlich viel zu reichlich, sodass auch hier was übrigblieb.
Die Große wünschte sich (als Erinnerung an den Ex-Möchtegernschwiegersohn?) das Schnitzel vom Schwein. Und ja, das war ein ordentliches Schnitzel was da auf dem Teller lag. Ordentlich dick paniert, und dann schön knusprig braun gebraten. Dabei verstand es aber der Koch das dicke Fleisch innen noch angenehm weich zu lassen.
Statt Bratkartoffeln wünschte das Kind Pommes Frites, welche mit einem Beilagen Wechsel von 1 Euro zu Buche schlugen. Für mich unverständlich, da Bratkartoffeln eindeutig mehr Materialeinsatz benötigen und auch mehr Zubereitungszeit. Auch das Schälchen Mayo, welches sie sich extra wünschte, wurde mit 0,40 € berechnet, was da natürlich wieder in Ordnung geht. Die Pommes waren kross, passend zum Schnitzel. Dem Ex-Schwiegersöhnchen hätte das auch geschmeckt, aber er will ja nicht mehr(mit uns). Auch hier wieder der bekannte Beilagensalat.
Ich freute mich auf das Zigeunersteak, und staunte, dass man es hier noch so nennt, bzw. nennen darf. Allerdings macht der Wirt aus seiner Meinung auch keinen Hehl, das sieht man dann auf dem örtlichen WC, welche mit zahlreichen „deutschen“ Sprüchen gepflastert sind. Hier nun aber das Zigeunersteak, welches hier als Steak mit hausgekochten Letscho gereicht wird.
Auch das ist bei uns recht unterschiedlich, denn in unserer heimischen Dorfkneipe wird das mit einer scharfen Wurstmasse und Letscho gereicht. Hier also wirklich nur Letscho, und das hausgekocht nehm ich ihnen auch ab. Herrlich dick die Soße, viel kräftiger Paprika und eine herrliche Schärfe. So wie ich mir ein ordentliches Letscho wünsche. Auch das Steak war gut gewürzt, und ordentlich gebraten. So muss das sein. Die Pommes passten auch hier dazu, und waren sehr kross frittiert. Auch hier der bereits bekannte Beilagensalat.
Nach gut 1,5 Stunden waren wir fertig, und Töchterchen verlangte die Rechnung. Wer jetzt allerdings glaubt das ein Druck auf die Registrierkasse den Bon hervorbringt liegt falsch. Die Wirtin fragte nach der Bezahlmethode, bar oder Karte, und machte sich dann im Tresenbereich daran alles auf einen Zettel zu notieren und auszurechen. Ein Kassenbeleg oder gar Bewirtungsbeleg war Fehlanzeige. Ich glaube da freut sich das Finanzamt. Vor allem, wie macht sie das, wenn der ganze Saal voll sitzt?
Unser Fazit: wir zahlten zu viert 128,50 € im Gasthof „Zum Hirsch“ in Göda bei Bautzen. Gutbürgerliche Küche, alles wird frisch zubereitet. Im Nachgang beschwerten sich meine Mädels, vor allem meine Frau, dass es doch sehr herzhaft bis scharf gewürzt war. Ich fand es wiederum perfekt. Aber Geschmäcker sind halt verschieden. Das haben wir auch dem Wirt so mitgeteilt, und auch seine Meinung war, man kann es nicht allen recht machen, und auf dem Land wird ja doch eher herzhaft gegessen. Es war eine kleine urige Kneipe, schade fand ich, das vom eigenen Wild nichts auf der Karte zu finden war.
Wie das Leben so spielt. Quasi über Nacht war unser Schnitzel-essender Möchtegernschwiegersohn plötzlich nicht mehr gewillt diese Rolle auch weiterhin auszuführen, und hat Töchterchen über Nacht auf die Straße gesetzt. Nun mussten wir innerhalb von zwei Tagen alles aus deren gemeinsamer Wohnung holen, was Töchterchens Eigentum war. Als Dank für die schnelle Hilfe, und auch das sie wieder in ihrem „alten“ Kinderzimmer einziehen konnte, wollte sie mit uns essen gehen. Sie wünschte sich eine dörfliche Gastronomie in der Nähe, und... mehr lesen
Gasthof Zum Hirsch
Gasthof Zum Hirsch€-€€€Restaurant, Biergarten3593050721Dresdener Straße 5, 02633 Göda
4.0 stars -
"Hier kocht der Chef noch selbst-ein kleiner Oberlausitzer Dorfgasthof" JenomeWie das Leben so spielt. Quasi über Nacht war unser Schnitzel-essender Möchtegernschwiegersohn plötzlich nicht mehr gewillt diese Rolle auch weiterhin auszuführen, und hat Töchterchen über Nacht auf die Straße gesetzt. Nun mussten wir innerhalb von zwei Tagen alles aus deren gemeinsamer Wohnung holen, was Töchterchens Eigentum war. Als Dank für die schnelle Hilfe, und auch das sie wieder in ihrem „alten“ Kinderzimmer einziehen konnte, wollte sie mit uns essen gehen. Sie wünschte sich eine dörfliche Gastronomie in der Nähe, und
Geschrieben am 07.01.2025 2025-01-07| Aktualisiert am
07.01.2025
Besucht am 01.12.2024Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 150 EUR
Wie jedes Jahr so üblich, waren wir am ersten Dezemberwochenende wieder bei Opi Hartwig auf Fehmarn. Wie üblich stand dabei auch die weihnachtliche Dekoration seines Hauses auf dem Plan, und wie üblich, findet am ersten Dezemberwochenende auf Fehmarn die Lichterfahrt der Landwirte in der Inselhauptstadt Burg statt. Auch wie üblich, Opi Hartwig will sich das nun schon seit Jahren bewährte Spektakel nicht ansehen, da er von der Fehmarner Bauernschaft nicht unbedingt viel hält. Daher hatten wir auch die letzten Jahre nur begrenzt die Möglichkeit, uns diesen Weihnachtsbrauch hier auf Fehmarn anzusehen.
Dies brachten wir im Oktober bei einem Besuch bei unserem lieben Wastel ins Gespräch, und da die mit vielen Lichtern geschmückten Traktoren direkt an Wastels zu Hause vorbeifahren, war ganz schnell die Idee geboren, doch gemeinsam bei einem Glühwein dem Spektakel beizuwohnen. Wastels Wunsch war es auch, im Anschluss gemeinsam essen zu gehen. Da die Landwirte nach ihrer Rundfahrt auf dem Burger Marktplatz verweilen, war ein Besuch der dortigen Gastros für uns schon einmal ausgeschlossen. Wastel wünschte sich, da er viele Jahre in Bayern gelebt hat, dann doch einmal die Burgklause hier in Burg zu besuchen, da deren Wirt auch ein ehemaliger Bayer ist, und dies in seiner Karte so anbietet.
Obwohl Wastel nicht weit vom Restaurant entfernt wohnt, hatte er es aber bis dazumal noch nicht geschafft dort einzukehren. Also der Plan stand, und ich reservierte telefonisch für uns viere einen Tisch in der Burgklause.
Nachdem nun die Landwirte an Wastels Haus vorbeigezogen waren, und wir unseren Glühwein leer hatten, begaben wir uns nun über die holprigen und schiefen Gehwege in Richtung Burgklause. Was für uns schön alt und urig aussieht, erwies sich hier für Wastel allerdings zu einer Ralleyfahrt, denn mit seinem kleinen E-Mobil war es oftmals gar nicht so einfach die Wege entlangzukommen. Einfach war es allerdings in der Burgklause, denn dort wurde uns ein Tisch angeboten, wo Wastel mit seinem Gefährt hätte am Tisch sitzen können. Er zog es jedoch vor, seinen Wagen standesgemäß vor der Tür zu parken, und mit uns auf den angenehm weich gepolsterten Stühlen zu sitzen. An der rustikalen, im bayrischen Stil gehaltenen Inneneinrichtung, hat sich nichts geändert. Gemütlich, warm und rustikal.
Die doch schon etwas ältere Bedienung übergab auch sogleich die Speisekarte, welche neben einigen bayrischen Gerichten auch Fischgerichte als auch gutbürgerliche Küche enthielt. Hier will man wohl von allen etwas, also besonders die hiesigen Urlauber zufriedenstellen. Die Preise haben sich in den letzten beiden Jahren erheblich verteuert, gegenüber den Preisen auf der Internetseite sogar teilweise fast verdoppelt.
Wir erbaten etwas Zeit, um die Getränke in der Karte zu studieren. Das hätten wir mal lieber nicht tun sollen, denn von nun an ließ man uns quasi links liegen. Selbst auf den Versuch eine der Damen von hinter dem Tresen hervor zu locken gelang nicht. Nur gut, dass wir mit Lucie und Wastel so eine gute Begleitung hatten, und es reichlich zu erzählen gab. Nach fast 25 Minuten reagierte dann die Dame doch einmal, und kam an unseren Tisch. Wir bemängelten, dass sich solange niemand um uns gekümmert hatte, da entgegnete die Dame, dass wir ja noch immer die Speisekarte offen hätten, und sie da denken würde, dass wir noch suchen. Häh??? Seit über einer viertel Stunde hatten wir nicht mehr darin geblättert, und um unsere Bestellung korrekt abzugeben, haben wir die Speisekarte immer offen. Wie handhabt das denn der Rest der GG-Community?
Nun wurde aber zügig die Bestellung aufgenommen, wir hatten ja genügend Zeit die Karte zu studieren.
Getränke:
· 2x 0,5ér König Ludwig dunkel vom Fass für je 5,60 € · 1x 0,33ér Warsteiner Alkoholfrei für 4,00 € · 1x 0,2ér Kaufmann Riesling, vom Weingut Kaufmann Rheingau für 9,00 €
Vorspeisen:
· 1x kleiner, gemischter Gartensalat mit Pinienkernen für 6,90 €
Hauptspeisen:
· 1x gebratene Lachsschnitte auf Bandnudeln a la Creme, mit wildem Brokkoli und geschmorten Tomaten für 30, 00 € · 1x Allgäuer Käsespätzle mit Bergkäse, Röstzwiebeln, grünem Salat und einem Obstler für 17,50 € · 2x geschmortes Schultersterzel, eigene Jus, Portweinschalotte, Rosenkohl und Schupfnudeln für je 29,90 €
Nun ging es auf einmal ganz fix, denn nach 5 Minuten standen dann endlich unsere Getränke auf dem Tisch. Eine Wohltat für unsere durstigen Kehlen.
Gleichzeitig wurde uns ein kleiner Gruß aus der Küche gereicht. Genau wie bei unserem letzten Besuch hier vor zwei Jahren, handelte es sich um vier frische, knusprige und noch leicht warme kleine Baguettes mit Dinkel-, Mohn- und Salzkruste. Dazu ein cremiger Aioli-Quark Dip. Nicht schlecht, da spart man sich eigentlich die Vorspeise. Leider wurde der kleine Gruß aus der Küche dann auch ohne eine Nachfrage recht schnell abgeräumt, sodass Wastel sein halbes Baguette dann weg war.
Nun mussten wir wiederum knapp 30 Minuten warten, allerdings verflog die Zeit so schnell. Aber nun kamen unsere Hauptgerichte. Leider auch Wastel sein gemischter Gartensalat, den er nebenbei noch mitessen wollte.
Lucie hatte sich heute für die Käsespätzle entschieden, Wastel wünschte das Schultersterzel. Seine Eindrücke hat er ja hier schon in einem eigenen Post ausgedrückt.
Meine Frau hatte sich heute die gebratene Lachsschnitte auf Bandnudeln a la Creme, mit wildem Brokkoli und geschmorten Tomaten auserkoren, und war zufrieden damit. Eine dicke Scheibe Lachs, welcher ordentlich krossgebraten war, lag da auf einem doch recht großen Haufen Bandnudeln, welche ebenfalls genau richtig im Biss waren.
Der Lachs nicht zu trocken, aber er hätte innen gern etwas saftiger sein können. Das ist aber bei einem so dicken Filet wahrscheinlich doch nicht so einfach. Angetan war sie von den bissfesten, leicht gewürzten wilden Brokkoli. Der war wirklich gut. Auch die sämige, milde und sehr cremige Sauce hat ihr sehr gut geschmeckt. Sie war rundum zufrieden.
Ich hatte, wie unser Wastel auch, mich für das geschmorte Schultersterzel im eigene Jus, mit Portweinschalotte, Rosenkohl und Schupfnudeln entschieden. Was da auf dem Teller lag sagte mir erst einmal zu. Zwei dicke Scheiben gut gewürztes Schweinefleisch wurde da geboten. Ordentlich durchwachsen, nicht zu fett, nicht zu trocken. Die richtige Portion für hungrige Männer.
Die dargereichte Soße kam leider nicht in einem extra Schälchen, stattdessen schwammen sowohl der Rosenkohl als auch die Schalotte in der Soße. Die Soße war gutschmeckend, und ja, wie Wastel erwähnte, etwas mehr Pfiff hätte ich vertragen, für meine Frau wäre sie so perfekt.
Zu viel Pfiff war für mich allerdings am Rosenkohl, welchen ich eigentlich liebe. Aber hier war der Koch dann doch zu sehr verliebt, und ich, der gern auch mal den Salz-und Pfefferstreuer benutzt, fand ihn total versalzen. Schade, denn ansonsten war er angenehm bissfest gekocht.
Dafür war die Portweinschalotte gut, so etwas hat man ja auch nicht alle Tage. In einem extra Schälchen, wurden für Wastel und mich, die Schupfnudeln gereicht. Hier gehen unsere Meinungen aber weit auseinander. Während Wastel nur mal kurz kostete, und sie ansonsten liegen ließ, mochte ich diese kross gebratenen Dinger, welche auch ordentliche Röstaromen an sich hatten. Da ich aber kein Bayer bin, überlasse ich denen, ob das nun so richtig war, oder nicht.
Nach gut 1,5 Stunden waren wir dann fertig, und da ich heute der Autofahrer war, lud Wastel die beiden Damen am Tisch noch auf einen Aquavit ein. Während Wastel und Lucie zu einem Linie griffen, wählte meine Frau den Jubi. Prost.
Nun ging es endlich ans Rechnung zahlen, und dies deuteten wir der Kellnerin auch so an. Sie kam mit der Rechnung, alles auf einem Zettel. Wir wollten aber getrennt zahlen, was ihrer Meinung nach nun aber nicht mehr möglich wäre. Aber fragt man da nicht vorher mal? Wastel griff kurzerhand seine Kreditkarte, lud uns ein, und zahlte alles zusammen. Danke dir mein Guter!
Nun ging es wieder nach Hause zu Opi Hartwig, aber dabei begleiteten wir Lucie und Wastel noch ein Stückchen des Weges. Es war wieder ein wunderschöner Nachmittag und Abend, bei mittlerweile lieb gewonnenen Freunden. Und so sagen wir, bis zum nächsten Mal……
Unser Fazit: wir ließen zu viert 149,80 € in der Burg-Klause auf Fehmarn. Unsere Meinungen sind gemischt. Man sollte ebend doch nicht bayrisch und maritim vermischen. Irgendwas bleibt dann auf der Strecke. Vor allem aber war die Bedienung am heutigen Abend nicht so drauf, wie wir das kennen und von diesem hause erwartet hätten. Schade.
Wie jedes Jahr so üblich, waren wir am ersten Dezemberwochenende wieder bei Opi Hartwig auf Fehmarn. Wie üblich stand dabei auch die weihnachtliche Dekoration seines Hauses auf dem Plan, und wie üblich, findet am ersten Dezemberwochenende auf Fehmarn die Lichterfahrt der Landwirte in der Inselhauptstadt Burg statt. Auch wie üblich, Opi Hartwig will sich das nun schon seit Jahren bewährte Spektakel nicht ansehen, da er von der Fehmarner Bauernschaft nicht unbedingt viel hält. Daher hatten wir auch die letzten Jahre... mehr lesen
Restaurant im Hotel Burg-Klause
Restaurant im Hotel Burg-Klause€-€€€Restaurant, Hotel, Biergarten0437150020Blieschendorfer Weg 1, 23769 Fehmarn
3.5 stars -
"Wastel wollte bayrisch essen gehen, und das auf Fehmarn" JenomeWie jedes Jahr so üblich, waren wir am ersten Dezemberwochenende wieder bei Opi Hartwig auf Fehmarn. Wie üblich stand dabei auch die weihnachtliche Dekoration seines Hauses auf dem Plan, und wie üblich, findet am ersten Dezemberwochenende auf Fehmarn die Lichterfahrt der Landwirte in der Inselhauptstadt Burg statt. Auch wie üblich, Opi Hartwig will sich das nun schon seit Jahren bewährte Spektakel nicht ansehen, da er von der Fehmarner Bauernschaft nicht unbedingt viel hält. Daher hatten wir auch die letzten Jahre
Geschrieben am 10.12.2024 2024-12-10| Aktualisiert am
10.12.2024
Besucht am 30.11.2024Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 115 EUR
Bei Opi Hartwig standen diverse Restarbeiten im Garten an, es musste aber auch das ganze haus noch mit der entsprechenden Beleuchtung geschmückt werden. Dies ist so unsere Arbeit am ersten Advent auf der Insel. Traditionell geht es dann auch in eine der wenigen offenen Gaststätten auf der Insel. Aber heute wollte Opi Hartwig mit der Tradition brechen, und meinte am Morgen beim Frühstück das es da in Europa (auf dem Festland) - wie die Insulaner so sagen, in Großenbrode wohl ein ganz gutes Restaurant geben sollte. Diverse Urlauber als auch Nachbarn waren da schon essen, und waren begeistert. Gemeint war das Restaurant Großenbrode im gleichnamigen Ort. Opi Hartwig kannte es noch aus früheren Zeiten, nun aber hat es unter neuer Führung neu eröffnet. Also fix über die Homepage des Restaurants einen Tisch für uns dreie gebucht, einer Fahrt auf das Festland stand also nichts mehr im Wege.
Das Restaurant wird mittlerweile von Marco Bernburg und seiner Frau Martina geleitet. Es sind keine Neulinge, der Chef ist Gastgeber aus Leidenschaft und seit über 30 Jahren Gastronom. Er war 20 Jahre als Restaurantleiter und Ausbilder im größten Hotel Europas, dem Estrel in Berlin, bevor es ihn ins Maritim Hotel in Rheinsberg verschlug. Irgendwann suchte er ein eigenes Restaurant, und wurde in Großenbrode fündig. Hier fühlte er sich mit seiner Frau sofort wohl und angekommen.
Am Abend ging es dann über den Kleiderbügel nach Großenbrode.
Das Restaurant befindet sich direkt in der Ortsmitte gegenüber der kleinen, alten romantischen Kirche. Parkplätze sind hier allerdings Mangelware, und man muss trotz vieler Verbotsschilder irgendwie versuchen seinen fahrbaren Untersatz am Straßenrand unterzubekommen. Uns gelang dies schließlich, und so mussten wir ein paar Meter bis zum Restaurant laufen.
Hier wurden wir freundlich von einem jungen Herrn begrüßt, und unsere Reservierung gecheckt. Nachdem alles in Ordnung war, führte er uns durch den großen Gastraum in einen kleineren Gastraum nebenan. Beide Gasträume waren gut besetzt, das Restaurant zu über dreiviertel voll.
Die Speisekarte war sobald zur Hand, und Gentlemen like, bekam natürlich zuerst die Dame die Karte. Dieses Gentlemen like zog sich durch den ganzen Abend. Gute, alte Schule würde ich sagen. Die Speisekarte ist ausreichend, und hier wird fast ausnahmslos bodenständige deutsche Küche geliefert.
Dabei wird alles frisch gekocht. Es fehlt natürlich nicht der Berliner Touché mit einer deftigen Currywurst. Die Grillspezialitäten kommen vom Lavasteingrill, und es gibt wechselnde Tages- und Wochen-Tipps mit saisonalen und regionalen Köstlichkeiten. Fisch, Schnitzel und Burger sind ebenso zu haben, und auch für Vegetarier und Veganer ist immer etwas dabei. Die Preise sind entgegen der Preise auf der nahen Insel sehr human, und liegen zwischen 17 Euronen für das Schnitzel bis zu 27 Euro für das Rumpsteak. Einziger Ausreiser ist das Black Angus Filetsteak mit Garnelen für 39 Euro. Wir waren uns recht schnell einig, und so konnten wir nach einer kurzen Wartezeit unsere Gerichte und Getränke bestellen. Es sollte werden:
Getränke:
· 1x 0,5ér Duckstein Rotblond Original vom Fass für 5,90 € · 1x 0,2´er Montepulciano Rotwein für 7,20 € · 1x 0,2ér Riesling für 7,20 €
Vorspeisen:
· 1x TOMATENSUPPE EINMAL ANDERS - Cappuccino von der Grilltomate mit Rucola Schaum für 6,50 €
Hauptspeisen:
· 1x DUETT VON DORSCH UND ZANDER - Gebratenes Filet von Dorsch und Zander (220g), dazu drei gebackene Garnelen, feinkörnige Dijon-Senfsauce und Bratkartoffeln für 26,90 € · 1x GRILLTELLER GROßENBRODE - 300g Fleisch von Rind, Schwein und Hähnchen vom Lavasteingrill, dazu kross gebratener Bacon, Bratkartoffeln und Kräuterbutter für 25,90 € · 1x RUMPSTEAK - 250g zartes Rumpsteak vom Lavasteingrill mit Fettrand gegrillt, dazu Bratkartoffeln und Kräuterbutter für 27,50 €
Nach knapp fünf Minuten waren unsere Getränke am Tisch, und wir konnten uns in Ruhe im Restaurant umschauen.
Hier war alles neu gemacht. Hell und modern, große dunkle Holztische und weiche Ledersessel laden zum Verweilen ein. Die Tische bieten ausreichend Platz für die georderten Speisen, auf dem Gestühl sitzt man sehr bequem. Hier wurde auf gute Qualität geachtet. Rings um die große Theke, welche mitten im großen Gastraum steht, und direkt an die Küche mundet, kann man auf beigen Ledergestühl Platz nehmen und den ein oder anderen Cocktail oder auch Bier zu sich nehmen.
Der Schock kam allerdings auf den Gang zur Toilette. Hier war man mit der Sanierung noch nicht weitergekommen, und so stand man mit einem Schritt auf einmal mitten in den achtziger Jahren. Ich hoffe das hier dann demnächst noch was gemacht wird.
Zehn Minuten nach unserer Bestellung kam dann die Tomatensuppe, die sich meine Frau gewünscht hatte. Sie sollte ja etwas anders sein, und das war sie bereits beim ersten Blick.
Von Tomatensuppe war erst einmal nicht viel zu sehen, denn der grüne Rucola Schaum bedeckte die ganze Tasse. Dieser Schaum schmeckte wie eine leichte, kräuterliche Schlagsahne, und war mit etwas Paprika bestreut. Unter diesem Schaum fand man dann die Tomatensuppe. Diese war hier nicht wie sonst aus einem Pülverchen zusammen gerührt, sondern aus Tomaten püriert und mit Kräutern versetzt. Dazu gab es eine kleine Käsestange als Beilage. Nicht schlecht.
frisch püriert
Nach der Vorsuppe hatten wir wiederum etwas Zeit, denn unsere Hauptspeisen kamen knapp 45 Minuten nach Bestellung. Für frische Küche und das volle Haus völlig akzeptabel.
Opi Hartwig hatte sich natürlich wieder für Fisch entschieden. Er wünschte das DUETT VON DORSCH UND ZANDER. Als sein Teller kam, bekam er erst einmal große Augen. Holla war das eine Portion.
Auf dem großen Teller lagen links und rechts jeweils ein großes Filet vom Dorsch und Zander. Beide Filets waren gut gebraten und schön saftig. Der milde Dorsch war schön fest, wie das so sein muss. Der Zander kräftig im Geschmack. Beide Fische waren knusprig auf der Haut gebraten, außen war dann jedoch noch eine zusätzliche, helle Panade aufgebracht. So recht kann ich nicht sagen was dies war, Opi Hartwig war begeistert. Auch die drei gebackenen Garnelen waren gut, diese waren jedoch in einer völlig anderen Panade, ich denke mal so eine Art Bierpanade(?) angerichtet. Auch von den Bratkartoffeln war er begeistert.
Die waren mal anders als sonst. Schön knusprig gebraten, oder eher frittiert? Außen jedenfalls schön knusprig, und innen auch durchgebraten. Das ganze mit etwas Speckstippen versehen, und statt Zwiebel gab es hier frischen Lauch. Die Dijon-Senfsauce wurde in einem extra Schälchen gereicht, somit waren weder Fisch noch Bratkartoffeln matschig, und man konnte sich die Soße einteilen wie man mag. Die Senfsoße hatte eine gute Senf Note, der milde Dijonsenf war klar erkennbar.
Meine Frau bevorzugte heute Fleisch, keinen Fisch. Obwohl sie lange schwankte, griff sie letztendlich zum 250 gr. schweren Rumpsteak. Dies sollte auf Nachfrage bitte medium gebraten werden.
Das war es dann auch auf den Punkt. Das dicke Steak hatte außen reichlich Röstaromen, innen war es schön rosa, und der Fleischsaft lief beim Anschnitt heraus. Das Rumpsteak war ordentlich dick, und wirklich butterzart. Hier war ich dann schon neidisch. Auch meine Frau hatte diese wunderbaren Bratkartoffeln zu ihrem Gericht. Die Kräuterbutter wurde in einem kleinen Pfännchen extra gereicht. Eine kleine Salatbeilage und eine gebratene Tomate rundeten das ganze ab.
Auch bei mir sollte es heute wieder Fleisch geben, und ich entschied mich für den Grillteller Großenbrode. Auch hier wieder ein großer Teller mit reichlich Fleisch vom Schwein, Hähnchen und Rind sowie Bratkartoffeln darauf.
Das Schweinesteak als auch das Hähnchensteak waren schön dick geschnitten und außen scharf angebraten, innen aber frisch und weich. Auch hier lief beim Anschnitt der Bratensaft heraus. Einzig das Stück Rind gefiel mir nicht so recht. Im Gegensatz zum Rumpsteak war dieses Stück Fleisch strähnig und fest. Auch war es im Gegensatz zu den beiden anderen Steaks ziemlich klein.
Alle drei Steaks waren mit knusprig gebratenen Bacon umhüllt. Auch hier zu den Steaks reichlich Kräuterbutter in einem extra Pfännchen. Und auch mir schmeckten diese hier kredenzten Bratkartoffeln außerordentlich gut. Mit dem frischen Lauch, ja die hatten was.
Wenn dieses Lokal schon so besonders ist, sollte es natürlich auch ein kleiner Nachtisch werden. So orderten wir noch:
· 1x Affogato – Espresso mit 1 Kugel Vanilleeis für 4,50 € · 1x 2cl Obstbrand Marille aus dem Hause Scheibel für 4,00 €
Nach wenigen Minuten waren auch diese beiden Dinge am Tisch. Meine Frau, eigentlich kein Kaffeetrinker, genoss ihren Affogato. Dieses Wort so noch nie gehört, aber ihr schmeckte der Espresso mit der Zusammensetzung des Eises richtig gut.
Ich hatte mir den Obstbrand auserkoren. Wie dieser ankam, das hatte ich noch nie so gesehen. In einem Halter hing das Glas mit dem Obstbrand schräg über einem Teelicht. Das sollte nun entzündet werden und ca. 20 Sekunden unter dem Obstbrand brennen.
Der junge Kellner erklärte uns, dass der Obstbrand durch seinen Alkoholgehalt von 43% „scharf“ ist. Durch das kurzzeitige Erwärmen entfaltet er aber mehr seine fruchtige Note und wird weicher im Geschmack. Wir haben´s getestet, und er hatte Recht. Wir waren begeistert.
Nach fast 2 Stunden waren wir fertig, und konnten wieder auf die Insel fahren. Wir waren begeistert, und unsere Begeisterung hat auch Wastel angesteckt. So werden wir wohl demnächst mit den beiden noch einmal hier einkehren.
Unser Fazit: wir zahlten zu dritt 115,60 € im Restaurant Großenbrode im gleichnamigen Ort kurz vor der Insel Fehmarn. Exzellenter Service, gutes Essen, modernes Ambiente im Gastraum. Einzig das zähe Stückchen Rindfleisch bei mir und die (sauberen)Toiletten aus den 80ér Jahren vermasseln hier letztendlich die volle Punktzahl.
Bei Opi Hartwig standen diverse Restarbeiten im Garten an, es musste aber auch das ganze haus noch mit der entsprechenden Beleuchtung geschmückt werden. Dies ist so unsere Arbeit am ersten Advent auf der Insel. Traditionell geht es dann auch in eine der wenigen offenen Gaststätten auf der Insel. Aber heute wollte Opi Hartwig mit der Tradition brechen, und meinte am Morgen beim Frühstück das es da in Europa (auf dem Festland) - wie die Insulaner so sagen, in Großenbrode wohl... mehr lesen
4.5 stars -
"Zwei Kleinigkeiten vermasseln die volle Punktzahl" JenomeBei Opi Hartwig standen diverse Restarbeiten im Garten an, es musste aber auch das ganze haus noch mit der entsprechenden Beleuchtung geschmückt werden. Dies ist so unsere Arbeit am ersten Advent auf der Insel. Traditionell geht es dann auch in eine der wenigen offenen Gaststätten auf der Insel. Aber heute wollte Opi Hartwig mit der Tradition brechen, und meinte am Morgen beim Frühstück das es da in Europa (auf dem Festland) - wie die Insulaner so sagen, in Großenbrode wohl
Besucht am 29.11.2024Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 51 EUR
Wie in der Nachsaison üblich, sind wir dann aller vier Wochen auf Fehmarn bei Opi Hartwig. So auch dieses erste Dezemberwochenende wieder, wo auch der Weihnachtsmarkt auf dem Burger Marktplatz wieder beginnt. Auch traditionell gehen wir abends immer gemeinsam mit Opi Hartwig zum Abendessen in eine der hiesigen Gastronomien, damit er auch mal aus seinem Häuschen in einem kleinen Dorf auf dem Westen der Insel kommt. Heute fühlte sich aber Opi Hartwig nicht wohl, und so überließ er es uns alleine essen zu gehen. Da er ja Fisch über alles liebt, und wir daher sonst ausschließlich nur in Gastronomie gehen, wo es diesen auch gibt, hatten wir also heute die freie Wahl. Eine große Suchmaschine mit Karte wurde schnell auf dem Handy aktiviert, und eine entsprechende Gastro gesucht. Wir wurden in Burg, unweit des Marktplatzes fündig, dort gab es ein Haus, welches ausschließlich nur Gerichte um den Erdapfel hat. Unser Auto wurden wir unweit des Restaurants auf einem großen Parkplatz los, und liefen dort hin. Am Eingang die Überraschung, trotz das bei G….. geöffnet stand, und auch mehr Andrang als gewöhnlich sein sollte, stand in der Tür ein großes Schild das bis April geschlossen ist. Mmmh, was nun. Es gibt zwar einige Pizzerien in der Umgebung, darauf hatten wir aber keine Lust. Auch auf „Milans“ Nachfolger verzichteten wir, waren dessen Rezensionen nicht gerade positiv. So standen nun noch Burgerrestaurants oder aber die altbewährten Gaststätten auf dem Plan. Allerdings hatten auch von denen nicht alle geöffnet, was hier auf der Insel in der Nachsaison die Regel ist, denn das Geld wird im Sommer verdient.
Wir besannen uns also auf das Restaurant „Kajüte“ welches neben Fisch auch polnische Küche anbietet. Da mir heute nicht nach Fisch war, stiefelten wir also dort hin. Angekommen im Restaurant, wurden wir von Andre, dem Chef begrüßt und gefragt ob wir reserviert hätten. Das hatten wir natürlich nicht, bekamen aber trotzdem einen Platz im dreiviertel besetzten Restaurant.
Heute wurden wir auf der obersten der drei Restaurantebenen platziert, und hatten von hier einen wunderbaren Blick über das Restaurant. Am Ambiente hat sich seit unserem letzten Besuch nichts geändert, außer dass das Mobiliar, welches doch schon in die Jahre gekommen ist, weiter gelitten hat, was man vor allem an den Sitzpolstern merkte. Eine Änderung fiel uns jedoch auf, Andre bediente allein in seinem Restaurant. Wie wir später auf dem Weihnachtsmarkt erfuhren, ist sein junger Kollege seit dem Sommer in einem anderen Restaurant tätig, seitdem sucht die Kajüte neues Personal.
Trotz das der Chef jetzt den Laden alleine schmeißt, waren die Karten schnell am Tisch. Ein kurzer Blick in die Getränkekarte, und wir wussten was wir wollten. Also bestellten wir:
Getränke:
· 1x 0,3ér Grevensteiner für 3,60 € · 1x 0,2ér Kerner halbtrocken für 4,90 €
Chef Andre entschwand zum Tresen, und musste sich nun neben der Bedienung der Gäste auch um die Zubereitung der Getränke alleine kümmern.
In der Zwischenzeit konnten wir die Speisekarte studieren. Die Speisekarte hat sich etwas geändert, einige Speisen sind verschwunden, einige sind neu hinzugekommen. Die Preise blieben gleich. Das finde ich gut, vor allem wenn man dann doch mehrmals das Lokal aufsucht ist es schön, wenn es eine wechselnde Speisekarte gibt. Für mich war klar, heute sollte es polnische Küche geben, meine Frau schaute auf den Fischseiten. Nach 10 Minuten kamen dann unsere Getränke an den Tisch, und so konnten wir unsere Speisen bestellen.
Hauptspeisen:
· 1x Fisch-Filet Teller - gebratene Filets vom Dorsch , Seelachs und Rotbarsch mit Remoulade und Bratkartoffeln für 23,50 € · 1x Sznycel szefa kuchni – Chefschnitzel – paniertes Schnitzel, überbacken mit gebratenem Sauerkraut, Zwiebeln und Käse, dazu Bratensoße und Bratkartoffeln für 18,90 €
Auf eine Vorspeise verzichteten wir heute, wollten wir uns doch im Anschluss noch mit Wastel´s Lucie auf dem nahegelegenen Weihnachtsmarkt treffen.
Nach 25 Minuten kamen dann unsere Hauptspeisen an den Tisch. Meine Frau hatte sich heute wieder in den Fisch-Filet Teller verguckt.
Dieser war aus gebratenen Filets vom Dorsch, Seelachs und Rotbarsch. Jeweils drei gute Filets der genannten Fischsorten lagen auf dem Teller, nur das Rotbarschfilet fiel etwas gering aus. Alle drei Filets waren gut und leicht knusprig auf der Haut gebraten, das Fleisch der Fische dadurch noch immer schön saftig. Auch die Remoulade, welche unserem Anschein nach hier frisch angerichtet wird, war wieder gut und leicht würzig, sowie mit frischen Zwiebelstippen versetzt. Auch die Bratkartoffeln waren gut, mit reichlich frischen Zwiebel- und knusprigen Speckstippen gebraten. Dazu noch ein Viertel Tomate, ein Scheibchen Gurke und ein Blatt Salat als Dekoration. Für mich etwas lieblos, auch fand ich das das ganze etwas verloren auf dem großen Teller daherkommt. Egal, Frauchen war zufrieden.
Bei mir sollte es heute kein Fisch sein. Ich entschied mich heute für die polnische Spezialität des Hauses, das Sznycel szefa kuchni, auf gut deutsch das Chefschnitzel. Zwei mittlere Schnitzel lagen auf dem Teller. Von der Dicke her ganz gut, es war ausreichend Fleisch. Die Schnitzel in einer knusprigen, goldgelben Panade, soweit man das noch sagen kann. Oben auf sollte es mit gebratenem Sauerkraut, Zwiebeln und Käse überbacken sein.
Das gebratene Sauerkraut suchte ich jedoch vergebens. Meiner Meinung nach war das dieses (süßliche) Weinkraut aus dem Glas, welches zwar aufgewärmt, aber niemals gebraten wurde. Es war pappig weich, und dieses süßlich Weinkraut hat mit „richtigem“ Sauerkraut so wie wir es in der Oberlausitz oder im Spreewald kennen überhaupt nichts gemein. Ob unter dieses Kraut Zwiebel gemischt wurde weiß ich nicht, geschmeckt oder verspürt habe ich keine. Zum Schluss wurde dann reichlich Käse obenauf gepackt und kurz überbacken.
Diese unsägliche Bratensoße, die mir sehr nach Pulversoße schmeckte, wäre eigentlich gar nicht nötig gewesen, denn so weichte nicht nur das pappige Kraut, sondern auch die Soße das Schnitzel als auch die Bratkartoffeln auf. Schnitzel und Bratkartoffeln sind buchstäblich in der Soße ertrunken. Ob die Bratkartoffeln aus derselben Pfanne kamen wie die meiner Frau? Irgendwie nicht, denn meine waren zwar auch gut angerichtet, allerdings fehlten hier deutlich die Röstaromen, und mir waren die Bratkartoffeln zu pappig. Die Soße tat ja ihr übriges. Auch hier wieder die Salatbeilage aus einem Stück Tomate, einem dünnen Scheibchen Gurke und einem Blatt Salat. Ich sag mal so, ich bin satt geworden, hatte mir aber eigentlich hier was viel besseres erwartet, denn die polnische Küche ist herzhaft und gut. Viel gewollt aber nicht gekonnt.
Nach einer knappen Stunde waren wir fertig, verlangten die Rechnung und hatten bei dem ein oder anderen Glühwein noch einen schönen Abend mit Wastel´s Lucie auf dem Weihnachtsmarkt.
Unser Fazit: wir ließen zu zweit 50,90 € im Restaurant Kajüte in Burg auf Fehmarn. Das Essen war durchwachsen, der Service gewohnt gut. Heute mehr erwartet als bekommen.
Wie in der Nachsaison üblich, sind wir dann aller vier Wochen auf Fehmarn bei Opi Hartwig. So auch dieses erste Dezemberwochenende wieder, wo auch der Weihnachtsmarkt auf dem Burger Marktplatz wieder beginnt. Auch traditionell gehen wir abends immer gemeinsam mit Opi Hartwig zum Abendessen in eine der hiesigen Gastronomien, damit er auch mal aus seinem Häuschen in einem kleinen Dorf auf dem Westen der Insel kommt. Heute fühlte sich aber Opi Hartwig nicht wohl, und so überließ er es uns... mehr lesen
Restaurant Kajüte
Restaurant Kajüte€-€€€Restaurant043716049400Breite Str. 23, 23769 Fehmarn
3.0 stars -
"Ich glaube die Polen hätten ihn des Landes verwiesen" JenomeWie in der Nachsaison üblich, sind wir dann aller vier Wochen auf Fehmarn bei Opi Hartwig. So auch dieses erste Dezemberwochenende wieder, wo auch der Weihnachtsmarkt auf dem Burger Marktplatz wieder beginnt. Auch traditionell gehen wir abends immer gemeinsam mit Opi Hartwig zum Abendessen in eine der hiesigen Gastronomien, damit er auch mal aus seinem Häuschen in einem kleinen Dorf auf dem Westen der Insel kommt. Heute fühlte sich aber Opi Hartwig nicht wohl, und so überließ er es uns
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.
Wir machten uns also ohne große Vorbereitung auf in ein kleines Dorf westlich von Potsdam, und als wir alles auf dem Hänger verstaut und verladen hatten, ging es wieder heimwärts. Bevor wir aber auf die Autobahn rollten, wollten wir unbedingt noch etwas zum Mittagessen haben. Hier auf den Dörfern westlich von Potsdam wird es doch wohl noch irgendeinen Dorfgasthof geben, bei welchem wir gutbürgerliche, deutsche Küche finden werden. Der große amerikanische Kartendienst zeigte uns einige an, und so starteten wir. Relativ schnell machte sich bei uns die Ernüchterung breit, denn entweder gab es die angezeigten Dorfgasthöfe gar nicht mehr, oder sie hatten wegen Winterpause geschlossen. So fuhren wir nun an einigen vorbei, bis wir kurz vor der Stadtgrenze von Potsdam in einer Kleingartenanlage am Rande der Straße ein großes Werbeschild sahen.
Hier wurde auf die Gaststätte „An der Kanalbrücke“ hingewiesen. Das war unsere letzte Chance im ländlichen Raum, denn wir waren ja nun schon an der Grenze zu Potsdam, Sanssouci war nicht mehr weit. Wir verließen also die Bundesstraße und bogen in die Kleingartenkolonie ein.
Die Gaststätte war weiterhin gut ausgeschildert, auch wenn die vielen Schilder mittlerweile deutlich in die Jahre gekommen sind. Unser Auto stellten wir auf einem größeren Parkplatz wenige Meter vom Lokal ab, denn auf dem kleinen Parkplatz direkt an der Gaststätte hätte ich mit dem großen Hänger ganz schön zu kurbeln gehabt. Die letzten Meter gingen wir zu Fuß und traten in die kleine Gaststätte ein.
Schon auf den ersten Blick war deutlich das nicht nur unterwegs die Werbeschilder in die Jahre gekommen sind, sondern auch die Gaststätte mitsamt ihrem Wirt. Dieser stand hinter dem Tresen und begrüßte uns freundlich. Er ließ uns freie Platzwahl in seinem fast leeren Gasthaus, es waren nur zwei weitere Tische mit jeweils zwei Personen besetzt. In einem Hinterzimmer bemerkten wir den (ebenfalls in die Jahre gekommenen) Vorstand des örtlichen Anglerclubs, welche hier ihren sonntäglichen Frühschoppen abhielten.
Wir nahmen in der Mitte des Raumes Platz, und alsbald waren die Speisekarten am Tisch. Bevor jedoch die Speisekarten ausgelegt wurden, baten wir den Wirt um die Reinigung des Tisches, denn hier waren noch die Überreste der Speisen unserer Vorgänger(von wann auch immer) noch sichtbar. Allgemein machte die Gaststätte nun nicht unbedingt den besten Anschein, da sah man schon in den Ecken wo lang gewischt wurde, dass in mancher Ecke ein Spinnwebchen hing als auch das der Sand der Gartenanlage unter so manchen Tisch noch lag. Wände und Decken, vor allem auch hier wieder die Ecken waren deutlich vergilbt, du würden mal einer dringenden Sanierung bedürfen.
Auch bei den Toiletten fühlte man sich weit in die DDR-Zeit zurückversetzt. Ich denke aber das der Wirt, gut und gerne auch schon 70 Jahre alt, nichts mehr investieren wird, und so lange weiter macht wie es geht. Das wird dann auch die nächste Kneipe sein die westlich von Potsdam stirbt.
Die Speisekarte war schnell gelesen, hier gab es die typischen ostdeutschen Gerichte. Von Soljanka und Ragoutfin, über das Schnitzel mit Würzfleisch überbacken oder mit Letscho, diese Speisekarte gab es vor über 30 Jahren schon. Das Einzige was sich geändert hat, sind die Preise. Apropos Preise, auch bei der Bezahlung war man noch im Früher stehengeblieben, denn auf der Speisekarte als auch an der Tür wurde darauf hingewiesen das nur Barzahlung möglich ist.
Wir verzichteten auf eine Vorspeise, denn es sollte ja nur ein schnelles Mittag werden, und so bestellten wir:
Getränke:
· 2x 0,3ér Tonic zu je 2,90 €
Hauptspeisen:
· 1x Schnitzel-Letscho > Schnitzel aus den Schweinelachs geschnitten, Letscho-Paprika, Tomatenmark und Gewürzen mit Salatgarnitur und Pommes Frites für 16,90 €
· 1x Schnitzel mit Würzfleisch überbacken > Schnitzel aus dem Schweinelachs geschnitten, mit feinem Hühner-Würzfleisch, Champignons und Emmentaler überbacken mit Salatgarnitur und Pommes Frites für 20,90 €
Die Getränke waren schnell am Platz, gleichzeitig hörte man das werkeln in der Küche, denn auch unser Nachbartisch hatte gerade ebend bestellt.
Dass die Schnitzel hier frisch zubereitet werden, konnte man deutlich an den kräftigen Klopfgeräuschen vernehmen, welche aus der Küche drangen. Leider drangen wenig später dann auch die gesamten Bratendüfte von der Küche in den Gastraum. Entweder ist die Lüftungsanlage ebenso alt wie das gesamte Mobiliar, oder sie funktioniert nicht. Wir empfanden es jedenfalls als sehr unangenehm, gerade wenn man von Toilette oder von draußen kam, bemerkte man den Dunst und Nebel. Entsprechend rochen dann natürlich auch unsere Sachen, und die Mädels zu Hause konnten uns anhand des Geruches erzählen was es bei uns zu essen gab.
Trotz des es „nur“ Schnitzel und Pommes gab, mussten wir über eine halbe Stunde auf unsere Essen warten. Ich hatte mir das Schnitzel-Letscho auserkoren. Und ja, man sah auf den ersten Blick, zumindest das Schnitzel ist keine Convenience.
Ein riesiges Schnitzel bedeckte den Teller, nicht zu dünn, sondern was für richtige Männer. Die Panade knusprig, goldgelb. Der Koch verstand es Schnitzel zu braten.
Das Letscho war dann doch wieder Convenience, wenngleich es aber hier in der Küche geschmacklich mit Tomatenmark und ordentlich Paprika aufgewertet wurde. Es passte gut dazu. Es war nicht zu dünn, sondern von der Konsistenz her schön dick. Somit wurde auch die Panade vom Schnitzel nicht zu weich.
Convenience waren natürlich auch die Pommes, welchen ein bisschen der krosse Biss fehlte. Einige Sekunden länger hätten sie schon in der Fritöse verbringen können. Was auch gänzlich fehlte war Salz bzw. Pommes Gewürz an den Pommes Frites. Nachwürzen konnten wir allerdings nicht, da weder Salz noch Pfefferstreuer auf dem Tisch standen. Letztendlich war dann auch der Beilagen Salat aus dem Eimer vom Großmarkt, und nicht frisch angerichtet.
Meine Frau hatte sich das Schnitzel mit Würzfleisch überbacken bestellt. Auch hier wieder ein ordentlich großes Schnitzel, welches richtig gut gebraten wurde, auf dem Teller. Das Würzfleisch, hier bewusst nicht RagoutFin genannt, wurde ja hier, wie aus DDR-Zeiten bekannt, aus Hühnchenfleisch hergerichtet. Kleine Würfel aus gekochten Hähnchenfleisch wurde mit einer sämigen Soße und viel Käse auf das Schnitzel gebracht und überbacken.
Nicht ganz sicher waren wir uns ob das Würzfleisch selbst hergestellt wurde, allerdings spricht die verschiedene Größe der Stücke als auch die cremig-sämige Soße für eine Eigenproduktion. Auch hier die Pommes zu lasch, und wenn das meine Frau sagt.
Genau eine Stunde nach unserem Betreten der Gaststätte waren wir fertig, und orderten die Rechnung. Die gab es hier nicht aus der Registrierkasse, sondern wurde auf einem kleinen Zettel aufgeschrieben und im Kopf zusammengerechnet. Auch hier war also die Zeit stehen geblieben.
Unser Fazit: Wir zahlten zu zweit 43,60 € in der Gaststätte „An der Kanalbrücke“ in Potsdam. Die Zeit ist hier stehengeblieben, das sieht man sehr deutlich an der Innenausstattung des kleinen Gartenlokals, aber auch an der Speisekarte. Trotzdem muss man sagen, dass der Wirt diese kleine Gastronomie noch mit Herz führt und mit seinem Ende sicher auch das Lokal endet. Der letzte macht das Licht aus.