"Hotelrestaurant in idyllischer Lage"
Geschrieben am 08.07.2016 2016-07-08 | Aktualisiert am 08.07.2016

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Innen Begrüßung knapp und Überprüfung der Reservierung, Da es noch früh war, freie Wahl zwischen drei Tischen. Wir nehmen den größten mit Teichblick. Wir sitzen kaum, da ist die erste Servicekraft da, um uns die Karten zu überreichen. Die Weinkarte wurde auf dem Tisch abgelegt.
Wir teilten schon einmal mit, dass wir zwei Gläser Champagner weiß möchten. Es kam Lanson in schönen Herstellergläsern und gut gekühlt (12,50). Er war gut, aber für mich ist der Alfred Gratien eher besser und billiger.
Die Flasche Wasser war dann endlich mal Sylt-Quelle (Daumen hoch dafür, aber 7,20).
Zur Begrüßung kam Brot auf den Tisch, je zwei Weißbrot, grau und Korn. Nur das Weißbrot war erträglich frisch. Dazu gab es eine Kugel aus Schweineschmalz, Kräutern und Rilette-Spuren.
Ein richtiges Amuse gueule kam auch noch dazu, eine braungraue Scheibe einer Fischterrine mit einer Spur Salat und Algen, geschmacklich mittelmäßig. Am besten war noch die Mitte aus eingewickeltem Kronsild. Kein Foto
Beim Wein ließ ich die Wahl: offen oder Flasche mit Korken. Das hätte ich besser nicht getan. Die Weinpreise haben mich ein wenig verstört. Offen zwischen 8,50 und 10,50 je 0,2, also recht normal, Flaschen exorbitant teuer. Die deutschen Roten begannen bei 54.-. Also ausweichen aufs Ausland. Spanier wie die deutschen. Italien: als billiges Angebot eine Flasche Le Volte zu 46.-. Das ist Sangiovese, Merlot, Cabernet Sauvignon und ist im Einkauf ab 16,75 zu bekommen. Bewertung bei Vicampo 3,7, Bewertung Mancha-Crianza von Rossmann zu 3,49 4,0. Da kauft jemand ungeheuer schlecht ein. Wir stellten dann auch fest, dass wir, die wir den Altersdurchschnitt deutlich senkten, die einzigen mit einer Weinflasche auf dem Tisch waren. So treibt man die Gäste zum Bier.
Unsere Servicedamen waren nett, kooperativ und aufmerksam, aber alle etwas "nassforsch". Vielleicht weiß ich das in 20 Jahren auch zu schätzen.
Geradezu frappierend war das Tempo, in dem alles ablief. Trotz Verzichts auf ein Dessert ist eine Zeit von unter 60 Minuten bis zur Abfahrt Rekord.
Als Vorspeise hatte meine Frau Flädlesuppe (8,50), fast glühend, salzlastig, passabel.
Ich hatte eine Fischplatte aus Lachstatar, Lachs-Sashimi, Matjestatar, Matjes, Salat , Reibeküchlein (18,50). Das schmeckte recht ordentlich.
Abräumen in Sekunden nach Ablegen des Bestecks war selbstverständlich. Dazu gab es dann Informationen wie: "ich räume hier jetzt mal auf" vor dem Servieren der Hauptgerichte.
Unsere "Das Beste vom Deichlamm" Rücken und Filet (34.-) standen innerhalb weniger Minuten vor uns. Gratin wurde auf die Teller gelöffelt(Oberfläche wie Gummi, darunter Brei aus mehlig (!) kochenden Kartoffeln, eine Stahl-Sauciere mit einem Teelöffel (!) wurde nachträglich zwischen unsere Teller gestellt. Das Fleisch war ausgezeichnet. Die Kräuterkruste (warum heißt das eigentlich so?) nicht harmonisch und einfach eigentümlich, die Soße war klüterig und sehr salzig, auch nicht harmonisch. Was der Balsamicostreifen auf dem Teller zu suchen hatte, erschließt sich mir nicht. Die Gemüsebeilage war universell für jedes Gericht verwendbar, die Bohnen leider keine Kenia-Böhnchen, sondern di e üblichen grünen Quietschstangen.
Als wir Dessertverzicht verkündeten, wurde uns noch ein Espresso angeboten, nach Ablehnung war innerhalb einer Minute die Rechnung da. Bezahlen mit EC-Karte am Tisch problemlos.
Zum Ambiente sei noch gesagt, dass der Eindruck eines Hotel-Restaurants vorherrscht. Routiniert aufgehübscht mit ein paar Keramik-Kunstobjekten, Friesentöpfen, Spachtelrillen an den pastellgelben Wänden, terracottafarbene matte Fliesen mit Zierquadraten, schmale Schals an des Fenstern, ein paar echte und ein paar künstliche Pflanzen. Recht umfangreicher Digestiftisch hinter mir. Die Individualität eines inhabergeführten Restaurants fehlt.
Nach Küchenreise die 3 (wenn es sich ergibt)