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Aber leider waren die Versuche unterschiedlicher Indischer Restaurants nie mein Ding. Nach jedem Besuch verließen mein Mann und ich, mehr oder weniger enttäuscht. Meist mit dem Fazit, das alles nach Convenience-Food schmeckte.
Im Frühjahr 2023 eröffnete ein weiteres indisches Restaurant in Idar-Oberstein. Bereits kurz nach der Eröffnung hörte man viele positive Stimmen zum „Taste of India“. Wir waren skeptisch und warteten erst einmal ab.
Am 4. August vergangenen Jahres besuchten wir den Edelstein- und Goldschmiedemarkt mit Straßentheater. Eine jährliche und sehr erlebenswerte Veranstaltung immer am 1. Wochenende im August (Tipp!).
Zeitlich passte es nach dem Besuch des Marktes prima für einen Restaurantbesuch. Ich packte meinen Mann beim Schopfe „jetzt wird nochmal Indisch ausprobiert.“
Das Restaurant liegt stadtnah in der Wilhelmstraße. Die Parallelstraße zur B41 hat auch schon bessere Zeiten erlebt. Überwiegend leer stehende Fabrikhäuser, vernachlässigte Nachkriegs-Wohnhäuser, aber auch noch einige Jugendstil- / Gründerzeithäuser fristen hier ihrem Dasein. Zum Flanieren kommt hier niemand her.
Aus dem Haus des „Taste of India“ haben die neuen Betreiber das Beste gemacht. Die frische Limettenfarbe macht auf das Haus aufmerksam. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich ein kleiner kostenloser Parkplatz.
Gehbehindertengerecht ist das Restaurant nicht. Zum Eingang müssen schon einige Stufen überwunden werden. Betritt man das Restaurant heißen den Gast sofort Gewürzaromen willkommen, aber auch die Gastgeber sind immer schnell zur Gästebegrüßung da.
Ich nehme gerne vorweg, dass wir inzwischen bereits auf mindestens 6 zufriedene Besuche (teils mit Freunden) des Familienbetriebes zurückschauen.
Bei diesem ersten spontanen Besuch hatten wir Glück und es war noch ein Tisch für uns frei.
Der Inhaber, wenn ich richtig informiert bin Herr Manjit Singh, begrüßte uns herzlich und bot uns einen schön eingedeckten Tisch am Fenster an.
Im Laufe des Abends berichtete er, dass er als gelernter Koch zuvor in Frankfurt am Main ansässig und in der deutschen Gastronomie tätig war. Die Familie kam nach Idar-Oberstein um ein Restaurant mit deutscher Küche anzubieten. Nach Abwägung der vorhandenen Restaurants entschied man sich, indische Küche anzubieten. Ein Koch wurde dafür aus Indien engagiert.
Sichtlich stolz berichtete Herr Singh über den Erfolg des Restaurants. Qualität spricht sich herum, trotz nicht optimaler Lage.
Das Restaurant bietet Platz für ca. 50 Personen und ist in 3 Bereiche unterteilt.
Neben dem Haus gibt es auch einen Freisitz.
Schön ist anders, aber mehr ist aus dem Vorhof schwer rauszuholen.
Im Hauptraum mit Theke hängt der obligatorische Fernseher mit Bollywood-Berieselung. Auf das Geflimmer verzichten wir gerne und sitzen nach Möglichkeit im Nebenraum.
Die Toilettenräume sind alt. Sehr alt. So alt, dass sich eine Grundsanierung wirklich lohnen würde. Ich weiß nicht, ob das Haus von Familie Singh gepachtet oder gekauft wurde. Aber sicherlich haben sie die nötige Renovierung auch im Blick. Sauber ist es.
Das Restaurant ist gepflegt eingerichtet. Indisches Flair wird den Gästen mit Bildern, Dekoartikeln und leiser Musik vermittelt.
Im Service sind meist Herr Singh, seine Frau und der Sohn vertreten. Und die Gäste werden hervorragend betreut. Beratung bei den Speisen (gewünschter Schärfegrad), der Weine (Probeschluck) und Erklärung unbekannter Speisen und Gewürze. Wirklich tadellos, aufmerksam und freundlich.
Wir durften in Ruhe in der Karte stöbern. Erfreut sah ich auf der Weinkarte eine kleine Auswahl von Nahewinzern, darunter auch das Weingut Enk. Auch ein indischer Weißwein war vertreten und ein Probeschluck wurde angeboten. Mein Mann bestellte ein Glas, geschmacklich blieb ich lieber mit dem Weingut Enk vertraut.
Hier nun zusammengefasst Getränke und Speisen unserer vergangenen Besuche:
Getränke:
Schwollener Mineralwasser, 0,75l - € 5,90
Sula Chenin Blanc (ein trockener Weißwein aus dem Nordwesten Indiens) – 0,2 l - € 5,90
Grauburgunder S, trocken, Weingut Theobald, Windesheim (Nahe) – 0,2 l - € 4,90
Laubenheimer Fuchsen Riesling, trocken, Weingut Enk, Dorsheim (Nahe) – 0,2 l - € 4,90
Weissburgunder, trocken, Weingut Lorena, Bosenheim (Nahe) – 0,2 l - € 4,50
Paulaner Weissbier dunkel, 0,5 l - € 4,50.
Die Getränkepreise finde ich fair bepreist.
Die Gäste werden vorab immer mit knusprigem Linsenpapadam , Minzsauce, einem milden tomatig-fruchtigem Dip und einem richtig scharfen Gemüsechutney (mein Favorit) begrüßt.
Die giftgrüne Farbe der Minzsauce hält mich vom Probieren ab.
Bisher haben wir selten eine Vorspeise bestellt. Die Portionen der Hauptgerichte sind nicht knapp bemessen.
Unsere kleinen Vorspeisen:
Garlic Naan - € 3,80
Onion Bhaji - € 5,90 – Zwiebelringe in gewürztem Kichererbsenteig frittiert.
Hauptspeisen
Jingha Tikka Masala - € 20,90.
Königsgarnelen in exotischen Gewürzen mariniert, im „Tandoor“ Lehmofen gegrillt und in einer Spezialsauce gebraten. Favorit meines Mannes!
Chicken Hariyali - € 15,50.
Marinierte Hühnerfleischstücke im Tandoor zubereitet, mit einer Minz-Koriander-Paste. Serviert mit Naan.
Shahi Prawn Tikka – 21,90.
Königsgarnelen in einer speziellen Gewürzmischung mariniert und im „Tandoor“ Lehmofen gegrillt. Serviert mit Naan.
Lamm Karahi - € 17,90.
Eine Spezialität aus Nordindien. Zartes Lammfleisch in verschiedenen Gewürzen. Mit Zwiebeln, Paprika, Knoblauch Ingwer, Tomaten und frischen Kräutern im Karahi (Wok) zubereitet.
Channa Masala - € 12,90.
Kichererbsen mit verschiedenen Gewürzen in Currysauce angebraten.
Zusätzlichen Reis bestellen wir gerne als Beilage. Der „Standardreis“ ist schon sehr gut und wird mit Nelken, Kardamon und Zimt gedämpft serviert. Wir mögen aber auch gerne die zusätzlich „aufgepeppten“ Reisbeilagen.
Vegetarischer Pilaw Rice - € 6,90 – Reis mit gemischten Gemüsen.
Kashimiri Pilaw Rice - € 6,90 – Reis mit Cashewkernen, Kokosraspeln und Rosinen.
Laut dem Inhaber werden keine fertigen Gewürzmischungen verwendet. Die Gewürze werden eigens zusammengestellt, teilweise frisch geröstet. Das schmeckt man!
Alle bisher bestellten Speisen haben uns sehr gut geschmeckt. Lediglich die Grillgerichte direkt aus dem Tandoor sind uns mit zu starken Röstaromen versehen. Das ist natürlich Geschmackssache (und auch eine Gesundheitsfrage).
Zum Abschied dürfen die Gäste, nebst atemerfrischender Gewürz-Naschmischung, zwischen Mangoschnaps und Mangolikör wählen.
Der „indische Funke“ ist zu uns übergesprungen. Wir freuen uns, hier in Idar-Oberstein eine zuverlässige Anlaufstelle gefunden zu haben.