Ich besuche ein Restaurant nie, um es zu testen.
Ich besuche ein Restaurant in der Hoffnung und Erwartung, genüsslich essen und trinken zu können.
Ich möchte erleben, wie Gerichte in Perfektion zubereitet und angerichtet werden, wie sie duften und wie sie schmecken und mit welchen Getränken sie harmonieren.
Wenn ich Glück habe, erlebe ich dann einen persönlich großartigen Augenblick in meinem Leben, von dem ich vielleicht lange zehren kann. Und wenn ich dieses Erlebnis auch noch mit anderen Menschen teilen kann, ist es ein wahrscheinlich wunderbarer Moment und eine verbindende Erfahrung.
Ich liebe Unterhaltungen zum Thema: „Was hast du und was habe ich zuletzt gegessen oder was werden wir demnächst essen oder was hätten wir gerne gegessen“; aber auch Getränke dürfen nicht vernachlässigt werden: „Was haben wir dazu getrunken oder was würden wir gerne ausprobieren“.
Wenn ich unterwegs bin, besuche ich auch Gaststätten, um meinen Hunger zu stillen. Dort freue ich mich schon über handwerklich gut gemachte Speisen, die ordentlich auf dem Teller angeordnet sind.
weitere Infos: http://kgsbus.beepworld.de
Ich besuche ein Restaurant nie, um es zu testen.
Ich besuche ein Restaurant in der Hoffnung und Erwartung, genüsslich essen und trinken zu können.
Ich möchte erleben, wie Gerichte in Perfektion zubereitet und angerichtet werden, wie sie duften und wie sie schmecken und mit welchen Getränken sie harmonieren.
Wenn ich Glück... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 644 Bewertungen 1009946x gelesen 17441x "Hilfreich" 15233x "Gut geschrieben"
In Köln im "Belgischen Viertel" findet man eine fast unüberschaubar große Anzahl von Gaststätten und Restaurants. Aber das "sorgenfrei" lockt mich besonders an. Auch montags ist das Lokal geöffnet - was mich erfreut, weil andere Gaststätten dann oft Ruhetag haben. Direkt daneben ist ein Weinladen. Da kann ich mir gleich Weine, die beim Essen lecker waren, nachkaufen.
Bedienung ****
Die beiden Damen haben das Lokal im Griff und bedienen freundlich und locker. Sie treffen für mich die Art, die zu einem Bistro-Betrieb passt. Die Kellnerin konnte auch eine passende Weinbegleitung aus den offenen Weinen anbieten.
Essen ****
Mittags gibt es eine kleine Karte mit 4 Vorspeisen, 4 Hauptgerichten und ein Steakgericht.
Das scheint ein sehr überschaubares Angebot zu sein, aber man kann frei kombinieren und dann ergeben sich doch eine ganze Menge an Möglichkeiten – auch vegetarische Gerichte sind dabei.
Ein Zwei-Gang-Menü kostet dabei 14 bis 18 Euro – bei dieser Qualität durchaus angemessen bzw. günstig.
Ich selber habe mich für 3 Gänge entschieden (eine Vorspeise und zwei Hauptgänge). Ein Nachtisch ist mittags nicht auf der Karte, aber man erhält eine Kleinigkeit zum Abschluss serviert.
Die Speisenfolge:
Paprika-Garnelen mit Möhren-Sesam-Salat und Koriander-Soße
Das Gericht wurde zügig serviert und hat mir gut geschmeckt. Die Garnelen waren schön angerichtet und der Salat und die Soße waren pfiffig gewürzt. Ein guter Auftakt. Saltimbocca von Kabeljau mit Kürbis und lauwarmem Kartoffel-Basilikum-Salat
Dieses Fischgericht hat mir sehr zugesagt. Der Kabeljau war prächtig gegart, der Schinken war knusprig, der Kürbis war gut gewürzt und war nicht zu Brei gekocht, sondern hatte noch etwas Biss (was mir sehr gefallen hat). Die Kartoffeln passten sehr gut dazu.
Dazu habe ich den Weißburgunder von Gunderloch aus Rheinhessen getrunken und er ergänzte das Gericht ausgezeichnet. Plat du jour: Kalbssauté mit cremigen Waldpilzen, Schwarzbrotknödel und Spinatsalat
Auch dieses Gericht hat mir gemundet. Das Fleisch war zart und die Soße sanft gewürzt. Der Spinat war knackig mit etwas Dressing verfeinert. Der Knödel passte gut als Sättigungsbeilage.
Dazu wurde ein Monferrato Rosso Sostegno (Cuvee aus Barbera und Pinot Nero) von Marchesi Alfieri aus Piemont empfohlen. Und ich muss sagen, dieser Wein hat mir wirklich gut geschmeckt (auf der Homepage wird er zurecht unter den offenen Weinen als beliebter Klassiker bei den Gästen gelobt). Espresso und Küchlein bildeten dann den Abschluss des Lunches. Die Kreation aus Frischkäse, Teig und Karamell fand meine absolute Zustimmung.
Auch bei diesem Besuch war ich wiederum von den Speisen und Weinen überzeugt. Man kann die Gerichte gut in der Mittagspause schaffen (es wird zügig serviert) oder sich auch mehr Zeit lassen (was ich gerne tue): Küche und Service passen sich an die Kundenwünsche ohne wenn und aber an und verbreiten eine entspannte Atmosphäre.
Ambiente ***
Das Lokal ist für mich die stimmige Lösung für den Typus "Bistro". Die Tische und Stühle (sehr schlichte Möbel) sind mit angenehmem Abstand zueinander gestellt. Viele Bistros sind total eng gestaltet. Und dann wird es auch schnell laut. Ich möchte mich mit meiner Begleitung unterhalten können, ohne schreien zu müssen oder den anderen Gesprächen zuhören zu müssen.
Aber wenn ein Lokal etwas mehr "Wärme" hat, gefällt mir das besser.
Es waren einige Gäste außer uns beim Lunch. Doch der Geräuschpegel war sehr moderat. Wir konnten uns gut unterhalten und haben wenig von den anderen mitbekommen (das kann abends, wenn alle Plätze belegt sind, vielleicht anders sein). Es war eine angenehme Zeit im Lokal – passend zum Namen „sorgenfrei“.
Sauberkeit ****
Das Lokal ist einladend und gut gepflegt.
Fazit
4 – auch nach mehreren Besuchen, gefällt mir das Restaurant sehr gut; besonders der Mittagslunch ist mir ein gutes Angebot – ich werde wiederkommen.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
In Köln im "Belgischen Viertel" findet man eine fast unüberschaubar große Anzahl von Gaststätten und Restaurants. Aber das "sorgenfrei" lockt mich besonders an. Auch montags ist das Lokal geöffnet - was mich erfreut, weil andere Gaststätten dann oft Ruhetag haben. Direkt daneben ist ein Weinladen. Da kann ich mir gleich Weine, die beim Essen lecker waren, nachkaufen.
Bedienung ****
Die beiden Damen haben das Lokal im Griff und bedienen freundlich und locker. Sie treffen für mich die Art, die zu einem Bistro-Betrieb... mehr lesen
Sorgenfrei Wein und Speisen
Sorgenfrei Wein und Speisen€-€€€Restaurant, Erlebnisgastronomie, Trattoria02213557327Antwerpener Str. 15, 50672 Köln
4.0 stars -
"Schlichte Einrichtung - leckere Speisen: ein stimmiges Konzept" kgsbusIn Köln im "Belgischen Viertel" findet man eine fast unüberschaubar große Anzahl von Gaststätten und Restaurants. Aber das "sorgenfrei" lockt mich besonders an. Auch montags ist das Lokal geöffnet - was mich erfreut, weil andere Gaststätten dann oft Ruhetag haben. Direkt daneben ist ein Weinladen. Da kann ich mir gleich Weine, die beim Essen lecker waren, nachkaufen.
Bedienung ****
Die beiden Damen haben das Lokal im Griff und bedienen freundlich und locker. Sie treffen für mich die Art, die zu einem Bistro-Betrieb
„Seit über 10 Jahren betreiben Hermann und Kerstin Berger dieses nette modern-rustikale Restaurant (in Familienbesitz ist das Haus sogar schon seit 1895!). Zu internationalen Gerichten wie "Barbarie-Entenbrust mit Sesam-Teriyaki-Böhnchen" gesellen sich Klassiker wie "Schnitzel Wiener Art" - Bib Gourmand: sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Menü bis 35€.“ Die Inspektoren des Guide MICHELIN (Zitat) -
Ich schreibe sehr gerne bei GG und bin dankbar, dass ich dafür „Restaurant-Gutscheine“ geschenkt bekomme. Diese kann ich dann gleich für ein schönes Essen in einen „Partnerbetrieb“ von GG eintauschen.
So brachen wir frohen Mutes nach Kürten auf. Eine Fahrt durch das verschneite Bergische Land.
Ich kenne das Haus bereits und erwarte aus den Erfahrungen heraus einen genüsslichen Mittag. Im Internet habe ich die Speisekarte schon überflogen. Telefonisch hatten wir uns angemeldet.
Ambiente ****
Das Restaurant ist gemütlich und stilvoll eingerichtet (bergisches Fachwerk). Es gibt viel Holz im Haus. Daher dominieren Brauntöne. Die Wände sind weiß gehalten und mit Bildern verziert. Der Gastbereich bildet durch die Raumaufteilung drei Abteilungen für Gäste. Die Tische sind klassisch weiß eingedeckt; ebenso die Stoffservietten. Die Tische stehen relativ eng zueinander.
Sauberkeit *****
Alle Gastbereiche sind gut gepflegt.
Sanitär ***
Auch hier ist alles blitzeblank sauber. Aber der Raum ist wenig geräumig. Am Waschbecken gibt es nur kaltes Wasser, zum Abtrocknen sind Papiertücher griffbereit vorhanden. An verschiedenen Stellen stehen erleuchtete Teelichter.
Service ****
Heute arbeiteten zwei junge Damen als Kellnerin, die Patronin hielt sich im Hintergrund auf. Freundlich und höflich meisterten die Servicekräfte alle Aufgaben. Wir wurden zum Tisch geleitet und die Garderobe wurde uns abgenommen. Für die Weinberatung kam die Chefin gerne vorbei und zeigte große Sachkenntnis. Die Speisen werden zum Teil beim Servieren beschrieben. Es wird nach der Zufriedenheit nachgefragt. Ich bevorzuge, wenn der Wein am Tisch aus der Originalflasche eingeschenkt wird. Er schmeckte aber jeweils prächtig zum Essen.
Die Karte(n)
Die Speisekarte gliedert sich in den Bereich Wechselkarte und Klassiker. Einige Tagesangebote werden mündlich angesagt. In der Weinkarte stehen die Flaschenweine aufgelistet. Ich habe mich für eine glasweise Weinbegleitung entschieden. Die verkosteten Speisen*****
Grüße aus der Küche
Brot und Kräuter-Quarkaufstrich
Rahmsüppchen von Süßkartoffel und Steckrübe
Frittierte asiatische Teigtasche gefüllt mit Blutwurst
Wegen verschiedener Unverträglichkeiten wurden uns jeweils individuelle Grüße serviert. Beide kleinen Gerichte überzeugten uns und waren äußerst schmackhaft.
Vorspeise
Carpaccio mit Salat und Kräutern (10,50 €)
Das war ein Tagesangebot. Das Fleisch war dünn aufgeschnitten und lecker gewürzt. Der Salat hatte ein mildes Dressing. Die feinen Parmesanspäne ergaben zusammen mit den Blattkräutern und dem Fleisch eine rundes Aroma.
Hauptspeisen
Skreifilet auf der Haut gebraten, junger Blattspinat, getrüffelte Velouté, Bouillon-Lauchkatoffeln (22,00 €)
Der Skrei ist zur jetzigen Jahreszeit ein wunderbarer Fisch. Er war so gegart bzw. gebraten, dass die Lamellen sich wunderbar trennten. Der Spinat war angeschwenkt und sehr schmackhaft. Die Soße und die Kartoffeln rundeten der Teller ab.
Papageienfisch, Ingwer-Vichykarotten, Erbsenpüree, Wild- und Naturreis (19,80 €)
Der intensivere Eigengeschmack des Fisches kam voll zu Geltung. Möhren und Erbsen gaben dem Gericht Farbe und Aromatik. Der Reis war perfekt gegart und wurde separat serviert. Eine gute Lösung, damit nicht alles „schwimmt“.
Steak aus der US-Rinderhüfte (Black Agnus), Portweinschalotten-Jus, Kräuterbutter, Thymianbratlinge, Rosenkohlgemüse (23,90 €)
Das Steak hatte eine optimale Dicke und war wunschgemäß „medium“ gebraten. Das Fleisch war zart mit feinem Eigengeschmack. Die Soße hatte ein prächtige Konsistenz. Die gebratenen Kartoffelhälften lagen in einer Schale und konnten so mit und ohne Jus gegessen werden. Auch der Rosenkohl war separat auf einem Teller gelagert. Der Kohl war nicht weich gegart und hatte noch Biss. So mag ich den Rosenkohl essen, onwohl er nicht mein Lieblingsgemüse in der Kohlfamilie ist.
Nachspeisen
Mangocreme und Aperol-Spritz-Gelee im Glas (10,00 €)
Creme brulee, Bourbon-Vanille-Eis, Mango und Ananas (8,20 €)
Parfait von Mandel- und Haselnusskrokant, Rotweinfeige, Nashibirnen-Ingwer-Schaum (11,50 €)
Beim Dessert zeigte die Küche nochmals ihr großes Können. Alle drei Gerichte hatten mehrere Komponenten, die jeweils klasse aufeinander abgestimmt waren. Die Teller sahen auch noch „saugut“ aus. Ein wunderbarer Abschluss.
Nach den drei Gängen waren wir so gut gesättigt, dass wir keine weiteren Wünsche hatten und sehr zufrieden die Heimreise antraten.
Gut gemischt, schön dekoriert, lecker im Geschmack.
Gerolsteiner Mineralwasser (0,75l – 5,80 €)
Trockener Riesling aus dem Rheingau (Hattenheimer) – (4,30 €)
Primitivo – (5,10 €)
Edelsüße Auslese von Rieslingtrauben – (7,40 €)
Die vorgeschlagenen Weine schmeckten jeweils solo und harmonisch zum jeweiligen Gericht.
Preis-Leistungs-Verhältnis *****
Selbst die Getränke sind in meinen Augen nicht zu teuer. Gute Zutaten führen zu entsprechenden Preisen und sind dann in Ordnung.
Fazit
4 – gerne wieder – wir werden hier sicher nicht das letzte Ma(h)l gegessen haben.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
„Seit über 10 Jahren betreiben Hermann und Kerstin Berger dieses nette modern-rustikale Restaurant (in Familienbesitz ist das Haus sogar schon seit 1895!). Zu internationalen Gerichten wie "Barbarie-Entenbrust mit Sesam-Teriyaki-Böhnchen" gesellen sich Klassiker wie "Schnitzel Wiener Art" - Bib Gourmand: sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Menü bis 35€.“ Die Inspektoren des Guide MICHELIN (Zitat) -
Ich schreibe sehr gerne bei GG und bin dankbar, dass ich dafür „Restaurant-Gutscheine“ geschenkt bekomme. Diese kann ich dann gleich für ein schönes Essen in einen „Partnerbetrieb“ von... mehr lesen
Restaurant Zur Mühle
Restaurant Zur Mühle€-€€€Restaurant022686629Wipperfürther Str. 391, 51515 Kürten
5.0 stars -
"Vorzügliche Küche im Bergischen Land" kgsbus„Seit über 10 Jahren betreiben Hermann und Kerstin Berger dieses nette modern-rustikale Restaurant (in Familienbesitz ist das Haus sogar schon seit 1895!). Zu internationalen Gerichten wie "Barbarie-Entenbrust mit Sesam-Teriyaki-Böhnchen" gesellen sich Klassiker wie "Schnitzel Wiener Art" - Bib Gourmand: sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Menü bis 35€.“ Die Inspektoren des Guide MICHELIN (Zitat) -
Ich schreibe sehr gerne bei GG und bin dankbar, dass ich dafür „Restaurant-Gutscheine“ geschenkt bekomme. Diese kann ich dann gleich für ein schönes Essen in einen „Partnerbetrieb“ von
Geschrieben am 24.01.2015 2015-01-24| Aktualisiert am
24.01.2015
Besucht am 22.06.2014
Passend zur Fußball WM 2014 und dem ersten deutschen Gegner empfiehlt der in Hamburg lebende Autor Peter Wagner im „Spiegel-Online-Dienst“ das Rezept „Caldo Verde“ zu probieren.
Die Idee fand ich gut – und ich musste gleichzeitig feststellen, dass ich eigentlich noch nie richtig „portugiesisch“ gegessen habe.
Da ich gerne ein Gericht vor dem Nachkochen in einem Restaurant verspeise, suche ich also in unserer Umgebung nach einem geeigneten Gasthaus.
Ich schaue in meine Bücher: "111 Restaurants in Köln“ und Helmut Gote "Die besten 60 Lokale in Köln“ nennen „A Caravela“ als typisch portugiesisch.
Im Internet sind auch keine großen Einwände gegen das Haus zu finden. Die Homepage war mir bei der Auswahl der Speisen schon hilfreich für die Sichtung der Karte.
Also habe ich für Sonntagmittag einen Tisch für drei Personen telefonisch reserviert. Das klappte ganz problemlos.
A Caravela liegt in einem Wohngebiet in der Nähe vom Barbarossa-Platz. Mit der Bahn ist es gut zu erreichen; mit dem Auto wird die Parkplatzsuche in der Nähe nicht so einfach.
Bedienung ***
Das Lokal war gegen 13.00 Uhr noch ohne Gäste. Die weibliche Servicekraft begrüßte uns und schlug uns zwei Tische zur Auswahl vor.
In der nächsten halben Stunde kamen jedoch noch weitere Kunden – zu unserer Freude fast alles Menschen mit portugiesischer Muttersprache; denn das deutet auf authentische Küche hin. Auch englische Besucher kamen ins Haus. Einige Kinder waren mit ihren Familien ebenso Gäste.
Die junge Frau zeigte dabei eine hohe Sprachkompetenz. Sie war zu allen freundlich. Doch sie erledigte ihre Aufgaben ohne große Freude bzw. besonderen Einsatz: Sie fragte nach den Wünschen und erkundigte sich nach dem Gefallen der Gerichte, weitere Getränke brachte sie aber nur auf Nachfrage, ein Dessert wurde nicht angeboten. Zu den Weinen gab sie wenig Auskünfte. Doch am Ende gab es einen Absacker aufs Haus.
Essen ****
Da im Internet die ganze Karte aktuell aufgeführt ist, konnten wir uns gut auf die Speisen vorbereiten. Wir haben möglichst viele Gerichte ausprobiert.
Frisches Brot und Kräuterbutter wurden direkt nach der Bestellung zu uns gebracht. Das schmeckte recht gut.
Caldo Verde (Grüne Suppe – 5,50€) ist ein Nationalgericht: Es ist eine Kartoffelsuppe mit Chouriço und Couve Galega (Wurst und Kohl). Ich liebe solche deftigen Eintöpfe und werde ihn sicher nachkochen (allerdings werde ich einige Zutaten ändern müssen, weil ich diese Wurst und den Kohl nicht bekommen kann).
Biqueirões Fritos (Sardellen frittiert – 7,50€) gehören auch zu den typischen Gerichten. Die Sardellen wurden von einer Art Majonäse begleitet und waren ebenso lecker.
Pasteis de Bacalhau (Stockfisch-Kroketten – 8,50€) waren die dritte Vorspeise. Das Gericht war besonders würzig und innen locker – vielleicht könnte ein Dip dazu die Sache noch abrunden.
Auf Bacalhau à Brás (Stockfisch mit Strohfritten, Zwiebeln und gerührten Eiern – 16,50€) war ich besonders gespannt. Auch das ist ein Klassiker. Bilder im Internet sehen nicht besonders gut aus: ein Berg von Zutaten in einem Gemisch auf dem Teller. Und genau so sah das Gericht auch im Restaurant aus. Aber es schmeckt wirklich gut. Es ist deftig und schnörkellos, doch es ist harmonisch und mundfüllend. Das werde ich sicher weiterhin essen.
Von der Tageskarte wählten wir Espadarte (Schwertfisch mit Gemüse und Salzkartoffeln). Frischer Schwerfisch erinnert an Thunfisch und schmeckt sehr würzig. Er war gegrillt und sanft gesalzen. Die Kartoffeln waren einfach gekocht und daher für uns etwas langweilig. Das Gemüse perfekt gegart: Blumenkohl, Broccoli, Möhre, Bohnen. Auch hier wurde auf besondere Gewürze nach unserer Einschätzung verzichtet.
Das dritte Hauptgericht hieß Coelho à Caçador (Kaninchen nach Jägerart in Rotweinsauce – 15,50€). Das war ein schön gebratenes Fleischstück am Knochen zubereitet. Die Soße war unter dem Fleisch und passte gut dazu. Die Kartoffelscheiben rundherum waren kross gebraten und trotzdem nicht trocken.
Alle Teller waren am Rand immer mit etwas trockenen Kräutern (ich vermute Petersilie) dekoriert und brachten eigentlich keinen zusätzlichen Geschmack ein.
Die portugiesische Küche werde ich im Auge behalten und sicher weitere Gerichte probieren.
Weil wir relativ satt waren, haben wir auf eine Nachspeise verzichtet.
Ambiente ****
Von außen sieht das Gasthaus eher unauffällig aus. Ein paar Tische und Stühle stehen auf dem Fußweg vor dem Restaurant. Drinnen wirkt das Lokal durch seine Theke auch eher wie eine einfache Wirtschaft.
Aber weiter durch sieht es doch recht gemütlich aus. Das Licht ist eher gedämpft. Durch das dunkle Holz an vielen Stellen bleibt der Raum relativ dunkel. Auf einer Tafel stehen weitere Tagesangebote als Ergänzung zur schon relativ umfangreichen Karte. Neben Wein gibt es diverse Biere im Ausschank.
Die Wände sind mit Bildern von Schiffen und alten Waffen dekoriert. Die Tische stehen recht eng; sind aber insgesamt geschickt verteilt. Die Plätze sind eingedeckt. Es gibt eine große saugfähige Papierserviette. Auf den Sitzbänken steht der Name des Hauses, ebenso auf den Messern.
Sauberkeit ****
Das Lokal weist für uns keine unsauberen Stellen auf (so weit man dies bei Brauntönen beurteilen kann).
Die Toiletten befinden sich im Keller und sich über eine Treppe zu erreichen. Hier herrschen dunkle farbige Fliesen vor. Dieser Bereich wirkt dadurch auf uns altmodisch. Die Kabinen sind relativ eng und klein. Am Waschbecken gibt es Papiertücher und Warmluft für die Hände.
Fazit
4 – unbedingt wieder; die portugiesische Küche hat mich positiv überrascht und ich habe leider noch kein weiteres Restaurant gefunden.
Aber ich habe einige Gerichte nachgekocht: Die Suppe ist mir nicht so gut gelungen, aber meine frittierten Bacalhau-Bällchen sind ein Hit geworden.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Passend zur Fußball WM 2014 und dem ersten deutschen Gegner empfiehlt der in Hamburg lebende Autor Peter Wagner im „Spiegel-Online-Dienst“ das Rezept „Caldo Verde“ zu probieren.
Die Idee fand ich gut – und ich musste gleichzeitig feststellen, dass ich eigentlich noch nie richtig „portugiesisch“ gegessen habe.
Da ich gerne ein Gericht vor dem Nachkochen in einem Restaurant verspeise, suche ich also in unserer Umgebung nach einem geeigneten Gasthaus.
Ich schaue in meine Bücher: "111 Restaurants in Köln“ und Helmut Gote "Die... mehr lesen
A Caravela
A Caravela€-€€€Restaurant0221245483Weyerstraß3 61, 50676 Köln
4.0 stars -
"Wer portugiesische Küche probieren will, muss hier hin" kgsbusPassend zur Fußball WM 2014 und dem ersten deutschen Gegner empfiehlt der in Hamburg lebende Autor Peter Wagner im „Spiegel-Online-Dienst“ das Rezept „Caldo Verde“ zu probieren.
Die Idee fand ich gut – und ich musste gleichzeitig feststellen, dass ich eigentlich noch nie richtig „portugiesisch“ gegessen habe.
Da ich gerne ein Gericht vor dem Nachkochen in einem Restaurant verspeise, suche ich also in unserer Umgebung nach einem geeigneten Gasthaus.
Ich schaue in meine Bücher: "111 Restaurants in Köln“ und Helmut Gote "Die
Nach über 30 Jahren hat sich Jürgen Dannewald Ende April 2014 zur Ruhe gesetzt. Natürlich wird ein Lokal in solch guter Lage mit viel Laufkundschaft und Stammgästen nicht aufgegeben. Die Art des Hauses sollte also erhalten bleiben. Ein neuer Geschäftsführer hat nach einer Sanierungsphase den Bier-Esel wiedereröffnet.
Bei Einkäufen in der Innenstadt habe ich den Bier-Esel unregelmäßig aber immer wieder besucht.
Vor allem habe ich hier stets Sünner Kölsch getrunken. Dieses relativ herbe Kölsch wird in Kalk gebraut. Die Firma hat eine lange Tradition in Köln. Mir schmeckt dieses Bier gar nicht so schlecht. Es erinnert leicht an Pils – vielleicht ist nur noch Gaffel Kölsch ähnlich herb.
Die anderen Kölsch-Marken haben wesentlich mildere Noten wie zum Beispiel Früh Kölsch, Reissdorf Kölsch oder auch Malzmühlen Kölsch und Päffgen Kölsch.
Der Begriff „Kölsch“ ist gesetzlich geschützt (anders als das Bier aus Düsseldorf, welches überall gebraut werden kann). Jedes Bier, das sich so nennen will, muss grundsätzlich auf dem Stadtgebiet gebraut sein und auch weitere Kriterien erfüllen.
Es darf zum Beispiel nicht naturtrüb sein. Die genaue Definition vom Geschmack lautet: ein helles, blankes (gefiltertes) und obergäriges Vollbier mit einer durchschnittlichen Stammwürze von 11,3 % und einem Alkoholgehalt von durchschnittlich 4,8 %.
Das, nun noch viel mehr (zum Beispiel die "Stange") regelt die Kölsch-Konvention von 1985.
Wie streng das ist, musste schon vor langer Zeit die Wicküler Brauerei in Wuppertal erfahren. Sie nannte ein Bier Küppers Kölsch und wurde schnell abgemahnt. Sie umging dann das Problem und braute in Köln das Bier. Schon war alles gut.
Heute gehört der Name Küppers jedoch zum Portfolio des "Oetker-Konzerns". Unter der "Radeberger Gruppe" werden die Biere geführt. In der Unterabteilung „Haus Kölscher Brautradition" werden unter anderem die Marken: Gilden Kölsch, Küppers Kölsch, Kurfürsten Kölsch, Sester Kölsch, Peters Kölsch, Sion Kölsch und Dom Kölsch gehalten.
Aber es gibt auch Ausnahmen von den Regeln, wenn eine lange Brau-Tradition schon vor 1960 etwa bestand: So darf Zunft Kölsch in Wiehl sich so nennen, Bischoff Kölsch in Brühl (Giesler durfte auch), Stecken Kölsch in Frechen, Garde Kölsch in Dormagen (gibt es nicht mehr), Kurfürsten Kölsch in Bonn (eingestellt), Rats Kölsch in Frechen, Ganser Kölsch in Leverkusen, Severins Kölsch in Bedburg (eingestellt), Römer Kölsch in Bergheim (eingestellt).
Trotz all dieser Einschränkungen, Vorschriften und Firmenaufgaben gibt es noch viele Sorten auf dem Markt: in Flaschen und vom Fass.
Ambiente ***
Im Eingangsbereich und an der Theke ist das Haus immer noch wie ein Brauhaus eingerichtet und urgemütlich – in den größeren Saal dahinter ist es bereits nüchternen. Die alten Ausstellungsstücke sind entfernt worden und durch große „saubere“ Bilder ersetzt worden. Hier sind viele Sitzplätze. Und die Belegung ist enorm. Bei meinem Besuch war die Hütte rappelvoll: Einzelpersonen, Familien und kleine Gruppen.
Fast alle aßen Muscheln.
Sauberkeit ****
Für den Betrieb mit viel schnell wechselnder Kundschaft war es ordentlich gepflegt.
Sanitär ****
Auch hier herrschte ziemliche Ordnung. Die Herren-Abteilung in manchen Brauhäusern sieht schrecklich aus, weil die Kunden wenig auf Sauberkeit achten. Am besten scheint mir das in der Malzmühle gelöst: Hier gibt es Klo-Personal.
Service ***
Selbst bei großem Andrang waren die Kellner freundlich. Für große Konversation war natürlich kein Raum. Die Zeit der „originalen“ Köbesse (Köbes ist die Bezeichnung für den Kellner in Köln: blaue Schürze aus Leinen mit einer ledernen umgeschnallten Geldtasche) ist jedoch auch in Köln im Aussterben begriffen; denn dafür müsste er Kölsch nicht nur bringen, sondern auch reden können und „frech-heitere“ Sprüche auf Lager haben (in der Schreckenskammer zum Beispiel gibt es sie meiner Meinung nach noch)
Die Karte
Alles, was man in einem Brauhaus erwarten darf (Schweinefleisch, Bratkartoffen, Schnitzel, etc.), gibt es hier – und eben die wirklich umfangreiche Muschel-Karte mit vielen Variationen.
Die Gerichte müssen fix fertig sein, weil die Gäste beim Kölsch trinken immer Hunger haben und schnell befriedigt werden wollen. Und groß müssen die Portionen sein.
Ich esse hier die bekannten Kleinigkeiten: Halver Hahn, Mettbrötchen oder auch eine Eierspeise wie Strammer Max oder Pfannekuchen. Da werde ich auch nicht enttäuscht.
Essen ***
An diesem Tag habe ich einen Speckpfannekuchen gegessen und der war in Ordnung. Ich erwarte keine liebevolle Küche, sondern eine Grundlage für das Kölsch. Der Anteil vom Speck war richtig. Der Eierkuchen war richtig gewürzt. Die Größe war angemessen und sättigte mich durchaus.
Getränke****
Wer in einem kölschen Brauhaus Wein bestellt oder ein Glas Milch haben möchte, hat irgendetwas missverstanden. Hier gibt es Bier und zwar Kölsch. Und das schmeckt dann auch gut.
Der Preis von 1,80 € für ein 0,2l-Glas ist aber schon eine Hausnummer in diesem Haus (aber auch die Mitbewerber nehmen meist schon 1,70€).
Fazit
3 – wenn es sich ergibt – ich werde hier immer wieder einmal einkehren, weil es ein schönes Haus ist (im Bereich an der Theke und vorne an der Straße) und ein Kölsch trinken und eine Kleinigkeit essen – aber nicht mehr.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Nach über 30 Jahren hat sich Jürgen Dannewald Ende April 2014 zur Ruhe gesetzt. Natürlich wird ein Lokal in solch guter Lage mit viel Laufkundschaft und Stammgästen nicht aufgegeben. Die Art des Hauses sollte also erhalten bleiben. Ein neuer Geschäftsführer hat nach einer Sanierungsphase den Bier-Esel wiedereröffnet.
Bei Einkäufen in der Innenstadt habe ich den Bier-Esel unregelmäßig aber immer wieder besucht.
Vor allem habe ich hier stets Sünner Kölsch getrunken. Dieses relativ herbe Kölsch wird in Kalk gebraut. Die Firma hat... mehr lesen
Gasthaus Bier-Esel
Gasthaus Bier-Esel€-€€€Gasthaus, Brauhaus02212576090Breite Straße 114, 50667 Köln
3.0 stars -
"Das Muschelhaus in einem zünftigen Brauhaus" kgsbusNach über 30 Jahren hat sich Jürgen Dannewald Ende April 2014 zur Ruhe gesetzt. Natürlich wird ein Lokal in solch guter Lage mit viel Laufkundschaft und Stammgästen nicht aufgegeben. Die Art des Hauses sollte also erhalten bleiben. Ein neuer Geschäftsführer hat nach einer Sanierungsphase den Bier-Esel wiedereröffnet.
Bei Einkäufen in der Innenstadt habe ich den Bier-Esel unregelmäßig aber immer wieder besucht.
Vor allem habe ich hier stets Sünner Kölsch getrunken. Dieses relativ herbe Kölsch wird in Kalk gebraut. Die Firma hat
Ganz nah an der Fußgängerzone am Dom, aber doch versteckt am Kolumba-Museum gelegen. Man muss die Adresse kennen, um den Laden zu finden.
Wie so oft, bin ich auf das Lokal durch „Gote“ gekommen (Meine Lieblingsrestaurants von Helmut Gote). Seine Empfehlungen für Köln und Umgebung sind für mich ein wichtige Entscheidungshilfe.
Hier ist ein Stück Italien zu finden, sobald man das Restaurant betritt. Der Chef kocht selbst in seiner kleinen Küche. Jeden Tag stellt er eine neue Karte zusammen. Morgens wird eingekauft und dann wird gebruzzelt: Frisches Gemüse, Meeresgetier und Fleisch bilden die Grundlage der Rezepte.
Bedienung
Die Chefin betreut mit viel Charme die Gäste (5 Punkte). Und kinderfreundlich ist sie auch noch; denn eine Familie mit Kleinkind betrat den Laden und die Patronin musste den Säugling auf den Arm nehmen und mit ihm sprechen. - Die junge Frau und der junge Mann im Service (3 Punkte) sind nicht unfreundlich, aber nicht so präsent wie die beiden Besitzer.
Stolz erklärte mir der Koch (der Chef kocht hier noch wirklich selber) seine Tagesangebote (sie stehen handgeschrieben auf einem Bogen Papier und teilweise an der Wand auf einer Tafel hervorgehoben) und beschrieb gerne die Zutaten und seine Zubereitung. Das Gespräch war sehr anregend und aufschlussreich; ich habe einiges über die Zubereitung von Meeresgetier erfahren.
Speisen
Aus der Theke kann man die Vorspeise zusammenstellen; es wird nach Gewicht abgerechnet: Tintenfisch, Lachs, rote und gelbe Paprika, Zucchini, Fenchel, Nudeln, Orangenfilets und frisches Brot habe ich probiert und dazu den Weißwein des Hauses aus Sizilien getrunken.
Die Fischsuppe nach Art des Hauses war pikant gewürzt und mit sehr viel Fischfilet angerichtet, dazu Brot, Gemüse und viel Koriander (denke ich, es kann aber auch ein anders Kraut gewesen sein, es war scharf und süßlich).
Eigentlich war ich da schon fast satt. Aber die Kalbsleber wollte ich unbedingt noch probieren - und das war auch gut so. Die Leber war noch zart rosa und nicht durchgebraten, sondern zart und wunderbar gewürzt. Dazu waren rote Zwiebeln, Fenchel, Orangenabrieb und etwas Portwein als Beilage verarbeitet.
Ein prächtiger Barolo (Parusso 2006) - großzügig eingeschenkt - machte das Gericht zu einem Erlebnis.
Leider ging danach kein Nachtisch mehr rein, obwohl er gut aussah. Im Laufe des Tages ändern sich hier die Angebote auch noch, weil sie frisch zubereitet werden.
Schade, dass es kein Degustationsmenü gibt, um noch mehr Speisen verkosten zu können. Aber die Einzelportionen sind gut bemessen – die meisten Gäste bestellen wohl nur ein bis zwei Gänge und wollen davon satt werden.
Doch ein Espresso und eine Grappa (Terre Antiche Grappa di Amarone Riserva) müssen zum Abschluss sein.
So ging ein schöner Mittagstisch zu Ende: Pure ehrliche Landküche mit leckeren Weinen.
Alles deftig zubereitet. Hier wird nicht auf Farbtöne bei den Zutaten geachtet. Das Anrichten spielt auch keine große Rolle.
Aber wie sagt schon Jürgen Dollase: Aussehen wird überbewertet. Am Ende werden einfach viele Gerichte braun im Farbton. Der Geschmack zählt in der Summe.
Ambiente
Das Geschäft ist gemütlich eingerichtet - die Tische sind für zwei bzw. vier Personen hergerichtet, können aber variabel zusammengestellt werden.
Vorne an der Theke kann man auch alle Speisen (insbesondere die kalten Gerichte) kaufen und mitnehmen. Neben dem Gastbetrieb ist es eben auch ein Feinkostladen.
Sauberkeit
Der Raum war sauber hergerichtet. Die Toiletten sind gut ebenerdig zu erreichen. Der Sanitärbereich ist einfach ausgestattet.
Fazit
Wenn es sich ergibt, komme ich gerne wieder: Es ist eine wirkliche Empfehlung für einfache ungekünzelte ehrliche authentische italienische Regionalküche mitten in Köln.
Ganz nah an der Fußgängerzone am Dom, aber doch versteckt am Kolumba-Museum gelegen. Man muss die Adresse kennen, um den Laden zu finden.
Wie so oft, bin ich auf das Lokal durch „Gote“ gekommen (Meine Lieblingsrestaurants von Helmut Gote). Seine Empfehlungen für Köln und Umgebung sind für mich ein wichtige Entscheidungshilfe.
Hier ist ein Stück Italien zu finden, sobald man das Restaurant betritt. Der Chef kocht selbst in seiner kleinen Küche. Jeden Tag stellt er eine neue Karte zusammen. Morgens... mehr lesen
4.0 stars -
"Etwas versteckt, aber eine Suche lohnt sich!" kgsbusGanz nah an der Fußgängerzone am Dom, aber doch versteckt am Kolumba-Museum gelegen. Man muss die Adresse kennen, um den Laden zu finden.
Wie so oft, bin ich auf das Lokal durch „Gote“ gekommen (Meine Lieblingsrestaurants von Helmut Gote). Seine Empfehlungen für Köln und Umgebung sind für mich ein wichtige Entscheidungshilfe.
Hier ist ein Stück Italien zu finden, sobald man das Restaurant betritt. Der Chef kocht selbst in seiner kleinen Küche. Jeden Tag stellt er eine neue Karte zusammen. Morgens
Nach dem Besuch eines Konzertes in Düsseldorf wollten wir unbedingt auf dem Heimweg noch Essen gehen. Nach der Lektüre von verschiedenen Restaurant-Kritiken im Internet und der Auswertung der Homepages, fiel die Wahl auf Fritz Essensart. Der Eindruck vorweg war sehr gut. Wir reservierten also telefonisch unseren Tisch.
Wir waren sehr gespannt, ob unsere Erwartungen auch erfüllt würden.
Von außen wirkte das Restaurant sehr unscheinbar und erinnerte eher an ein Wohnhaus, als an ein Speiselokal. Denn es liegt an einer Straße in einem reinen Wohngebiet ohne Geschäfte. Am Straßenrand fanden wir trotzdem leicht einen Parkplatz.
Die Begrüßung durch die Patrone war sehr freundlich. Der Tisch war schon schön eingedeckt und vorbereitet.
Uns wurde auch Zeit zum „Ankommen“ gegeben. Es wurde nicht sofort eine Bestellung angestrebt, sondern wir bekamen zuerst einen Gruß aus der Küche und auch etwas Brot serviert. Ein Aperitif wurde ebenso sofort angeboten und an den Tisch gebracht. Dann kam eine kleine Pause zum Genießen.
Die Karte wurde uns erst dann präsentiert und die Bestellungen zügig aufgenommen.
Nachdem wir das Degustationsmenü gewählt hatten, wurden alle Besteckteile für das Essen nachgelegt. Danach folgten die Speisen in angenehmer zeitlicher Folge.
Der Service war umsichtig und freundlich. Wir wurden gut umsorgt und alle Wünsche wurden uns erfüllt.
Nach meinem Geschmack waren die Einrichtung und die Verteilung der Tischgruppen gut gewählt. Es wirkte anheimelt – ohne wie ein Wohnzimmer zu wirken; alles wirkte sehr professionell. Die Beleuchtung ist gedämpft und eher in Richtung „romantisch“. Das ist nur für das Fotografieren etwas schwierig (daher sind die Bilder nicht ganz so gut geraten).
Das Restaurant war gut gepflegt und in tadellosem Zustand. Die WC-Anlage war im Keller. Der Sanitärbereich erschien uns relativ eng. Am Waschbecken gab es nur kaltes Wasser - aber schöne kleine Gästehandtücher lagen bereit.
Nun zu den Speisen, dem schließlich Wesentlichen:
REHCONSUME
mit Pilzquiche
Die klare Brühe war kräftig, die Quiche schmeckte nach Waldpilzen. Schon dieser Gruß aus der Küche stimmte uns froh und wir hatten spätestens jetzt keine Bedenken, dass danach ein vorzügliches Menü folgen wird.
* * *
Nussbrot und Focaccia
mit Kräuterbutter, Olivenöl und Salz
In der Zeit bis zur Bestellung des Fünf-Gang-Menüs aus der aktuellen Karte haben wir uns das frische Brot mit den Beigaben schmecken lassen.
* * *
RINDERFILETRÖLLCHEN
mit Zucchinikaviar, Olivencrumble und Balsamicozwiebelmousse
Dieser Gruß zum Menü sah sehr gut aus und war fein gewürzt.
* * *
SELLERIE-BIRNENSÜPPCHEN
mit gebratener Riesengarnele
Das war nun der erste Gang und wurde in einem Einmachgläschen serviert. Am Tisch wurde der Deckel abgehoben und neben das Gefäß platziert. Die Suppe hatte eine angenehme Konsistenz und ein feines Gemüsearoma. Die Gamba war sehr schmackhaft und von feinem Birnenkompott umgeben.
Dazu wurde ein Riesling (Villa W, Mosel) gereicht, der fruchtige Aromen verbreitete und das Gericht gut unterstützte.
* * *
VARIATION VON GELBER UND ROTER BETE
mit Ziegenkäsepäckchen
Das Gericht sah wunderbar aus – und schmeckte auch so. Beim Verspeisen musste man etwas aufpassen, dass die krossen Teile des Päckchens nicht davon flogen. Dieser Gang hat mir sehr gut geschmeckt und war raffiniert gemacht: gefüllte Scheibe Rote Bete, Chips, Stroh, Mousse, würziger Ziegenkäse. Die Noten des Sancerre runden den Gang ausgezeichnet ab.
* * *
ZANDER AUF CREME VON KOHLRABI,
Meerrettichsauce, Frühlingszwiebel und Lauchstroh
Auch diese Speise war äußerst fotogen. Der Zander war prächtig auf der Haut gebraten. Das Lauchstroh war duftig auf den Fisch gelegt. Am Gaumen klebte der Lauch etwas an und war erstaunlich weich im Mund. Ich liebe Weine von Alois Lageder. Sein Chardonnay begleitete den Gang.
* * *
Eine feine Überraschung und sehr erfrischend war nun das Sorbet: Bitterorangeneis auf Pistazien, Kumquat und Minzeblatt.
* * *
HIRSCHRÜCKEN MEDALLIONS MIT LEBKUCHEN-HAUBE,
zweierlei Topinambur und Preiselbeerjus
Das Fleisch war ein Gedicht – schon die Grundqualität war ausgezeichnet, die Zubereitung war jedoch ebenbürtig: innen rosa, weich, würziger Lebkuchenmantel. Dazu gab es den Rotwein Valpolicella classico ripasso "il Vegro", der mir gut gemundet hat.
* * *
BIRNEN-ZIMT-CRUMBLE
mit Printenparfait und Vanillemousse
Wieder in einem Töpfchen war das ausgezeichnete Birnenkompott. Der große Birnenchip war schön anzusehen und lecker. Auch die übrigen Komponenten schmeckten ausgezeichnet. Der Monbazillac-Süßwein erfreute ebenso.
Der Abschluss-Espresso ist ein Muss. Aus der Brennerei Vallendar probierten wir noch den Kakao- und den Haselnussgeist. Dazu gab es noch eine kleine feine Praline.
Wir haben glücklich und satt das Haus verlassen – es wäre sehr schade, wenn wir dieses Lokal nicht kennen gelernt hätten und empfehlen gerne den Besuch.
Die Stadt Haan verfügt damit über mindestens ein lohnenswertes Haus: Firtz Essensart.
Fazit:
Gerne wieder; das ganze Konzept hat uns sehr zugesagt. Ich kann das Restaurant nur empfehlen.
Nach dem Besuch eines Konzertes in Düsseldorf wollten wir unbedingt auf dem Heimweg noch Essen gehen. Nach der Lektüre von verschiedenen Restaurant-Kritiken im Internet und der Auswertung der Homepages, fiel die Wahl auf Fritz Essensart. Der Eindruck vorweg war sehr gut. Wir reservierten also telefonisch unseren Tisch.
Wir waren sehr gespannt, ob unsere Erwartungen auch erfüllt würden.
Von außen wirkte das Restaurant sehr unscheinbar und erinnerte eher an ein Wohnhaus, als an ein Speiselokal. Denn es liegt an einer Straße in einem... mehr lesen
4.0 stars -
"Ein Kleinod mit Spitzenküche in einem Wohngebiet versteckt" kgsbusNach dem Besuch eines Konzertes in Düsseldorf wollten wir unbedingt auf dem Heimweg noch Essen gehen. Nach der Lektüre von verschiedenen Restaurant-Kritiken im Internet und der Auswertung der Homepages, fiel die Wahl auf Fritz Essensart. Der Eindruck vorweg war sehr gut. Wir reservierten also telefonisch unseren Tisch.
Wir waren sehr gespannt, ob unsere Erwartungen auch erfüllt würden.
Von außen wirkte das Restaurant sehr unscheinbar und erinnerte eher an ein Wohnhaus, als an ein Speiselokal. Denn es liegt an einer Straße in einem
An einem sonnigen Tag im Herbst suchten wir zu Fuß den Weg zum Gourmet-Restaurant. Vor gar nicht langer Zeit hatte ich bereits einmal hier gespeist. Den ersten Zugang zur Küche von Jean-Claude Bado hatte ich im Bistro gewonnen.
Dadurch angeregt waren die Erwartungen sehr hoch. Mit Freude im Herzen betraten wir das Lokal zur Mittagszeit.
Das Restaurant liegt nahe an der Bezirksregierung und auch zum Maternushaus. Dom und Hauptbahnhof sind zu Fuß nur wenige Minuten entfernt. Eine zentrale aber auch ruhige Lage.
Bedienung
Der Service passt einfach zum Haus. Ruhige und aufmerksame Kräfte kümmern sich um die Gäste. Herr Becker, der Gastgeber, dirigiert seine Kräfte ruhig und aufmerksam.
Das Essen
Um es vorweg zu sagen: Für mich gehört es zu den besten Restaurant in Köln (Stand Oktober 2013)!
Wir wählten nicht den Mittagslunch, sondern aus dem großen Menü.
Der erste Gruß aus der Küche kommt sofort, wenn man Platz genommen hat und sich anfängt wohl zufühlen. Dann kann man in Ruhe die Karte studieren. Wir haben aus dem Degustationsmenü 6-Gänge ausgewählt und nur den Käsegang ausgelassen.
Zwei weitere Grüße folgten. Ich konnte mir nicht alle Zutaten merken und wollte auch nicht alles aufschreiben; das hält sonst vom Genuss ab (aber ich mache gerne ein paar Fotos zur Erinnerung). Aber sie schmeckten alle hervorragend.
Dadurch war die Stimmung schon sehr gut und die Freude auf die Gänge voll ausgeprägt:
1. Gang:
Foie Gras mit Bitterschokolade, Banyulssorbet und Brioche - die Harmonie von Schokolade und Leber war großartig. Dazu einen L'Etoile Banyuls Rimage, Languedoc-Roussillon 2007. Ich weiß, dass Gänseleber umstritten ist – aber sie gehört zu den Leckerbissen der französischen Küche.
2. Gang:
Hummer mit Erbsen und Möhren - schon das "Bild" auf dem Teller war ein Kunstwerk. Begleitet von Sancerre 2011 von Pierre Prieur et Fils. Auch das Zubereiten dieses Meeresbewohners gefällt nicht allen Menschen. Aber diese Delikatesse war einfach prächtig zubereitet.
3. Gang:
Artischocke mit Froschschenkeln und Schnecken - Die Artischocke habe ich noch nie besser serviert bekommen. Hier passte Bourgogne Chardonnay 2011 von Bernard Moreau et Fils. Die dritte « Sünde » - darf man Froschfleisch essen ? Aber auch hier war der Koch großartig.
4. Gang:
Steinbutt mit Madelschaum - Der Fisch war auf den Punkt gegart und die Beilage war knackig und gut abgeschmeckt. 2011 Chateau Mont-Redon Châteauneuf Du Pape Blancbegleitete das Gericht. Selbstverständlich wurde für mich der Mandelschaum ersetzt wegen meiner Unverträglichkeit.
5. Gang:
Kalbsonglet mit Sauce « Evian » und Maltaise - dieses besondere Fleisch (Onglet - Inneres Zwerchfellstück) wird sehr aufwendig zubereitet. Das machte mich neugierig. Das Gericht ist sehr weich und schmackhaft - die Konsistenz jedoch ist nicht meine „Richtung“ bei Fleisch. Ich spüre gerne etwas zwischen den Zähnen; ich möchte kauen. Daher sind mir einige „Schmorgerichte“ und „Innereien“ nicht mein Fall (Ochsenschwanz, Bäckchen, Hirn etc. – aber Bries mag ich gerne, ebenso Leber fast jeder Art). Chateau Pesquie Terrasses 2011 AC Ventoux wurde dazu gereicht.
6. Gang:
Schokolade japanischer Art - wieder sehr schön im Aussehen und äußerst aromenreich im Geschmack.
Petit fours und Kaffee bildeten den Abschluss.
Als Getränke-Begleitung haben wir glasweise Weine zu den Gängen genommen, die der Sommelier vorschlug.
Ein Wunderbarer Nachmittag, der unbedingt wiederholt werden muss.
Das Ambiente
Von außen ist das Haus recht unscheinbar, aber innen ist sehr geschmackvoll eingerichtet: eine Oase der Ruhe. Direkt daneben wird auch das Bistro des Sternerestaurants betrieben.
Ich sitze sehr gern an runden Tischen, die Dekoration ist klassisch. Der Raum in Blau und Braun-Tönen sagt mir sehr zu. Schon der Raum macht Spaß auf den Aufenthalt.
Sauberkeit
Alles wirkt sauber, ordentlich und gepflegt. Der Sanitärbereich ist großzügig eingerichtet (auch das Bistro benutzt diese Räume mit).
Fazit
Immer wieder werde ich versuchen, hier zu speisen; allenfalls könnte es mich stören, dass die Karte selten gewechselt wird bzw. die Gerichte ähnlich wirken. Aber sie sind stets perfekt zubereitet.
An einem sonnigen Tag im Herbst suchten wir zu Fuß den Weg zum Gourmet-Restaurant. Vor gar nicht langer Zeit hatte ich bereits einmal hier gespeist. Den ersten Zugang zur Küche von Jean-Claude Bado hatte ich im Bistro gewonnen.
Dadurch angeregt waren die Erwartungen sehr hoch. Mit Freude im Herzen betraten wir das Lokal zur Mittagszeit.
Das Restaurant liegt nahe an der Bezirksregierung und auch zum Maternushaus. Dom und Hauptbahnhof sind zu Fuß nur wenige Minuten entfernt. Eine zentrale aber auch ruhige... mehr lesen
La poêle d'or
La poêle d'or€-€€€Restaurant, Sternerestaurant022113986777Komödienstr. 50-52, 50667 Köln
5.0 stars -
"Die Adresse für französische Küche in Köln" kgsbusAn einem sonnigen Tag im Herbst suchten wir zu Fuß den Weg zum Gourmet-Restaurant. Vor gar nicht langer Zeit hatte ich bereits einmal hier gespeist. Den ersten Zugang zur Küche von Jean-Claude Bado hatte ich im Bistro gewonnen.
Dadurch angeregt waren die Erwartungen sehr hoch. Mit Freude im Herzen betraten wir das Lokal zur Mittagszeit.
Das Restaurant liegt nahe an der Bezirksregierung und auch zum Maternushaus. Dom und Hauptbahnhof sind zu Fuß nur wenige Minuten entfernt. Eine zentrale aber auch ruhige
„Heute wissen wir - Gesundheit voraussetzt -, dass wir unser Essen genießen dürfen, uns Zeit dafür nehmen können, ohne schlechtes Gewissen essen und mit uns in Einklang, zufrieden sein sollen. – Epikur oder Platon - die Gastrosophie oder die Diätmoral – darüber lässt sich am besten bei einem genussvollen Essen philosophieren!“ (zitiert nach Christine Brombach)
Die Umgebung unserer genüsslichen Urlaubsreisen soll aber auch landschaftlich ansprechend für uns beide sein. Die Lübecker Bucht bietet all dieses in hervorragender Form – insbesondere in Ostholstein.
Unseren Seeaufenthalt wollten wir also mit Restaurantbesuchen versüßen. Neben dem Aufenthalt bei Kevin Fehling wollten wir auch Christian Scharrer (2 Sterne) und seine Küche probieren. Als wir im Januar 2014 die Reise planten, stand er noch als Chefkoch auf der Homepage. Bis zur Anreise war es dann Dirk Seiger (1 Stern); denn die A-Rosa Hotelgruppe hatte ihr Modell geändert. Fast überall in ihren Häusern wurden „Sterneküchen“ geschlossen oder neu aufgestellt.
So konnten wir also einen anderen Sternekoch und sein neues Konzept kennen lernen.
Vom Strandbahnhof Travemünde sind es nur wenige Schritte zum A-Rosa Hotel. Es liegt auf der rechten Seite, wenn man Richtung Promenade geht. Auf der anderen Seite steht das Columbia Hotel. Travemünde hat also auf engstem Raum Sternerestaurants – so dicht liegen sie nicht einmal in Baiersbronn oder Bergisch Gladbach aneinander.
Als wir das Haus betraten, mussten wir uns erst einmal orientieren und an der Rezeption nach dem Weg zum Restaurant fragen.
Freundlich wurden wir bis zum Eingang geführt und dort sofort vom Service empfangen.
Das Restaurant liegt im Erdgeschoss. Einige Tische waren bereits besetzt und wir konnten aus den restlichen Plätzen frei wählen. Die Tische stehen großzügig und bieten gute Bedingungen für Gespräche und den Service.
Die Speisekarte ist auf einen großen Bogen gedruckt und mit einem Siegel verschlossen.
Die Restaurantleiterin Ines Effenberger wirkte sehr natürlich und herzlich, ebenso ihr Team, das an diesem Tag aus zwei weiteren Kräften bestand. Jede Person war in der Lage alleine zwei Gäste zu versorgen und alle nötigen Handgriffe zu verrichten. Dazu gehörte: Das Besteck eingedecken, die Getränke zum Gang servieren und die Speisen einstellen und herrichten – oft wurden noch Saucen am Tisch hinzugefügt.
Der Service war zu jeder Zeit auf der Höhe und vorbildlich.
Bei allen Änderungen ist ess immer noch französische Küche und auch (noch) nicht ein reines „Fine-Dining-Konzept“ (was man leider immer häufiger antrifft) im Bistrostil, lauter Raumakustik und engen Tischen. Aber es wird wohl auf einen Sommelier (ein Verlust in meinen Augen) verzichtet und es läuft nicht so viel Personal (das ist für mich in Ordnung; denn ich möchte nicht beim Essen „beobachtet“ werden) herum.
Doch die Kräfte strahlen Freude aus und der Sternekoch Dirk Seiger besuchte uns am Ende am Tisch: Ein junger sympathischer Mann mit Tatendrang und Stil. Das Team hält zusammen und lieferte eine tolle Leistung ab.
Aus der Karte wählten wir das Degustationsmenü (129 Euro) aus. Auch die Weine, die offen angeboten werden, stehen auf dem Bogen. Man kann einzelne aussuchen oder die komplette Begleitung (60 Euro) nehmen.
Die Grüße wurden in drei Arrangements präsentiert. Die Gerichte schmeckten uns sehr gut und waren lecker angerichtet.
Wir mögen auch, wenn das Brot als Laib gereicht wird. Hier wurde dunkles Mehl verwendet, es erinnerte an frisches Landbrot mit krosser Kruste. Das hat uns gut geschmeckt.
Der erste Gang stand unter dem Motto Tartar, Fleisch vom Holsteiner Ochsen, begleitet von Ostseeaal, Rote Bete, Meerrettich. Dazu gab es trockenen Moselriesling von Schubert. Die Komponenten waren gut gewürzt und erfreuten uns durch den Abwechslungsreichtum.
Der zweite Gang überzeugt ebenfalls durch die gegensätzlichen Zutaten: Atlantikhummer, Blutwurst, Himmel und Erde. Es ist zwar zur Zeit üblich vielerlei Überraschungen zu kombinieren, aber es hat auch seinen Reiz. Von Knipser gab es dazu Sauvignon Blanc.
Der dritte Gang bestand aus Waller, Imperialkaviar, Sellerie und Beurre Blanc. Dieser Teller war „klassisch“ aufgebaut in seinen Zutaten und hat er mein Herz erfreut. Der Chablis war eine schmackhafte Ergänzung.
Der vierte Gang war das „Bäckchen“ – im Vorfeld hatte ich bereits mit der Restaurantleiterin telefoniert und mich erkundigt. Wir haben schon mehrfach die Spezialität Bäckchen gegessen und waren jeweils nicht glücklich mit der Konsistenz des Fleisches gewesen (meist unendlich weich und breiartig im Mund). Es wurde uns versichert, dass es vom Spanferkel anders schmeckt. Das kann ich nun rückblickend bestätigen. Dieses Bäckchen war das erste, das mir wirklich köstlich geschmeckt hat. Meine Frau wählte trotzdem eine Alternative (Kabeljau). Der Fisch war auch lecker (wir haben und gegenseitig „Proben“ ausgetauscht und wurden nicht des Lokals „verwiesen“ – unser Fazit: das Ferkel muss man probieren).
Das gepökelte Spanferkelbäckchen lag auf Berglinsen, Estragon und geeister Gänseleber in Form von Schnee. Ein wirklich gelungener Gang. Der Pannobile von Heinrich aus einer riesigen Doppelmagnumflasche ausgeschenkt passte ausgezeichnet. Ich bin ein großer „Heinrich-Verehrer“ seit ich vor Jahren seine Weine in Wien probierte und den Winzer im Kölner Weinkeller bei der Hausmesse selber sprechen konnte.
Der Hauptgang war die Bresse Taubenbrust mit Brokkoli, Bitterorange und Blue-Mountain Kaffeejus. Das Fleisch hat einen intensiven Geschmack und ist gleichzeitig butterzart. Es erinnerte uns auch an Leberaromen. Diese Konsistenz mag ich noch recht gerne, meine Frau jedoch steht nicht so sehr auf dieser Geschmacksart (siehe Bäckchen, aber Kalbsbries hat uns bisher immer geschmeckt und war oft ein Höhepunkt des Essens). Man kann vorher kaum abschätzen, wie es nachher im Mund ankommt (eine Bluttaube bei Helmut Thieltges war damals grandios).
Capaia vom gleichnamigen Weingut aus Südafrika wurde dazu ausgeschenkt. Das Flaggschiff des Winzers besteht aus 45% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot, 20% Cabernet Franc und 5% Petit Verdot – also ein klassischer Bordeaux-Blend.
Als nächster Gang kam der klassische französische Käsegang. Der Wagen ist reich bestückt und jeder Käsefreund wird dabei glücklich: Schaf, Ziege, Kuh – weich bis fest. Der Rohmilchkäse kommt von Waltmann aus Erlangen (seither lasse ich mir manchmal ein Päckchen Comté oder Brie zuschicken, weil man bei ihm auch im Internet einkaufen kann). Dazu gab es Brot und Senf. Immer wieder macht das Spaß gereiften Käse zu bekommen. Late botteld Vintage von Graham´s versüßte den Genuss.
Der siebte Gang hieß Kopfsalat. Passionsfrucht, Olivenöl und Muscovadozucker wurden in einer Glasschale gereicht und dann mit dem Kopfsalat, der zu einer Creme verarbeitet war, übergossen. Die Kellnerin gab den Tipp, bei diesem Gang zwei Fotos zu machen, weil vorher und nachher sehr unterschiedliche Bilder zu sehen sind. In der Tat sieht es mit der grünen Haube nicht so vorteilhaft aus, aber der Gang schmeckte köstlich durch die verschiedenen Aromen in den Saucen. Dazu gab es Taittinger demi sec. Der Duft erinnert an reife Früchte, Birne, etwas Mango und Pfirsich mit dezenter Vanillenote und weist eine feine Süße auf.
Zum Abschluss als Dessert kamen Himbeere mit Kalamansi, Caramelia Schokolade und Thai Basilikum. Die Portion war üppig. Aber Nachtisch geht immer. Ein Eiswein von Kracher bildete die Begleitung
Den Espresso (3,20€) mit feinen Häppchen haben wir uns auch nicht nehmen lassen.
Ein weiter wunderschöner Abend in Travemünde ging ebenfalls nach 4:30 Stunden zu Ende.
Das Restaurant hat sehr hohe Decken und eine Stuckverzierung mit klassischen Formen. An der Decke befindet sich ein großer Leuchter. An den Wänden sind große Blumenmuster zusehen. Die Tische sind großzügig verteilt. Im Raum staute sich aber die Hitze des Tages, denn es gab wohl keine funktionierende Klimaanlage in dieser Zeit. Damit die Gäste keine Zugluft bekommen, belüftet das Personal indirekt über geöffnete Fenster im eigenen Vorraum den Gastbereich. Im Barbereich vor dem Restaurant wurde zeitweise eine „Modenschau“ durchgeführt; der Applaus der Zuschauer war leider gut zu hören und teilweise durch die Scheiben in den Türen auch zu beobachten.
Perfekte Sauberkeit habe ich in diesem Haus vorausgesetzt und gefunden. Der Weg zur Toilette führt in der ersten Etage und kann mit einem Aufzug angefahren werden. Die Sanitäranlagen liegt im Zimmer-Gäste-Bereich des Hotels. Ich halte das für keine glückliche Lösung. Damen- und Herrenabteilung liegen aber nebeneinander. Der Vorraum ist jeweils riesig und mit Möbeln ausgestattet. Das WC (es gibt scheinbar nur eine Einheit) ist ebenfalls recht groß, aber karg (Seife, Handtuch) ausgestattet, es fehlt jedoch an nichts.
Fazit
Das Konzept hat uns in weiten Teilen gefallen. Die Speisen waren auf hohem Niveau zubereitet. Ein Besuch lohnt sich. Mit dem La Belle Epoque kann es sich aber nach meiner Meinung nicht messen.
Wir lieben es, ausgiebig und gut essen zu gehen.
„Heute wissen wir - Gesundheit voraussetzt -, dass wir unser Essen genießen dürfen, uns Zeit dafür nehmen können, ohne schlechtes Gewissen essen und mit uns in Einklang, zufrieden sein sollen. – Epikur oder Platon - die Gastrosophie oder die Diätmoral – darüber lässt sich am besten bei einem genussvollen Essen philosophieren!“ (zitiert nach Christine Brombach)
Die Umgebung unserer genüsslichen Urlaubsreisen soll aber auch landschaftlich ansprechend für uns beide sein. Die Lübecker Bucht... mehr lesen
Buddenbrooks im Hotel A-Rosa
Buddenbrooks im Hotel A-Rosa€-€€€Restaurant, Weinstube, Hotel, Sternerestaurant045023070632Außenallee 10, 23570 Lübeck
5.0 stars -
"Sterneküche in Travemünde" kgsbusWir lieben es, ausgiebig und gut essen zu gehen.
„Heute wissen wir - Gesundheit voraussetzt -, dass wir unser Essen genießen dürfen, uns Zeit dafür nehmen können, ohne schlechtes Gewissen essen und mit uns in Einklang, zufrieden sein sollen. – Epikur oder Platon - die Gastrosophie oder die Diätmoral – darüber lässt sich am besten bei einem genussvollen Essen philosophieren!“ (zitiert nach Christine Brombach)
Die Umgebung unserer genüsslichen Urlaubsreisen soll aber auch landschaftlich ansprechend für uns beide sein. Die Lübecker Bucht
„Essen ist ein Bedürfnis, genießen ist eine Kunst“, Francois VI. Duc de La Rochefoucault.
Getreu dieser Aussage sind wir (meine Gattin und ich) kurz nach Ostern 2014 für eine Woche an die Ostsee gefahren, um (wieder einmal) köstlich zu speisen.
Vom Strandbahnhof Travemünde sind es nur wenige Schritte zum Columbia Hotel. Es liegt auf der linken Seite, wenn man Richtung Promenade geht. Rechts steht das in meinen Augen scheußliche Hochhaus (117m) von Maritim.
Als wir das Haus betraten, mussten wir uns erst einmal orientieren und an der Rezeption nach dem Weg zum Restaurant fragen.
Freundlich wurden wir auf den Aufzug oder die Treppe links am Ende des Ganges hingewiesen. In der zweiten Etage befand sich dann „La belle Epoque“.
Wir betraten einen geräumigen Vorraum und wurden sogleich zu unserem Platz geführt. Das Restaurant ist ein gläserner Anbau an das Hotel in Art eines Wintergartens mit Blick auf den Strand und den gepflegten Kurpark.
Die Tischs stehen weit auseinander und bieten daher optimale Bedingungen für Gespräche und den Service.
Bevor die Speisekarte kommt, rollt bereits der Champagner-Wagen an. Mehrere erlesene Marken stehen glasweise zur Auswahl.
Der Restaurantleiter und Sommelier David Eitel war sehr freundlich bei der Begrüßung, wirkte aber etwas angespannt (geschäftig, ständig in Bewegung), sein Team strahlte dagegen Gelassenheit aus.
Der Service war zu jeder Zeit ausgezeichnet. Herr Eitel lief auch stets zur Höchstform auf, wenn er die Weine vorstellte – und: die Weinbegleitung hat es in sich! Ich glaube, dass ich noch nie interessantere Tropfen bei einem Menü erhielt (aber schon gleichwertige - wie zum Beispiel im Vendome).
Nachdem wir uns gegen Champagner als Aperitif entschieden hatten, wurde uns wunschgemäß ein Campari-Soda (10€) serviert.
Es folgten schon Grüße aus der Küche: drei Folgen auf mehreren Tellerchen.
Die Speisekarte wies alle Gerichte aus. Wir entschieden uns für das Degustationsmenü.
Die Getränkekarte wurde ebenfalls gereicht und alle Weine der Weinreise genau benannt und mit Preis pro Glas versehen.
Diese klare Struktur hat mir sehr gefallen.
Ich habe die Gerichte fotografiert (der Service hatte ohne Blitzlicht keine Bedenken dagegen) und mir keine Notizen während des Aufenthalts gemacht. Denn die Freude am Verkosten, Schnuppern und Ansehen wollte ich dafür nicht unterbrechen.
Taschenkrebs, Hummer und Kaisergranat bildeten den ersten Gang. Sie waren zu kleinen Zylindern mit verschiedenen Kaviarverzierungen verarbeitet und jeweils auf einem Glasteller angerichtet. Ein köstlicher und abwechslungsreicher Genuss – und dazu der Sancerre Clos de Beaujeu von Boulay (16€) - wunderbar – ein neuer Lieblingswein für mich.
Der zweite Gang hieß Gänseleber „Pharao“ und Gänseleber „Bistella“ mit Couscous, Kumquat, Datteln und Aubergine. Er bestand aus zwei Tellern. Die eine Gänseleber war als Pharaonenbüste angerichtet. Das sah schön aus und mundete gut. Es machte Spaß die Komponenten untereinander auszuprobieren und zu genießen.
Vouvray Le Haut-Lieu Moelleux (16€) von Huet war dazu große Klasse.
Nun folgte Kabeljau (mit Rote Bete, Brauner Butter, Wasabi und Dashi-Vinaigrette). Den „Schnee“ fügte die Servicekraft aus einem Töpfchen eiskalt dazu. Pinot Blanc Reserve von Kuhn (12€) war etwas Besonderes. Ein deutscher Wein im französischen Stil, perfekt in Barrique ausgebaut.
Der vierte Gang war die Jakobsmuschel „Message in the Bottle“ mit exotischem Chutney, Joghurt, Naanbrot und Tandoori. Vorweg wurde tatsächliche eine kleine Flaschenpost auf den Tisch gestellt. Sicher ein Gag – aber er gefiel uns!
Der Text „Ich war zwei Jahre auf hoher See und eines der prägendsten Länder auf unserem Erdball war Indien. Dieses Gericht ist eine Inspiration und gleichzeitig eine Hommage an dieses außergewöhnliche Land voller Farben, Aromen und Düften. - Kevin Fehling“.
Nun waren wir besonders gespannt. Der Koch hatte aber nicht zu viel versprochen: Das Gericht war ein weiterer Höhepunkt. Chardonnay Fass Nr. 19 „Tete a Tete“ von Schemps (15€) war die Begleitung. Auch dieser Wein war etwas Außergewöhnliches.
„Die Weiterentwicklung“ Kassler und Auster mit gefrorenem Senf, Weißkrautsalat, Kartoffel und Petersilie bildeten den nächsten Gang. Die Kombination war für uns ungewohnt, hatte aber ihren Reiz. Die Rieslinge von Bürklin-Wolf sind Legende. Sie sind hervorragend im Alter. Hier gab es Ungeheuer G.C. (18€).
Beim Hauptgang gibt es zwei Möglichkeiten; wir haben uns „aufgeteilt“ und einmal für Geflügel bzw. Rind entschieden.
Challans Entenbrust „La Belle Epoque“ mit Erdbeere, Rhabarber, Mandel und Waldmeister.
Das Waguy Beef - mit Paprikacreme, Mastix – den Tränes des Baumes, Miso und Chanponzujus. Zum Fleisch wurde Faugers Jadis von Barral (16€) gereicht. Die Weine aus dem Languedoc sind in den letzten Jahren stets interessanter geworden. Dieser war wunderbar – mal sehen, wo ich den bestellen kann.
Die Süßspeisen begannen mit Geschälter Kaffir-Limette mit Caipirinha-Bon-Bon, Thaibasilikumsorbet, Bergamotte und Limonenblattschaum. Die Begleitung war Durbacher Kochberg Scheurebe Spätese (8€) von Männle.
Maiseis beendete das Menü. Wie alle Gerichte sah auch dieses Dessert köstlich aus und schmeckte himmlisch. Lenchen Riesling Auslese (12€) von Kühn war auch das letzte Glas der Weinreise.
Den Espresso (5€) mit feiner Begleitung haben wir uns auch nicht nehmen lassen.
Am Ende kommt dann wieder das „Auto“ mit den Absackern angefahren (wie am Anfang der Champagner). Doch so schön wie die Spirituosen auch aussahen, man muss aufhören, wenn es am schönsten ist – und am nächsten Tag wollten wir ja auch noch am Strand spazieren gehen (können).
Ein wunderschöner Abend ging nach 4:30 Stunden zu Ende. Dieses Vergnügen möchte man gerne wiederholen – fangen wir also mit dem Sparen (so schnell wie möglich) an.
Ich mag diese puristische Einrichtung: Großzügiger Platz um den Tisch, einfache aber geschmackvolle Dekoration, herrlicher Blick aufs Meer – am Abend mit viel Licht im Garten.
Bei den Speisen wird fast alles in Glas serviert. Daher gibt es auch fast keine Messer, sondern Gabel und Gourmetlöffel. Ich schätze es sehr mit nur zwei Werkzeugen optimal die Gerichte zu in den Mund zu befördern.
Ich empfinde das „Porzellan“ in diesem Haus als Teil der Präsentation. Es gibt Kritiker, die das für „Mätzchen“ halten. Aber nach meiner Meinung unterstreicht es das Esserlebnis. Man kann schlechte Gerichte mit tollen Tellern nicht retten. Aber wenn die Gerichte großartig sind, gibt die Anrichtung noch einen zusätzlichen Kick (ich denke, dass ich dies Zusammenspiel von Speisen und Optik nur im Vendome vergleichbar erlebt habe).
Perfekte Sauberkeit habe ich in diesem Haus vorausgesetzt und gefunden. Der Weg zur Toilette ist ein paar schritte treppauf in den Zimmerbereich des Hotels gut zu finden. Das WC ist jedoch überraschend klein und eng, es fehlt jedoch an nichts.
Fazit
Das "Vergnügen" hier zu tafeln ist nicht "billig" (aber lieber seltener sehr gut als oft schlecht) aber den Preis "wert".
Als Erinnerung haben wir uns jetzt (Dezember 2014) auch noch das Kochbuch vom jüngsten Dreisternekoch Kevin Fehling gekauft. Die Fotos sind herrlich, die Gerichte sind präzise beschrieben und vielerlei über den Kochkünstler.
„Essen ist ein Bedürfnis, genießen ist eine Kunst“, Francois VI. Duc de La Rochefoucault.
Getreu dieser Aussage sind wir (meine Gattin und ich) kurz nach Ostern 2014 für eine Woche an die Ostsee gefahren, um (wieder einmal) köstlich zu speisen.
Vom Strandbahnhof Travemünde sind es nur wenige Schritte zum Columbia Hotel. Es liegt auf der linken Seite, wenn man Richtung Promenade geht. Rechts steht das in meinen Augen scheußliche Hochhaus (117m) von Maritim.
Als wir das Haus betraten, mussten wir uns erst einmal... mehr lesen
La Belle Epoque
La Belle Epoque€-€€€Restaurant, Hotel, Sternerestaurant, Sternehotel045023080Kaiserallee 2, 23570 Lübeck
5.0 stars -
"Dreisterner an der Ostsee - ein Erlebnis" kgsbus„Essen ist ein Bedürfnis, genießen ist eine Kunst“, Francois VI. Duc de La Rochefoucault.
Getreu dieser Aussage sind wir (meine Gattin und ich) kurz nach Ostern 2014 für eine Woche an die Ostsee gefahren, um (wieder einmal) köstlich zu speisen.
Vom Strandbahnhof Travemünde sind es nur wenige Schritte zum Columbia Hotel. Es liegt auf der linken Seite, wenn man Richtung Promenade geht. Rechts steht das in meinen Augen scheußliche Hochhaus (117m) von Maritim.
Als wir das Haus betraten, mussten wir uns erst einmal
Montags und auch noch mittags ein geöffnetes Restaurant mit anspruchsvoller Küche zu finden, dass ein gar nicht ein so einfaches Unterfangen – selbst in der Großstadt Köln.
Ich möchte nur ein Lunch-Menü einnehmen. Bei der Suche im Internet stoße ich auf die Hanse Stube im „Excelsior Hotel Ernst“.
Vom „taku“ bin ich im gleichen Hause begeistert – aber montags hat es zu.
Auf der Internetseite wird das Restaurant als klassisch französisch geschildert. Die Fotos wirken auf mich sehr pompös.
Die Selbstaussage: „Die gute Stube Kölns. Im mehrfach prämierten Gourmet-Restaurant, der Hanse Stube, erleben Sie kulinarische Sternstunden. Das engagierte Team kreiert innovativ französische Küche mit lokalen Einflüssen, deren Finesse weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist.“
Der „Kölner Stadtanzeiger“ schreibt im März 2014 „Ambiente schlägt Geschmack“ und lobt die Küche nicht wirklich. Aber der Autor besuchte das Lokal auch abends.
„Michelin“ berichtet: „Die Hanse Stube gehört zu den elegantesten Restaurants der Stadt und bietet gute klassische Küche. Viele Geschäftsleute kommen zum fair kalkulierten täglich wechselnden Business Lunch.“
Der „GaultMillau“ straft das Lokal noch stärker: Seit 2012 wird es nicht mehr geführt.
So bin ich mehr als gespannt auf den Besuch. - Falle ich ohne Krawatte schon auf?
Das Hotel liegt direkt am Dom und Hauptbahnhof. Die Anreise ist für mich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kaum besser zu handhaben. Wenn man mit dem Auto kommt, kann man es sicher in der Hotelgarage parken; sonst ist in Domnähe nur in Parkhäusern ein Platz.
Ambiente ****
Die Firma Graf Pilati gestaltete die Räumlichkeiten der Hanse Stube. Mahagonivertäfelungen an Decke und Wänden prägen den Stil; der wird aber durch helle Sitzecken und große Fenster in den Innenhof aufgefrischt. Weiter tragen auch die hellen Tischtücher und die Lichtgestaltung zum Gesamteindruck bei.
Teppiche und Vorhänge sorgen dafür, dass auch die Akustik stimmt und nicht jedes Wort an den Nachbartischen gehört wird.
Ich mag diese Art, die mich an Filme im englischen Kolonialstil erinnert (Sir Toby: Das glaubt mir wieder keiner, wenn ich das heute im Club erzähle).
Der Tischschmuck war dann relativ schlicht: das Besteck, der Brotteller, eine Blume und Pfeffer- und Salzstreuer. Auf den hellen Bezügen der Sitzbank waren einige kleinere „Flecken“, die mir nur auffielen, weil sie nicht zum Muster passten.
Die Stoffserviette war sauber, hatte aber einen kleinen Riss an der Kante, was mich nicht störte, aber zum edlen Gesamtbild eigentlich nicht passte (das ist vielleicht kleinlich, aber beim hohen Anspruch des Hauses doch anzumerken).
Sauberkeit *****
Das Haus war perfekt gepflegt. Krümel auf dem Tisch werden umgehend vor dem Dessert entfernt.
Die Sanitäranlagen sind nicht weit entfernt; allerdings muss man Treppen steigen. Der Raum ist groß genug, um sich nicht beengt zu fühlen. Auch die Kabinen haben einen angenehmen Zuschnitt.
Service ****
Ich betrete das Lokal und sofort kommt der Restaurantleiter auf mich zu und begleitet mich zum reservierten Platz. Selbstverständlich wurde auch die Garderobe versorgt und aufbewahrt. Die Karte wird gleich gebracht. Der Sommelier fragt nach den Getränken.
Insgesamt kümmern sich vier Kräfte heute um die Gäste. Neben dem Leiter, ein Sommelier und zwei junge Menschen (ein Herr und eine Dame).
Den Kontakt möchte ich höflich, sachkundig und geschäftig nennen. Die Weinberatung ist ausgezeichnet und ein kleiner Plausch zu den Gewächsen ergibt sich ebenfalls.
Kurz vor dem Fleischgang fragt der Restaurantleiter auch nach, ob „medium“ richtig wäre, er hätte es so in der Küche angekündigt; das ging also noch gut.
Auch meine „Unverträglichkeiten“ wurden berücksichtigt – und nur bei den kleinen süßen Abschiedsgrüßen musste ich wieder nach den Zutaten fragen und erhielt passende Antworten.
Die Karte
Auch mittags ist das Angebot breit gefächert: ein Menü, Tagesangebote und a la Carte.
Ich wähle den Excelsior Lunch.*****
Sehr erfreulich finde ich, dass zu den drei Gängen zusätzlich Brot, Gruß und Petit fours gereicht werden (38,00€).
Das Brot ist warm und frisch aufgebacken. Der Kellner berichtet mir, dass sie ihre Backwaren als Rohlinge (FrischeParadies) einkaufen. Es sind mehrere Sorten in der Schale. Besonders haben mir die Körnervarianten gefallen. Vier Brotaufstriche werden gereicht. Die Konsistenz ist teilweise bröselig beim Abschneiden. Schmackhaft war für mich die gesalzene Butter.
Der Gruß aus der Küche folgt auf dem Fuße. Ein leckeres Röllchen vom Lachs mit feinen Kräutern gefüllt und hübsch dekoriert. Ich beginne zu genießen; besonders weil auch der Wein schon bereitsteht.
Rohmarinierter Thunfisch mit Korenadermayonnaise und Wildkräutern
Der Thunfisch ist perfekt abgeschmeckt. Er lässt sich leicht schneiden und verbreitet im Mund ein volles Aroma. Der Salat besteht auf allerlei auch farblich unterschiedlichen Sorten. Das Dressing überzeugt mich ebenfalls. Allenfalls das kleine krosse Brotstück könnte durch kleine Croutons ersetzt werden.
Kleines Steak vom Entrecote mit wildem Broccoli und Röstkartoffeln
Das Fleisch ist kernig im Geschmack und hat Charakter im Biss. Es ist medium zubereitet. Das Gemüse wilder Broccoli im Zusammenspiel mit Tomatenstückchen und Pinienkernen hat mir sehr gut geschmeckt. Der Garpunkt des Kohls war ausgezeichnet. Bratkartoffeln - gut gemacht - liebe ich sehr. Diese waren genau so wie ich sie mir wünsche: außen knusprig innen zart.
Creme brulee
Die Nachspeise soll stets ein Höhepunkt sein und heute war sie es für mich bestimmt. Die Obststücke und das Eis bekrönten die Brulee, die einen knackigen Zuckerabschluss hatte und darunter geschmeidig und cremig war. Ich schätze dieses Dessert, aber manchmal finde ich es auch langweilig. Heute war ich begeistert.
Kaum hatte ich den letzten Bissen verputzt, da kamen noch einige hübsche Petit fours daher. Neben den drei Küchlein wurde mir eine Auswahl an Pralinen geboten. Etwas Süßes geht bei mir immer noch und so habe ich mich darüber gefreut – zumal es nicht an einen Kaffee gebunden war. Aber einen Espresso habe ich mir trotzdem auch noch gegönnt.
Getränke
Korell Grauburgunder 2013 (8,00€ - 0,1l) – leicht und frisch sehr gut zu Fischgerichten.
Chateau Fourcas Dupré (10,00€ - 0,1l) – aus dem Sonnenjahr 2003 schmeckte angenehm gereift
Doisy Daene 2000 (13,50€ - 0,1l) – seine angenehme und fein ausgewogene Süße hat wuderbar zum Nachtisch gepasst.
Gerosteiner medium (6,50€ - 0,5l)
Doppelter Espresso (5,20€)
Die Weine waren pur und zum Gericht jeweils eine Freude. Die Kalkulation im Verhältnis zum Preis im Fachgeschäft ist jedoch äußerst günstig für das Restaurant gewählt (der dreifache Preis ist durchaus üblich im Hotelgewerbe – hier liegt er schon ein ganzes Stück höher).
Preis-Leistungsverhältnis
Bei den Getränken *** und bei den Speisen ***** (Lunch)
Fazit
4 - Absolut: Gerne wieder! Das gilt erst einmal für den Mittagslunch.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Montags und auch noch mittags ein geöffnetes Restaurant mit anspruchsvoller Küche zu finden, dass ein gar nicht ein so einfaches Unterfangen – selbst in der Großstadt Köln.
Ich möchte nur ein Lunch-Menü einnehmen. Bei der Suche im Internet stoße ich auf die Hanse Stube im „Excelsior Hotel Ernst“.
Vom „taku“ bin ich im gleichen Hause begeistert – aber montags hat es zu.
Auf der Internetseite wird das Restaurant als klassisch französisch geschildert. Die Fotos wirken auf mich sehr pompös.
Die Selbstaussage: „Die gute... mehr lesen
4.0 stars -
"Perfekt für einen stilvollen Mittagslunch" kgsbusMontags und auch noch mittags ein geöffnetes Restaurant mit anspruchsvoller Küche zu finden, dass ein gar nicht ein so einfaches Unterfangen – selbst in der Großstadt Köln.
Ich möchte nur ein Lunch-Menü einnehmen. Bei der Suche im Internet stoße ich auf die Hanse Stube im „Excelsior Hotel Ernst“.
Vom „taku“ bin ich im gleichen Hause begeistert – aber montags hat es zu.
Auf der Internetseite wird das Restaurant als klassisch französisch geschildert. Die Fotos wirken auf mich sehr pompös.
Die Selbstaussage: „Die gute
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Bedienung ****
Die beiden Damen haben das Lokal im Griff und bedienen freundlich und locker. Sie treffen für mich die Art, die zu einem Bistro-Betrieb passt. Die Kellnerin konnte auch eine passende Weinbegleitung aus den offenen Weinen anbieten.
Essen ****
Mittags gibt es eine kleine Karte mit 4 Vorspeisen, 4 Hauptgerichten und ein Steakgericht.
Das scheint ein sehr überschaubares Angebot zu sein, aber man kann frei kombinieren und dann ergeben sich doch eine ganze Menge an Möglichkeiten – auch vegetarische Gerichte sind dabei.
Ein Zwei-Gang-Menü kostet dabei 14 bis 18 Euro – bei dieser Qualität durchaus angemessen bzw. günstig.
Ich selber habe mich für 3 Gänge entschieden (eine Vorspeise und zwei Hauptgänge). Ein Nachtisch ist mittags nicht auf der Karte, aber man erhält eine Kleinigkeit zum Abschluss serviert.
Die Speisenfolge:
Paprika-Garnelen mit Möhren-Sesam-Salat und Koriander-Soße
Das Gericht wurde zügig serviert und hat mir gut geschmeckt. Die Garnelen waren schön angerichtet und der Salat und die Soße waren pfiffig gewürzt. Ein guter Auftakt.
Saltimbocca von Kabeljau mit Kürbis und lauwarmem Kartoffel-Basilikum-Salat
Dieses Fischgericht hat mir sehr zugesagt. Der Kabeljau war prächtig gegart, der Schinken war knusprig, der Kürbis war gut gewürzt und war nicht zu Brei gekocht, sondern hatte noch etwas Biss (was mir sehr gefallen hat). Die Kartoffeln passten sehr gut dazu.
Dazu habe ich den Weißburgunder von Gunderloch aus Rheinhessen getrunken und er ergänzte das Gericht ausgezeichnet.
Plat du jour: Kalbssauté mit cremigen Waldpilzen, Schwarzbrotknödel und Spinatsalat
Auch dieses Gericht hat mir gemundet. Das Fleisch war zart und die Soße sanft gewürzt. Der Spinat war knackig mit etwas Dressing verfeinert. Der Knödel passte gut als Sättigungsbeilage.
Dazu wurde ein Monferrato Rosso Sostegno (Cuvee aus Barbera und Pinot Nero) von Marchesi Alfieri aus Piemont empfohlen. Und ich muss sagen, dieser Wein hat mir wirklich gut geschmeckt (auf der Homepage wird er zurecht unter den offenen Weinen als beliebter Klassiker bei den Gästen gelobt).
Espresso und Küchlein bildeten dann den Abschluss des Lunches. Die Kreation aus Frischkäse, Teig und Karamell fand meine absolute Zustimmung.
Auch bei diesem Besuch war ich wiederum von den Speisen und Weinen überzeugt. Man kann die Gerichte gut in der Mittagspause schaffen (es wird zügig serviert) oder sich auch mehr Zeit lassen (was ich gerne tue): Küche und Service passen sich an die Kundenwünsche ohne wenn und aber an und verbreiten eine entspannte Atmosphäre.
Ambiente ***
Das Lokal ist für mich die stimmige Lösung für den Typus "Bistro". Die Tische und Stühle (sehr schlichte Möbel) sind mit angenehmem Abstand zueinander gestellt. Viele Bistros sind total eng gestaltet. Und dann wird es auch schnell laut. Ich möchte mich mit meiner Begleitung unterhalten können, ohne schreien zu müssen oder den anderen Gesprächen zuhören zu müssen.
Aber wenn ein Lokal etwas mehr "Wärme" hat, gefällt mir das besser.
Es waren einige Gäste außer uns beim Lunch. Doch der Geräuschpegel war sehr moderat. Wir konnten uns gut unterhalten und haben wenig von den anderen mitbekommen (das kann abends, wenn alle Plätze belegt sind, vielleicht anders sein). Es war eine angenehme Zeit im Lokal – passend zum Namen „sorgenfrei“.
Sauberkeit ****
Das Lokal ist einladend und gut gepflegt.
Fazit
4 – auch nach mehreren Besuchen, gefällt mir das Restaurant sehr gut; besonders der Mittagslunch ist mir ein gutes Angebot – ich werde wiederkommen.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)