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Unser Ziel war das Restaurant „Lila Soße-junge deutsche Küche“ in der Kunsthofpassage auf der Alaunstraße.
Irgendwie schien unserem Chefkoch der Name gefallen zu haben, denn so recht konnte er uns nicht sagen was es denn dort zu essen gibt, findet man ja auch keine Speisekarte auf der Website. Das Restaurant verspricht aber Kreativität, Moderne, Fantasie und Individualität, lassen wir uns also einmal überraschen. Inmitten der Kunsthofpassage fanden wir dann im alten Gemäuer das Restaurant.
Der Name Kunsthof spiegelte sich überall wieder, so waren die Fassaden der umliegenden Häuser mit wilden Kreaturen bemalt. Na mal sehen was uns da in der „Lila Soße“ erwartet. Bereits durch das große Fenster konnten wir sehen, dass das Lokal sehr gut besetzt war, und im Laufe des Abends kein Tisch mehr frei war. Scheint also beliebt zu sein.
Wir hatten einen Tisch für 7 Personen bestellt, und wurden an einem langen Tisch, welcher aus mehreren zusammen geschobenen Tischen bestand, inmitten des Lokals postiert. Empfangen wurden wir von einem jungen, freundlichen Team. Abwechselnd wurden wir von jungen Damen als auch Herren bedient.
Das ganze Lokal war mit alten Holzstühlen und alten Holztischen bestückt, an den Wänden gab es lange Holzbänke. Stühle und Bänke waren mit einem dünnen Aufleger versehen, gemütlich sitzen über längere Zeit war da eher nicht. Das ganze Ambiente wollte in einem rustikalen Charakter erstrahlen, In der Ecke der rußgeschwärzte Kamin tat sein Übriges dazu.
Das Restaurant selbst war ein langer Schlauch, und in zwei Teile getrennt. Während die Theke und der eine Teil des Restaurants auf einer Empore eins mit dem Eingang waren, ist der zweite Teil etwas tiefer liegend. Zu den Toiletten im Keller gelangt man über eine schmale Treppe. Also ganz klar auf die Neustadtklientel ausgelegt, denn für Ältere oder gar Rollifahrer ist das Lokal somit nicht geeignet.
Die Karten lagen bereits auf dem Tisch, in diesen sind jedoch nur die Getränke, und einige wenige Gerichte, welche immer vorgehalten werden, vermerkt.
Die anderen Gerichte standen im ganzen Lokal verstreut auf mehreren Tafeln, und die Bedienung bat die Gäste doch bitte durchs Lokal zu stöbern um seinen Essenswunsch zu finden. Da dies bei allen Tischen so gemacht wurde, war natürlich auch immer eine gewisse Unruhe im Lokal. Wir empfanden dies als störend.
Letztendlich ging einer von unserem Tisch durchs Lokal, fotografierte die jeweiligen Tagesangebote ab, und schickte sie in unsere WhatsApp Gruppe. Nachdem nun alle was gefunden hatten orderten wir:
Getränke:
· 1x 0,5ér Bayreuther Hell für 5,80 €
· 1x 0,5ér Radler für 5,80 €
· 1x Bio-Jasmin Tee für 4,20 €
· 2x 0,2ér Cola für je 3,70 €
· 1x 0,2ér Fanta für 3,70 €
· 1x 0,4ér Zitronenlimonade für 4,60 €
· 1x 0,15ér Schoppen Grauburgunder „eins zu eins“ des Weingut a. Diehl aus der Pfalz für 6,40 €
· 1x 0,15ér Schoppen Rosewein trocken des Weingut Martin Schwarz aus Sachsen für 6,20 €
An Speisen hatten wir gefunden:
Vorspeisen:
· 1x Brotsalat aus geröstetem Roggenbrot mit Radieschen, Tomaten, Gurken, roten Zwiebeln, Hirtenkäse und Blattsalat für 13,50 €
· 1x Möhren-Pastinaken-Suppe mit gerösteten Kürbiskernen für 8,90 €
· 1x Pesto von Petersilie mit Mandeln und Bergkäse für 5,20 €
· 1x Linsensalat mit Paprika, Gurke, Sellerie und Minze für 6,50 €
Hauptspeisen:
· 2x Risotto mit Kernenpesto, Ziegenfrischkäse und Salat zu je 21,50
· 1x Rote-Beete-Ricotta-Knödel mit karamellisierten Möhren, Bergkäse und Gorgonzolasoße für 21,50 €
· 1x Hausgemachte Käsespätzle mit Schmelzzwiebeln im Weckgläschen für 11,90 €
· 1x Kalbsschnitzel mit Bratkartoffeln und Salat für 28,50 €
· 2x Roastbeef unter einer Kräuterkruste mit Zucchini und gebackener Süßkartoffel für je 29,50 €
Die Getränke brauchten knappe 10 Minuten bis sie an unserem Platz waren. Leider war die junge Dame hier etwas durcheinander, sodass jeder zwar ein Getränk bekam, aber nicht das was er sich wünschte bzw bestellt hatte. Sie fragte aber auch nicht wer was bekommt, sondern stellte einfach nur hin. Naja. Erstaunt war ich, dass es hier mitten in der Dresdner Neustadt bayrisches Bier aus dem Fass zu trinken gibt. Die Weine waren gut, der Jasmin Tee ließ auch keine Wünsche offen.
Weitere 10 Minuten nach unseren Getränken kamen dann die Vorspeisen an unseren Tisch. Hier wurde nun gefragt wer welche Vorspeise geordert hatte.
Unser Chefkoch wünschte den Linsensalat mit Paprika, Gurke, Sellerie und Minze, welcher in einem Einweckglas serviert wurde.
Die Linsen als auch der Paprika und die Gurke waren schön bissfest, der ganze Salat angenehm süß-sauer gewürzt. Die Minze hielt sich dezent im Hintergrund. Dazu wurde frisches Vollkornbrot gereicht.
Ich hatte mich für die Möhren-Pastinaken-Suppe mit gerösteten Kürbiskernen entschieden. Auf einem großen, tiefen Teller wurde hier die dampfend heiße Suppe gereicht. Sie war angenehm sämig, die Pastinaken dominierten mit ihrem leicht süßlichen und nussigen Geschmack, und ließen die Möhren in den Hintergrund treten. Reichlich Kürbiskerne rundeten die Suppe ab.
Unsere Freundin hatte sich für den Brotsalat aus geröstetem Roggenbrot mit Radieschen, Tomaten, Gurken, roten Zwiebeln, Hirtenkäse und Blattsalat entschieden. Eigentlich war dieser Salatteller schon bald eine Hauptspeise statt einer Vorspeise. Trotz dessen das nun nicht gerade Saison für Grünzeug ist, waren alle Salate knackig frisch, und auch die Miniromatomaten schmeckten gut. Einzig die Radies waren sehr wässrig. Das Brot, kleine Scheibchen Schwarzbrot, war knackig geröstet.
Meine Frau hatte sich das Pesto von Petersilie mit Mandeln und Bergkäse auserkoren. In einem Einweckglas wurde das milde und frische Pesto serviert.
Während meine Frau und ich das Pesto gut empfanden, war dies für unsere Tochter überhaupt nichts. Geschmäcker sind halt verschieden. Das Vollkornbrot, welches im Körbchen serviert wurde, war frisch und schön weich.
Eine halbe Stunde nach unseren Vorspeisen war es dann so weit, die Hauptspeisen kamen an den Tisch. Meine Frau und unsere Tochter hatten sich für das Risotto mit Kernenpesto, Ziegenfrischkäse und Salat entschieden. Was Anfangs recht wenig auf dem großen Teller darstellte, war letztendlich eine doch recht große Portion.
Das Risotto, mit dem würzigen Pesto vermischt, war dadurch eher cremig und fast schon ein einheitlicher Brei. Ausreichend würziger Ziegenfrischkäse wurde oben auf verteilt, das muss man schon mögen, denn der Käse hatte einen sehr intensiven Geschmack. Auch hier wieder der Salat frisch und knackig.
Chefkoch und ich hatten uns das Roastbeef unter einer Kräuterkruste mit Zucchini und gebackener Süßkartoffel auserkoren. Was mich hier störte, war das bei Bestellung der Gargrad des Roastbeef überhaupt nicht abgefragt wurde.
Aber zum Glück kam es so, wie wir beiden Männers so ein Steak lieben, medium rare. Das dick geschnittene Roastbeef war innen zart rosa und beim anschneiden lief der Fleischsaft heraus. Oben auf die Kräuterkruste war von fester Konsistenz und gab durch ihre würzige Note dem Steak einen eigenen Geschmack. Wo auch immer man in dieser Jahreszeit Zucchini herholt, sie war frisch und knackig.
Die Süßkartoffelscheiben waren zwar nicht unbedingt mein Geschmack, aber sie wurden angenehm fest gebacken und hatten dadurch eine angenehme Konsistenz. Ein paar geschmorte Zwiebeln rundeten das Essen ab.
Unsere Freundin hatte sich für das Kalbsschnitzel mit Bratkartoffeln entschieden. Wie für ein Kalbsschnitzel üblich, war dieses hauchdünn und mit einer ordentlichen Panade gebraten. Leider war es etwas zu trocken. Auch die Bratkartoffeln konnten nicht so Recht überzeugen. Zwar waren einige Zwiebelstückchen enthalten, aber Speckstippen wurden gänzlich vermisst, und auch hätten die Bratkartoffeln gern etwas länger in der Pfanne verharren dürfen um ihren Bräunungsgrad noch etwas zu verbessern. Auch hier wieder frischer, knackiger Salat.
Die Tochter unserer Freundin wünschte die Hausgemachten Käsespätzle mit Schmelzzwiebeln, welche im Einweckglas serviert wurden.
Die Portion machte zwar satt, für einen guten Esser aber zu wenig. Aber auch die Käsespätzle konnten nicht gänzlich überzeugen, da haben wir schon deutlich bessere gehabt.
Unsre Kleine hatte sich den Rote-Beete-Ricotta-Knödel mit karamellisierten Möhren, Bergkäse und Gorgonzolasoße gewünscht. Ein großer Knödel, umgeben von Käse und geraspelten, karamellisierten Möhren schwamm in einer dicken Gorgonzolasoße.
Beim Knödel erinnerte eher die rote Farbe statt des Geschmacks an Rote Beete, vielleicht liegt das aber auch an der kräftig-würzigen Gorgonzolasauße die fast alles übertünchte.
Von der Menge her war sie auch überhaupt nicht zufrieden, und war froh, als sie von Schwesterchen und Mama noch etwas Risotto bekam.
Zum Abschluss wollten die Mädels eigentlich noch was Süßes, aber die Auswahl war hier eher doch recht bescheiden. So bestellte sich unsere Kleine noch ein Nougatparfait mit Kumquats für 8,50 €.
Auch das wurde im Weckglas serviert, und erinnerte eher an einen Nougatpudding. So recht war sie nicht überzeugt davon.
Wir zogen es nun vor dann doch lieber in der Neustadt nach einer Bar Ausschau zu halten, und wurden in der benachbarten Schokoladenbar fündig, wo für die kleinen Süßmäuler ausreichend Süßkram vorhanden war.
Unser Fazit: unser Chefkoch zahlte 315,30 € für uns 7 Leute in der "Lila Soße" in Dresden. Das Essen ist kreativ, hat unsere Wünsche aber nicht unbedingt komplett befriedigt. In der hippen Neustadt kommt das aber an. Was uns gar nicht gefiel war halt auch das die „Speisekarte“ im ganzen Lokal verstreut auf Tafeln stand. Und was ich persönlich am ärgerlichsten fand, als wir mit essen fertig waren, wurde das Schnitzel gestrichen und Ochsenbäckchen mit Rosenkohl angeschrieben. Wo ich dieses Gericht und gerade Rosenkohl so liebe.