Besucht am 16.07.2023Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 47 EUR
Über die gastronomische Agglomeration am Zimmerschlag/Schönaicher First auf Böblinger Gemarkung habe ich vermutlich schon mehrfach geschrieben. Mehrere Lokale (mit immer wieder wechselnden Betreibern) reihen sich hier an der Stadtgrenze Böblingens in Fusslaufnähe aneinander, schön gelegen, unweit von Streuobstwiesen, Buchenwäldern, landwirtschaftlichen Flächen. Als Ausflugsziel sehr beliebt, so dass hier immer genügend Wanderer, Jogger, Walker, Fahrradfahrer und Grossfamilien vorbeikommen, ebenso Anwohner des nahen Stadtteils Rauher Kapf und Mitarbeiter eines grossen IT-Unternehmens. Ein wahres Eldorado für die Gastronomie, sollte man meinen.
Manche Lokale zeigen aber erst mal die kalte Schulter, wollen geradezu erobert werden. So auch Da Michelina. Irgendwie ist immer Ruhetag, Mittagsschliessungszeit oder Ferien, wenn ich hier vorbeikomme. Einmal haben wir es tatsächlich erfolgreich geschafft, einzudringen und sassen bereits mit aufgeschlagener Speisekarte auf der Terrasse. Dann kam ein Servicemitarbeiter herangeeilt, um mitzuteilen, dass Ruhetag sei. Das war vor etwa zwei Jahren. Heute gelingt endlich ein erfolgreicher Besuch. Da Michelina hat drei Ruhetage pro Woche und auch nur am Sonntag bereits mittags geöffnet. Schon am Eingang weist ein Schild darauf hin, dass es aufgrund Personalmangels zu längeren Wartezeiten kommen kann. Man hat sich als Gast also in Demut zu üben.
Zunächst eine lobende Erwähnung des hübsch gestalteten Aussen- und Gartenbereichs. Hier waren tatsächlich Menschen mit dem Wunsch nach Verschönerung am Werk. Nur dunkel kann ich mich an das kruschtelige Ambiente erinnern, als dieses Lokal noch Schützen hiess… Als erste Gäste gleich um 12 Uhr wählen wir einen Zweiertisch auf der Terrasse, der noch kurz vor unserer Ankunft frisch gewischt wurde. Fast im Minutentakt treffen weitere Gäste ein. Kein Wunder: die Haltestelle der Schönbuchbahn liegt vor der Türe.
Bald schon wird die Speisekarte gebracht. Da Michelina (so heisst hier die Besitzerin und zugleich Köchin) bietet alles, was man sich beim Italiener (hier: bei der Italienerin) wünscht: bunte Vorspeisen, frische Salate, eine Riesenauswahl an Pizze (von denen manche Markus, Bernd und Fredi heissen, hoffentlich nicht nach verflossenen Ehemännern benannt), diverse Pastagerichte, Fisch und Fleisch, sowie einige italophile Desserts (Tiramisu, Tartufo, Panna Cotta). Ganz allerliebst auch die Kinderkarte, auf der die Speisen lustige Namen tragen: Ich weiss nicht / Ich habe keinen Hunger / Ich bin satt / Ist mir egal / Ich will das nicht.
Wir sind nicht satt, sondern ziemlich hungrig. Wählen daher eine Pasta frutti di mare (15,90 Euro) und eine Pizza vegetale (12,90 Euro), dazu Cola zero (0,4 Liter für 3,90 Euro) und Pinot Grigio (0,2 Liter für 6,20 Euro). Nach einer halben Stunde wird das Essen aufgetragen – und es sieht sehr hübsch aus. Die Spaghetti sind mit einer leicht knofeligen Tomatensauce angerichtet, dazu Muscheln und Shrimps. Ein wahrer Hingucker ist eine stilisierte Rose aus Roter Bete. Am Nebentisch glaubt man auf den Nudeln etwas Kohlrabihaftes zu entdecken. Auf jeden Fall eine nette Idee! Auch die Pizza kommt bunt und wohlschmeckend daher, mit krossem Rand, aber sehr dünnem Teig im Inneren. Darauf reichlich Käse, Zwiebeln, Paprika, schwarze Oliven, Artischocken, Champignons. Der gut gekühlte Pinot Grigio wird in einer schmalen Karaffe gereicht und ist ganz okay, doch nicht das Highlight, das man uns weismachen will (wir zitieren aus der Homepage: „Wein, ist nicht nur ein Getränk, dass aus Beerenfrüchten hergestellt wird. Unsere erlesene Weinauswahl ist schwerwiegend aus dem italienischen Raum. Jede einzelne Flasche ist akribisch für unsere Karte ausgesucht worden, da haben Sie die Qual der Wahl. Ihr Gaumen wird in jeden Fall verwöhnt werden.“) Gar nicht schmeckt uns der Kaffee zum Abschluss (2,70 Euro), da deutlich zu bitter und daher den Magen aufwühlend.
Bei den Toiletten scheint übrigens derselbe schmückende Geist gewirkt zu haben, der auch das restliche Ambiente verschönert hat. Hier findet man eine Vielzahl an Pflegeprodukten eines bekannten Drogeriemarktes. Kein Wunder, dass manche Damen so lange zum Nasepudern brauchen. Wir beschränken aus jedoch aufs Wesentliche, denn die Schönbuchbahn fährt im Halbstundentakt zurück.
Über die gastronomische Agglomeration am Zimmerschlag/Schönaicher First auf Böblinger Gemarkung habe ich vermutlich schon mehrfach geschrieben. Mehrere Lokale (mit immer wieder wechselnden Betreibern) reihen sich hier an der Stadtgrenze Böblingens in Fusslaufnähe aneinander, schön gelegen, unweit von Streuobstwiesen, Buchenwäldern, landwirtschaftlichen Flächen. Als Ausflugsziel sehr beliebt, so dass hier immer genügend Wanderer, Jogger, Walker, Fahrradfahrer und Grossfamilien vorbeikommen, ebenso Anwohner des nahen Stadtteils Rauher Kapf und Mitarbeiter eines grossen IT-Unternehmens. Ein wahres Eldorado für die Gastronomie, sollte man meinen.
Manche... mehr lesen
Ristorante Da Michelina
Ristorante Da Michelina€-€€€Restaurant, Pizzeria07031603959Im Zimmerschlag 6, 71032 Böblingen
4.5 stars -
"Erfolgreicher Besuch nach mehreren Anläufen" MinitarÜber die gastronomische Agglomeration am Zimmerschlag/Schönaicher First auf Böblinger Gemarkung habe ich vermutlich schon mehrfach geschrieben. Mehrere Lokale (mit immer wieder wechselnden Betreibern) reihen sich hier an der Stadtgrenze Böblingens in Fusslaufnähe aneinander, schön gelegen, unweit von Streuobstwiesen, Buchenwäldern, landwirtschaftlichen Flächen. Als Ausflugsziel sehr beliebt, so dass hier immer genügend Wanderer, Jogger, Walker, Fahrradfahrer und Grossfamilien vorbeikommen, ebenso Anwohner des nahen Stadtteils Rauher Kapf und Mitarbeiter eines grossen IT-Unternehmens. Ein wahres Eldorado für die Gastronomie, sollte man meinen.
Manche
Besucht am 13.06.20234 Personen
Rechnungsbetrag: 90 EUR
Seit Jahren eines meiner absoluten Lieblingslokale: gleichbleibend freundlicher Service, hochwertige Speisen und ein täglich wechselndes, mehrgängiges, immer wieder überraschendes Mittagsbüffet (inzwischen bei 13,90 Euro). Geburtstagskinder dürfen sich über einen liebevoll zusammengestellten Dessertteller freuen.
Seit Jahren eines meiner absoluten Lieblingslokale: gleichbleibend freundlicher Service, hochwertige Speisen und ein täglich wechselndes, mehrgängiges, immer wieder überraschendes Mittagsbüffet (inzwischen bei 13,90 Euro). Geburtstagskinder dürfen sich über einen liebevoll zusammengestellten Dessertteller freuen.
Restaurant Paladion im Sportpark
Restaurant Paladion im Sportpark€-€€€Restaurant070317218516im Silberweg 18-20, 71032 Böblingen
4.5 stars -
"Immer wieder einen Besuch wert" MinitarSeit Jahren eines meiner absoluten Lieblingslokale: gleichbleibend freundlicher Service, hochwertige Speisen und ein täglich wechselndes, mehrgängiges, immer wieder überraschendes Mittagsbüffet (inzwischen bei 13,90 Euro). Geburtstagskinder dürfen sich über einen liebevoll zusammengestellten Dessertteller freuen.
Besucht am 07.05.20231 Personen
Rechnungsbetrag: 3 EUR
Okay, okay, ein Bahnhofslokal ist nicht unbedingt ein Garant für gehobene Gastronomie. Aber zuweilen die Möglichkeit, auch an entlegenen Orten etwas zu essen und zu trinken zu bekommen – manchmal sogar die letzte Rettung, wenn man mal wieder ein Opfer der Misere der Deutschen Bahn geworden ist. Nun kann Böblingen eigentlich nicht über einen Mangel an Restaurants klagen. Und der Bahnhof hat deutlich eine Aufwertung erfahren, seit hier seit Jahren tatsächlich der IC zwischen Stuttgart und Zürich hält. Mal ganz abgesehen von all den zahlreichen anderen Bus- und S-Bahn-Verbindungen.
In der Vergangenheit wurde das Bahnhofslokal von verschiedenen Betreibern geführt. Hier konnte man auch zu später Stunden noch einen Absacker trinken oder sich bei einer Spirituose etwas aufwärmen, wenn man den Bus verpasst hatte. Essen war eher nicht so angebracht. Seit dem vergangenen Jahr (vielleicht auch schon 2021?) scheint ein neuer Pächter aber frischen Wind reinzubringen. Monatelang war wenig ersichtlich, es gab keine Karte, kein Schild an der Türe, keine deklarierten Öffnungszeiten, kein nach aussen hin kommuniziertes Angebot. Mal sassen Gäste im Lokal, mal welche vor der Türe. Seit neuestem hängt nun ein Banner des Gastronomiebereichs an der Umzäunung des Gastgartens, Speisekarte liegen aus und es scheint sich ein Regelbetrieb anzubahnen. Der Aussenbereich wurde sichtlich aufgepimpt, zum älteren Bestandmobiliar gesellen sich jetzt bunte Sitzmöbel und Grünpflanzen, der gesamte Bereich wirkt gepflegter und wird laufend in Schuss gehalten. Das scheint auch eine grössere Vielfalt an Gästen anzuziehen.
Während ich auf einen abzuholenden und sich verspäteten Verwandten am Bahnhof warte, wage ich also meinen ersten Testbesuch. Obwohl laut Homepage das Lokal an Sonn- und Feiertage geschlossen sein sollte, kommt um Punkt 12 Uhr Leben rein, Tische werden abgewischt und Speisekarten ausgelegt. Das sonnige Wetter verlockt zum Draussensitzen. Der Chef erscheint prompt und nimmt die Bestellung auf. Für den Moment reicht mir ein Capuccino (3,00 Euro), aber ein Blick in die Karte erstaunt dann doch: Neben Würsten und Grillklassikern jeglicher Art, könnte man auch Hausmacher-Maultaschen, Fleischküchle, schwäbischen Wurstsalat, zahlreiche Burger-, Salat- und Frittenvariationen bestellen, ausserdem Backwaren von der Konditorei Frech. Wirkt alles sehr bodenständig. Trotz der grossen Schwaben-Bräu-Affinität erstaunt auch die Getränkekarte: ich entdecke unter anderem einen anständigen Grauburgunder und bei den Rotweinen nicht mal einen Trollinger, sondern einen soliden Lemberger. Wer hier allerdings die Veuve-Cliquot Magnum Flasche für 245,00 Euro bestellen sollte, ist mir ein Rätsel. Die wochentags wechselnden Aktionen (Montag ist Jägertag, Freitag ist Longdrinktag) kommen vermutlich eher an.
Der Service ist offen, freundlich und entspannt. Man wird zuvorkommend am Tisch bedient, kann aber auch direkt an der Theke bestellen. Auch das Interieur wurde sichtlich erneuert und verschönert. Hinter dem Tresen funkelt und glitzert nun ein durchgehendes Getränke- und Gläserregal mit indirekter Beleuchtung. Nur die mit rotem Kunstleder bezogenen Sitzbänke kommen mir aus früheren Zeiten bekannt vor. Alles wirkt blitzeblank, auch die offenbar grundsanierten, sehr properen Toiletten. Vor einem unberechtigten Ansturm warnen allerdings etliche Aushänge am Eingang, die darauf hinweisen, dass sich hier keine öffentlichen Toiletten befinden und Nicht-Gästen für die Benutzung 1 Euro berechnet würde. Verständlich, denn seit vielen Monaten sind die öffentlichen Bahnhofstoiletten um die Ecke nicht benutzbar und gesperrt – ein eigentlich untragbarer Zustand.
Nach diesem positiven Kurzbesuch bin ich durchaus gewillt, meine Vorbehalte zu revidieren. Der jetzige Betreiber scheint mit grossem Engagement an den Start zu gehen und sich zu bemühen, eine neue Klientel zu generieren. Vielleicht probiere ich beim nächsten Mal tatsächlich die Maultaschen aus.
Okay, okay, ein Bahnhofslokal ist nicht unbedingt ein Garant für gehobene Gastronomie. Aber zuweilen die Möglichkeit, auch an entlegenen Orten etwas zu essen und zu trinken zu bekommen – manchmal sogar die letzte Rettung, wenn man mal wieder ein Opfer der Misere der Deutschen Bahn geworden ist. Nun kann Böblingen eigentlich nicht über einen Mangel an Restaurants klagen. Und der Bahnhof hat deutlich eine Aufwertung erfahren, seit hier seit Jahren tatsächlich der IC zwischen Stuttgart und Zürich hält. Mal ganz... mehr lesen
B-Drei
B-Drei€-€€€Restaurant, Bar, Imbiss07031222087Talstr. 18, 71032 Böblingen
3.5 stars -
"Ondr Volldampf" MinitarOkay, okay, ein Bahnhofslokal ist nicht unbedingt ein Garant für gehobene Gastronomie. Aber zuweilen die Möglichkeit, auch an entlegenen Orten etwas zu essen und zu trinken zu bekommen – manchmal sogar die letzte Rettung, wenn man mal wieder ein Opfer der Misere der Deutschen Bahn geworden ist. Nun kann Böblingen eigentlich nicht über einen Mangel an Restaurants klagen. Und der Bahnhof hat deutlich eine Aufwertung erfahren, seit hier seit Jahren tatsächlich der IC zwischen Stuttgart und Zürich hält. Mal ganz
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Zunächst eine lobende Erwähnung des hübsch gestalteten Aussen- und Gartenbereichs. Hier waren tatsächlich Menschen mit dem Wunsch nach Verschönerung am Werk. Nur dunkel kann ich mich an das kruschtelige Ambiente erinnern, als dieses Lokal noch Schützen hiess… Als erste Gäste gleich um 12 Uhr wählen wir einen Zweiertisch auf der Terrasse, der noch kurz vor unserer Ankunft frisch gewischt wurde. Fast im Minutentakt treffen weitere Gäste ein. Kein Wunder: die Haltestelle der Schönbuchbahn liegt vor der Türe.
Bald schon wird die Speisekarte gebracht. Da Michelina (so heisst hier die Besitzerin und zugleich Köchin) bietet alles, was man sich beim Italiener (hier: bei der Italienerin) wünscht: bunte Vorspeisen, frische Salate, eine Riesenauswahl an Pizze (von denen manche Markus, Bernd und Fredi heissen, hoffentlich nicht nach verflossenen Ehemännern benannt), diverse Pastagerichte, Fisch und Fleisch, sowie einige italophile Desserts (Tiramisu, Tartufo, Panna Cotta). Ganz allerliebst auch die Kinderkarte, auf der die Speisen lustige Namen tragen: Ich weiss nicht / Ich habe keinen Hunger / Ich bin satt / Ist mir egal / Ich will das nicht.
Wir sind nicht satt, sondern ziemlich hungrig. Wählen daher eine Pasta frutti di mare (15,90 Euro) und eine Pizza vegetale (12,90 Euro), dazu Cola zero (0,4 Liter für 3,90 Euro) und Pinot Grigio (0,2 Liter für 6,20 Euro). Nach einer halben Stunde wird das Essen aufgetragen – und es sieht sehr hübsch aus. Die Spaghetti sind mit einer leicht knofeligen Tomatensauce angerichtet, dazu Muscheln und Shrimps. Ein wahrer Hingucker ist eine stilisierte Rose aus Roter Bete. Am Nebentisch glaubt man auf den Nudeln etwas Kohlrabihaftes zu entdecken. Auf jeden Fall eine nette Idee! Auch die Pizza kommt bunt und wohlschmeckend daher, mit krossem Rand, aber sehr dünnem Teig im Inneren. Darauf reichlich Käse, Zwiebeln, Paprika, schwarze Oliven, Artischocken, Champignons. Der gut gekühlte Pinot Grigio wird in einer schmalen Karaffe gereicht und ist ganz okay, doch nicht das Highlight, das man uns weismachen will (wir zitieren aus der Homepage: „Wein, ist nicht nur ein Getränk, dass aus Beerenfrüchten hergestellt wird. Unsere erlesene Weinauswahl ist schwerwiegend aus dem italienischen Raum. Jede einzelne Flasche ist akribisch für unsere Karte ausgesucht worden, da haben Sie die Qual der Wahl. Ihr Gaumen wird in jeden Fall verwöhnt werden.“) Gar nicht schmeckt uns der Kaffee zum Abschluss (2,70 Euro), da deutlich zu bitter und daher den Magen aufwühlend.
Bei den Toiletten scheint übrigens derselbe schmückende Geist gewirkt zu haben, der auch das restliche Ambiente verschönert hat. Hier findet man eine Vielzahl an Pflegeprodukten eines bekannten Drogeriemarktes. Kein Wunder, dass manche Damen so lange zum Nasepudern brauchen. Wir beschränken aus jedoch aufs Wesentliche, denn die Schönbuchbahn fährt im Halbstundentakt zurück.