Leider auch Gourmand gehe ich mittags regelmäßig allein oder mit Kollegen essen. Abendessen zu zweit waren in der Vergangenheit rar gesät, das wird jetzt nachgeholt! Auf Dienstreisen vertreibe ich mir die Zeit stets mit abendlichen Restaurantbesuchen, möglichst in den Highlights. So war ich auf Restaurantkritik gekommen und hatte den inneren Schweinehund, der zu bequem zum Kritiken schreiben war, überwunden.
Nach etwa 100 Bewertungen hat mich der Verkauf an Yelp ausgebremst, da ich aussagekräftige Kritiken schreiben möchte, für Menschen, die gutes Essen schätzen. In einem Portal, bei dem man auch seine Wertschätzung für die Heiße Hexe an der Tankstelle veröffentlicht, fühle ich mich nicht mehr wohl und suche eine neue Kritikerheimat.
Nachdem mittlerweile (fast) alle geschätzten Kritikerinnen und Kritiker aus dem Verschwundenen Portal hierher gewechselt und ein paar mehr dazu gekommen sind, fühle ich mich wieder wohl. Ein bißchen wie im Stammlokal, man kennt/schätzt/neckt sich, tauscht Neuigkeiten aus... Eben lesen, schlemmen, schreiben.
Leider auch Gourmand gehe ich mittags regelmäßig allein oder mit Kollegen essen. Abendessen zu zweit waren in der Vergangenheit rar gesät, das wird jetzt nachgeholt! Auf Dienstreisen vertreibe ich mir die Zeit stets mit abendlichen Restaurantbesuchen, möglichst in den Highlights. So war ich auf Restaurantkritik gekommen und hatte den inneren... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 291 Bewertungen 377407x gelesen 10296x "Hilfreich" 9236x "Gut geschrieben"
...wegen Mieterwechsel, so die Mitteilung des Pächters. Die Speisekarten sind schon aus den schönen neuen Schaukästen entfernt. Bin gespannt, wie es ab Mitte April weitergeht. Emil Karneczewicz und seinem Team alles Gute!
...wegen Mieterwechsel, so die Mitteilung des Pächters. Die Speisekarten sind schon aus den schönen neuen Schaukästen entfernt. Bin gespannt, wie es ab Mitte April weitergeht. Emil Karneczewicz und seinem Team alles Gute!
La Villa - Kays Culinarium
La Villa - Kays Culinarium€-€€€Restaurant, Cafe04213648557Goetheplatz 4, 28203 Bremen
stars -
"Betriebsunterbrechung bis 18.4.2016" DerBorgfelder...wegen Mieterwechsel, so die Mitteilung des Pächters. Die Speisekarten sind schon aus den schönen neuen Schaukästen entfernt. Bin gespannt, wie es ab Mitte April weitergeht. Emil Karneczewicz und seinem Team alles Gute!
Geschrieben am 05.02.2016 2016-02-05| Aktualisiert am
05.02.2016
Besucht am 03.02.2016
Schon wieder La Villa? Immer wieder!
Weil ich einfach nicht akzeptieren will, dass ein Innenarchitekt-gestylter "Konzept"-Laden nach dem anderen für seine im schlechtesten Fall Convenience-lastige, im besten auch nur Als-ob-Hochküche abgefeiert wird, und die echten Könner in dieser Stadt mit ihrer Und-ob!-Leistung, etwas höheren Preisen, aber dem soviel besseren Preis-Leistungs-Verhältnis extrem kämpfen müssen. So sehr, dass, nachdem im traditionell schwachen Januar das Mittagsangebot schon der mangelnden Nachfrage zum Opfer gefallen war, ich auch zu Beginn des neuen Monats mittags der einzige Gast blieb.
Am Angebot kann es weiterhin nicht liegen. Der hochbegabte Emil Karnaczewicz hat wohl oder übel auf die hanseatische Knauserigkeit reagiert und insbesondere die Mittagskarte umgestellt. Das teure (und gleichzeitig seinen Preis werte) Menue ist entfallen, die Gerichte sind der Papierform nach wesentlich rustikaler geworden und auch die Preise sind neu kalkuliert. An Qualität, Kreativität und handwerklicher Umsetzung gibt es jedoch keine Abstriche, wie ich bei meiner winterlichen Trilogie Steckrübensuppe mit Croutons und Kartoffeln (5€), Gurkensalat mit Dijonsenfdressing (4€) und schließlich glasiertem Spanferkelbauch mit Grünkohl, Pinkel und dreierlei Kartoffeln (14€) höchst angenehm erfahren durfte. Dem anschließenden Nachmittagsterminen geschuldet, wurden die Speisen von zwei alkoholfreien Bieren von Veltins (á 3,2€) begleitet und das Mahl mit einem verlängertem Espresso (2,9€ autsch) beendet.
Nach der Bestellung wurde zweierlei knuspriges Baguette gereicht (getrocknete Tomate, Oliven, inzwischen zugekauft, aber untadelig), dazu streichfähige(!) Butter und Maldonsalz. Das weitere Amuse ist zumindest mittags der neuen Kalkulation zum Opfer gefallen. Schade, aber nachvollziehbar.
Die Suppe wurde hörbar frisch aufgeschäumt, kam mit einem Brotchip und natürlich selbstgerösteten Croutons mit etwas Paprika. Wie jetzt schon häufiger bemerkt, legt die Küche Wert auf den Einsatz von Kräutern. Hier überraschte Estragon, der mit der Anisnote überraschend gut den kräftigen, aber nicht bitteren Geschmack der Oldenburger Ananas ergänzte. Erbsenkresse und Schnittlauch waren Ergänzungsspieler. Die kleinen Kartoffelwürfel waren exakt gegart, weich, aber festkochend und hatten, oh Wunder! deutlichen Eigengeschmack. Endlich scheint auch das Weckglas auf dem Rückzug, aus dem kleinen, rundlichen Teller war die Suppe vollständig zu leeren.
Da mein Hauptgericht einige Zeit zur frischen Zubereitung brauchte, bot mir Herr Karnaczewicz an, den Gurkensalat als Zwischengericht zu servieren. Auch hier wurde ein einfacher Teller kreativ veredelt, ganz ohne teure Gimmicks. Die knackigen Gurken waren mit gerade genug feiner Senfsauce überzogen, um noch selbst geschmacklich zu bestehen. Außer erwartbarem Dill und Petersilie, vervollständigte hier Kerbel die wohlbedachten Komponenten. Macht Spaß, den Überlegungen des Chefs nachzuschmecken, besonders, wenn sie so exakt auf den Teller gebracht werden.
Waren Suppe und Salat von der Menge übersichtlich, konnte beim Hauptgang auch der Preis überzeugen. Zur Leistungskomponente bedarf es keiner Worte, das Bild sagt doch schon: Ein Gedicht von Grünkohl und Pinkel, dem norddeutsche Winterklassiker. Anstelle des (häufig entweder trockenem oder fettig-sehnigen) Kasslers oder dem weich und wabbelig gekochten Allerweltsspeck hier zwei Tranchen saftiger Spanferkelbauch, dessen lackierte Kruste nachgerade zersplitterte. Die Füllung der Grützwurst war schon ausgelöst und in zwei appetitlichen Nocken angerichtet. Kein Schlachtfeld mit Wurstpelle bleibt so zurück. Meisterlich auch die vegetarischen Bestandteile. Der Kohl eher traditionell lange gekocht, aber nicht zu einer undefinierbare Pampe, sondern schon noch blättrig. Anstelle der üblichen Haferflocken verwendete die Küche zur Bindung etwas gestampfte Kartoffeln und - für mich Neuland - kleine schwarze Linsen. Kräftig abgeschmeckt, noch Kräuter untergezogen und man ahnt, warum derzeit der Grünkohl so im Trend liegt. Die Erdäpfel waren ebenfalls unschlagbar. Neben einer gut getroffenen Salzkartoffel gab es dieselbe in einer Kräutermischung ähnlich des Bouquets der Frankfurter Sauce gerollt. Herausragend aber die zweimal gebackene Variante. Große Kartoffeln werden gebacken, ausgehöhlt, die Masse mit ihren leichten Röstnoten herausgekratzt, gestampft und gewürzt, paniert und erneut im Ofen gebacken. Eine knusprige neue Erfahrung!
Der abschließende Espresso wurde bereits verdünnt in der vorbildlich angewärmten Tasse serviert, dazu ein Gläschen Wasser. Sehnsüchtig schaute ich zu meinem Pedro Ximenes auf der Theke hinüber, blieb aber standhaft sitzen (schweigend im Gespräch vertieft?). Galt es doch, meinen Freund zu überzeugen, unsere Mittagsverabredung am Montag vom Gretas in die Villa zu verlegen. Mit dem Bild vom Schweinebauch, einem zugesicherten Platz für seine Boxerdame und meiner Versicherung, dass der erste Raum am Eingang keineswegs düster sei, gelang mir auch dies.
Nachdem ich von den hier erstmals inspizierten, Waschräumen wiederkam, die in jeder Beziehung frisch und erfreulich waren, fand ich noch einen leckeren Abschiedsgruß in Form einer Sorbetkugel von der Grannysmith-Reduktion vor. Zart schmelzend, süß und intensiv in Farbe und Geschmack. Dazu ein paar Cremetupfen (Vanille?), ein wenig Crumble und als letzte Kräuterüberraschung etwas Basilikum. Ein wunderbarer grüner
Abschluss.
Ich bin auf einem Kreuzzug!
Schon wieder La Villa? Immer wieder!
Weil ich einfach nicht akzeptieren will, dass ein Innenarchitekt-gestylter "Konzept"-Laden nach dem anderen für seine im schlechtesten Fall Convenience-lastige, im besten auch nur Als-ob-Hochküche abgefeiert wird, und die echten Könner in dieser Stadt mit ihrer Und-ob!-Leistung, etwas höheren Preisen, aber dem soviel besseren Preis-Leistungs-Verhältnis extrem kämpfen müssen. So sehr, dass, nachdem im traditionell schwachen Januar das Mittagsangebot schon der mangelnden Nachfrage zum Opfer gefallen war, ich auch zu Beginn des neuen Monats mittags der... mehr lesen
La Villa - Kays Culinarium
La Villa - Kays Culinarium€-€€€Restaurant, Cafe04213648557Goetheplatz 4, 28203 Bremen
4.5 stars -
"Weiterhin ein Muss, auch mit der nun rustikaleren (Mittags)Karte!" DerBorgfelderSchon wieder La Villa? Immer wieder!
Weil ich einfach nicht akzeptieren will, dass ein Innenarchitekt-gestylter "Konzept"-Laden nach dem anderen für seine im schlechtesten Fall Convenience-lastige, im besten auch nur Als-ob-Hochküche abgefeiert wird, und die echten Könner in dieser Stadt mit ihrer Und-ob!-Leistung, etwas höheren Preisen, aber dem soviel besseren Preis-Leistungs-Verhältnis extrem kämpfen müssen. So sehr, dass, nachdem im traditionell schwachen Januar das Mittagsangebot schon der mangelnden Nachfrage zum Opfer gefallen war, ich auch zu Beginn des neuen Monats mittags der
Geschrieben am 19.01.2016 2016-01-19| Aktualisiert am
20.01.2016
Imbisse bewerte ich eher selten.
Bei dreien mache ich eine Ausnahme, denn alle haben berichtenswerte Besonderheiten sowie eine Gemeinsamkeit. Letztere ist ihre Nähe zum Hauptbahnhof in oder an der Bahnhofstraße in Richtung Innenstadt. Keine 5 Minuten zu Fuß und auch in der berühmten Steinwurfnähe untereinander können es gute Alternativen zu den Ketten im Bahnhof sein, wenn es denn schnell und preiswert sein soll.
Ein vierter Imbiss, das Mozail Bistro, sei allgemein erwähnt, da zwischen Nr. 2 und 3 an der Ecke Bahnhofstraße/Herdentorsteinweg gelegen. Betreiber ist ein - nach Eigenbezeichnung - türkisch-ostdeutsches Paar. Folge: Neben Dönerspieß und Pizzaofen findet sich in der Vitrine regelmäßig deutsche Hausmannskost von KöKlo über Nudelauflauf bis zu - na klar - Soljanka. Das schmeckt und ist zumindest erwähnenswert, aber mir selbst für eine Kurzkritik zu wenig.
Am nächsten zum Bahnhof liegt das Mersin, wobei der nächste Kandidat Kültür Kebaphaus schon in Sichtweite ist. An einem kleinem Platz seitlich der Bahnhofstraße gelegen, fiele der schmale Eingang ohne den Stopper kaum auf. Es sind zwei Stufen zu überwinden. Wegen des Ambiente kommt man definitiv NICHT ins Mersin. Nach der recht kurzen Theke öffnet sich ein kleiner quadratischer Raum, in dem eng an eng vielleicht 16 Sitzplätze vorhanden sind. Ungemütlicher Fliesenboden, der Kunstlederbezug der Sitzbänke teilweise beschädigt und nur notdürftig geflickt. Die Wände sind auch nicht gerade Schmuckstücke. Daran ändern die wenige Fotografien nichts, besonders nicht der Klassiker "Junge Frau in traditionellen Gewändern auf Esel", hier in eine Schafherde fotomontiert (Zeichen für Reichtum? Brautpreis? Man weiß es nicht und wendet sich mit Grausen...). Ein stillgelegter Kühlschrank dient als Flaschenlager und auch Leergut findet seinen Platz. Ganz überwiegend türkischstämmiges Publikum, junge Menschen zumeist aller Geschlechter und sozialen Milieus. Trotz des deutlichen Imbiss-Ambientes wird auch hier an der Theke bestellt und am Tisch serviert. Der ältere Herr am Herd scheint mir der Chef, unterstützt von mehreren jungen Männern, die höflich sind. Es fehlt allerdings ganz die aufgesetzte "Hallo, mein Freund"-Attitüde", vielleicht eine Folge des eher seltenen deutschen Publikums.
Erwähnenswert:
Es gibt kein Döner. Der fehlende Drehspieß fällt unbewusst sofort auf. Stattdessen werden alle Zutaten auf der heißen Platte gebraten, auch der dünne Teigfladen Tantuni, in den das ganze später eingerollt wird. Preise ab 2,5€. Die Rollen sind von Teig und Durchmesser dünner als ein Rollo und werden zu einem U mit offenen Enden gebogen. Reichlich Zitrone eingeträufelt und herzhaft in die Spezialität der Mittelmeerregion um Mersin gebissen. Saftiger als das übliche Rollo, das Fleisch ist in der Regel veritabel Geschnetzeltes, das vormittags vor Ort geschnitten wird. Die Holme des U werden abwechselnd abgebissen, bis der Moment der Wahrheit kommt, denn im Bogen sammelt sich ja der leckere Bratensaft. Hier gilt es beherzt schlürfend vorzugehen oder sich wie die aufgebrezelten jungen Damen mit einem ganzen Packen Servietten auszustatten.
Auch die in der Kühltheke ausgestellten Fleischspieße werden ohne anders lautender Order wieder abgestreift und wie oben beschrieben zubereitet. Es lohnt der genaue Blick, letztens konnte ich so Schafsleber probieren.
Das zum Tantuni typische (jedenfalls lt. Wikipedia, aber auf Nachfrage durchaus bekannte) eigenwillige Getränk auf Basis von Roter Bete wird nicht ausgeschenkt. Dafür aber eine ganz wunderbare Alternative: Selbst gemachter Ayran, der viel fetter ist, als das wässrige Zeug aus dem Joghurtbecher. Und viel zauberhafter präsentiert: Man stelle sich eine Popcornmaschine vom Jahrmarkt vor, unten blickdicht, oben Plexiglas. Im unteren Teil befindet sich hier der gekühlte Edelstahlbehälter mit dem erfrischenden Joghurtgetränk. Und eine Pumpe. Die nach Inbetriebnahme den Ayran durch zwei hohe gebogene Hähne im oberen Teil und daraus wieder zurück in den Bottich befördert. Ein Ayran-Brunnen! Warum aber zwei Hähne? Nun, unter dem einen Strahl wird ein Glasseidel (0,3l für 1,5€) gezapft. Und dann mit einem großen Vorlegelöffel eine Portion Schaum auf das Glas geschaufelt, die der zweite Strahl derweil im Becken fabriziert hat. So fest, dass nur wenig zu Sahne fehlt. Vermutlich eine Folge oder gar das Ziel des hohen Fettanteils. Bleibt auch fest, bis das Glas geleert ist. Deshalb wird mit Strohhalm serviert.
Für kleines Geld jedesmal ein Riesenspaß (für das Kind im Borgfelder) und ein leckeres, authentisches Getränk!
Imbisse bewerte ich eher selten.
Bei dreien mache ich eine Ausnahme, denn alle haben berichtenswerte Besonderheiten sowie eine Gemeinsamkeit. Letztere ist ihre Nähe zum Hauptbahnhof in oder an der Bahnhofstraße in Richtung Innenstadt. Keine 5 Minuten zu Fuß und auch in der berühmten Steinwurfnähe untereinander können es gute Alternativen zu den Ketten im Bahnhof sein, wenn es denn schnell und preiswert sein soll.
Ein vierter Imbiss, das Mozail Bistro, sei allgemein erwähnt, da zwischen Nr. 2 und 3 an der Ecke Bahnhofstraße/Herdentorsteinweg... mehr lesen
4.0 stars -
"Imbissempfehlung 1" DerBorgfelderImbisse bewerte ich eher selten.
Bei dreien mache ich eine Ausnahme, denn alle haben berichtenswerte Besonderheiten sowie eine Gemeinsamkeit. Letztere ist ihre Nähe zum Hauptbahnhof in oder an der Bahnhofstraße in Richtung Innenstadt. Keine 5 Minuten zu Fuß und auch in der berühmten Steinwurfnähe untereinander können es gute Alternativen zu den Ketten im Bahnhof sein, wenn es denn schnell und preiswert sein soll.
Ein vierter Imbiss, das Mozail Bistro, sei allgemein erwähnt, da zwischen Nr. 2 und 3 an der Ecke Bahnhofstraße/Herdentorsteinweg
Geschrieben am 19.01.2016 2016-01-19| Aktualisiert am
20.01.2016
Imbisse bewerte ich eher selten.
Bei dreien mache ich eine Ausnahme, denn alle haben berichtenswerte Besonderheiten sowie eine Gemeinsamkeit. Letztere ist ihre Nähe zum Hauptbahnhof in oder an der Bahnhofstraße in Richtung Innenstadt. Keine 5 Minuten zu Fuß und auch in der berühmten Steinwurfnähe untereinander können es gute Alternativen zu den Ketten im Bahnhof sein, wenn es denn schnell und preiswert sein soll.
Ein vierter Imbiss, das Mozaik Bistro, sei allgemein erwähnt, da zwischen Nr. 2 und 3 an der Ecke Bahnhofstraße/Herdentorsteinweg gelegen. Betreiber ist ein - nach Eigenbezeichnung - türkisch-ostdeutsches Paar. Folge: Neben Dönerspieß und Pizzaofen findet sich in der Vitrine regelmäßig deutsche Hausmannskost von KöKlo über Nudelauflauf bis zu - na klar - Soljanka. Das schmeckt und ist zumindest erwähnenswert, aber mir selbst für eine Kurzkritik zu wenig.
In der Mitte der Kandidaten gelegen, ist das Kültür Kebaphaus auf der Kante zwischen Imbiss und Restaurant. Hat man die Enge vor der Theke hinter sich gelassen, finden sich ebenerdig etwa 40 Sitzplätze an mehreren Tischen. Das Ambiente finde ich im Vergleich recht gemütlich orientalisiert, etwas Kunsthandwerk an den Wänden, Lampenschirme im Pergamentlook. Leidlich bequeme geflochtene Stühle. Einfache, aber saubere Toiletten im Keller. Gemischtes Publikum, Gruppen, Familien, Paare, junge Leute. Teilweise stellt die Bedienung den Kontakt her, denn oft muss zusammen gerückt werden, da beständig reger Andrang herrscht. Es wird an der Theke bestellt, aber am Tisch serviert. Die Crew ist überwiegend jung und ohne Ausnahme freundlich. Zu jedem Essen Fladenbrot, das ich nie anders, als frisch aufgebacken aus dem Ofen erhalten habe. Zum Abschluss wird immer ein kostenloser Tee angeboten.
Erwähnenswert:
Neben Geflügel- und "Normal"-Döner gibt es einen dritten Spieß (wenn man rechtzeitig kommt) mit sog. Yaprak-Döner, also 100% Fleisch. Ansonsten dürfen meines Wissens nach bis zu 40% Hack enthalten sein, beim "Fleischspieß nach Dönerart" sogar bis 90%. Das Yaprak-Döner ist als erstes ausverkauft, wen wundert's.
Die Angebote in der Vitrine sind überschaubar, dafür hausgemacht, frisch und wohlschmeckend. Klasse statt Masse. Das gilt auch für Desserts, abseits des allgegenwärtigen Baklava. Empfehlenswert z. B. eine Art Crème Brûlée.
Und aus meiner Sicht der wichtigste Grund für die Empfehlung (aber erst zum Schluss, weil sonst einige nicht weiter gelesen hätten ;-)):
Die (nach meiner Kenntnis) beste Iskembe Corbasi, der Stadt, also Pansensuppe. Ich weiß, viele gruseln sich, aber manche mögen Innereien. Für diese der Hinweis, dass hier stets frische Ware kommt (sonst fällt das Angebot aus), Null unangenehmer Geruch und die Kutteln wunderbar zart. Sehr reichhaltig. Dazu wird klassisch Knoblauchessig angeboten oder nur Zitrone. Zusammen mit dem knusprigen Fladenbrot ein Hochgenuss!
Imbisse bewerte ich eher selten.
Bei dreien mache ich eine Ausnahme, denn alle haben berichtenswerte Besonderheiten sowie eine Gemeinsamkeit. Letztere ist ihre Nähe zum Hauptbahnhof in oder an der Bahnhofstraße in Richtung Innenstadt. Keine 5 Minuten zu Fuß und auch in der berühmten Steinwurfnähe untereinander können es gute Alternativen zu den Ketten im Bahnhof sein, wenn es denn schnell und preiswert sein soll.
Ein vierter Imbiss, das Mozaik Bistro, sei allgemein erwähnt, da zwischen Nr. 2 und 3 an der Ecke Bahnhofstraße/Herdentorsteinweg... mehr lesen
Kültür Kebaphaus
Kültür Kebaphaus€-€€€Restaurant, Imbiss04211652758Bahnhofstraße 36, 28195 Bremen
4.5 stars -
"Imbissempfehlung 2" DerBorgfelderImbisse bewerte ich eher selten.
Bei dreien mache ich eine Ausnahme, denn alle haben berichtenswerte Besonderheiten sowie eine Gemeinsamkeit. Letztere ist ihre Nähe zum Hauptbahnhof in oder an der Bahnhofstraße in Richtung Innenstadt. Keine 5 Minuten zu Fuß und auch in der berühmten Steinwurfnähe untereinander können es gute Alternativen zu den Ketten im Bahnhof sein, wenn es denn schnell und preiswert sein soll.
Ein vierter Imbiss, das Mozaik Bistro, sei allgemein erwähnt, da zwischen Nr. 2 und 3 an der Ecke Bahnhofstraße/Herdentorsteinweg
Geschrieben am 19.01.2016 2016-01-19| Aktualisiert am
20.01.2016
Imbisse bewerte ich eher selten.
Bei dreien mache ich eine Ausnahme, denn alle haben berichtenswerte Besonderheiten sowie eine Gemeinsamkeit. Letztere ist ihre Nähe zum Hauptbahnhof in oder an der Bahnhofstraße in Richtung Innenstadt. Keine 5 Minuten zu Fuß und auch in der berühmten Steinwurfnähe untereinander können es gute Alternativen zu den Ketten im Bahnhof sein, wenn es denn schnell und preiswert sein soll.
Ein vierter Imbiss, das Mozaik Bistro, sei allgemein erwähnt, da zwischen Nr. 2 und 3 an der Ecke Bahnhofstraße/Herdentorsteinweg gelegen. Betreiber ist ein - nach Eigenbezeichnung - türkisch-ostdeutsches Paar. Folge: Neben Dönerspieß und Pizzaofen findet sich in der Vitrine regelmäßig deutsche Hausmannskost von KöKlo über Nudelauflauf bis zu - na klar - Soljanka. Das schmeckt und ist zumindest erwähnenswert, aber mir selbst für eine Kurzkritik zu wenig.
Letztes Ziel auf der kleinen Tour zwischen Bahnhof und Wallgraben ist dieses vietnamesische Imbiss-Restaurant.
Da mit dem Mekong Delta am Rande der Innenstadt ein ansprechender Vertreter der Vietnamküche zur Verfügung steht, habe ich für einen Besuch in diesem recht neuen Imbiss etwas länger gebraucht. Es wird frisch gekocht.
Erwähnenswert
Zur Pho wird zwar nicht wie in Dortmund oder hier im Mekong Delta ein Bündel Kräuter zur Selbstauswahl gereicht, aber immerhin frisch hinein geschnitten. Vermutlich kann man auch Wünsche äußern. Für mich neu war indes das ausdrückliche Angebot, eine Einlage von Rindfleischscheiben wahlweise medium oder durch bestellen zu können.
Auch hier wird an der Theke bestellt, aber am Tisch serviert. Dort stehen auch bis zu fünf verschiedene Saucen zur Verfügung, u.a. die Fischsauce Nam Pla, aber auch ein ganz offensichtlich selbst (oder zumindest nicht industriell) gemachter Knoblauchessig.
Einige Gerichte werden nur am Wochenende angeboten, Zitat: "wenn die alte Frau da ist". Zum Beispiel Trung chien, das sehr reichhaltige vietnamesische Omelette.
Auf der Theke steht heißen Wasser for free. Wer will, kann also Kosten für ein Getränk sparen. Einen hiesigen Alt-Bürgermeister würde es freuen - nicht aus Geiz, sondern wegen der Abneigung gegen alle anderen, Pestizid- u.a. belasteten Getränken.
Das Ambiente ist sehr gelungen. Neu, wie schon erwähnt und wohl einem Trend in der Asia-Gastro folgend: Heller Boden in Holzoptik, helle Farben: Die Kunstlederbezüge der etwa 20 Plätze auf Stuhl oder Bank in hellgrün, die Wände in der Farbe eines Mango-Lassi; wer kennt den Farbton nicht? Dazu die jetzt schon ab und an gesehenen, fast ganze Wände einnehmenden großformatigen Fotos mit Naturmotiven. Hier Dschungel mit Wasserfall, das sieht frisch und natürlich aus und sorgt für eine Aufenthaltsqualität.
Imbisse bewerte ich eher selten.
Bei dreien mache ich eine Ausnahme, denn alle haben berichtenswerte Besonderheiten sowie eine Gemeinsamkeit. Letztere ist ihre Nähe zum Hauptbahnhof in oder an der Bahnhofstraße in Richtung Innenstadt. Keine 5 Minuten zu Fuß und auch in der berühmten Steinwurfnähe untereinander können es gute Alternativen zu den Ketten im Bahnhof sein, wenn es denn schnell und preiswert sein soll.
Ein vierter Imbiss, das Mozaik Bistro, sei allgemein erwähnt, da zwischen Nr. 2 und 3 an der Ecke... mehr lesen
3.5 stars -
"Imbissempfehlung 3" DerBorgfelderImbisse bewerte ich eher selten.
Bei dreien mache ich eine Ausnahme, denn alle haben berichtenswerte Besonderheiten sowie eine Gemeinsamkeit. Letztere ist ihre Nähe zum Hauptbahnhof in oder an der Bahnhofstraße in Richtung Innenstadt. Keine 5 Minuten zu Fuß und auch in der berühmten Steinwurfnähe untereinander können es gute Alternativen zu den Ketten im Bahnhof sein, wenn es denn schnell und preiswert sein soll.
Ein vierter Imbiss, das Mozaik Bistro, sei allgemein erwähnt, da zwischen Nr. 2 und 3 an der Ecke
Ein ganz neues Konzept:
Pizza "römische Art", viereckige Stücke, aus der Hand gegessen. Und vor allem nach Gewicht bezahlt.
Aber es sollte nicht sein. Die Bauarbeiten im neuen Foodcourt des ehemaligen Polizeihauses verzögerten sich. Trotzdem eröffnet. Die Gästezahl war wohl überschaubar. Also wieder Schließung und Hinweis auf die Wiedereröffnung, sobald die Arbeiten abgeschlossen sind.
Und jetzt das Schild: "Dieses tolle Pizza/Pasta-Restaurant könnten Ihres sein!"
Ein ganz neues Konzept:
Pizza "römische Art", viereckige Stücke, aus der Hand gegessen. Und vor allem nach Gewicht bezahlt.
Aber es sollte nicht sein. Die Bauarbeiten im neuen Foodcourt des ehemaligen Polizeihauses verzögerten sich. Trotzdem eröffnet. Die Gästezahl war wohl überschaubar. Also wieder Schließung und Hinweis auf die Wiedereröffnung, sobald die Arbeiten abgeschlossen sind.
Und jetzt das Schild: "Dieses tolle Pizza/Pasta-Restaurant könnten Ihres sein!"
stars -
"Schon wieder zu" DerBorgfelderEin ganz neues Konzept:
Pizza "römische Art", viereckige Stücke, aus der Hand gegessen. Und vor allem nach Gewicht bezahlt.
Aber es sollte nicht sein. Die Bauarbeiten im neuen Foodcourt des ehemaligen Polizeihauses verzögerten sich. Trotzdem eröffnet. Die Gästezahl war wohl überschaubar. Also wieder Schließung und Hinweis auf die Wiedereröffnung, sobald die Arbeiten abgeschlossen sind.
Und jetzt das Schild: "Dieses tolle Pizza/Pasta-Restaurant könnten Ihres sein!"
Manchmal hat man einfach zu viele Optionen. So ging es mir letztens, als ich abends am Berliner Hauptbahnhof ankam. Soll ich in Richtung Westen, um einen der vielen guten Tipps hier umzusetzen? Hm, wird aber schon recht spät, bis ich dann im Hotel bin. Also doch schon in Richtung Ostbahnhof? Aber da ist in fußläufiger Nähe nichts, was sich für ein ausgedehntes Nachtmahl aufdrängt. Grübel, grübel... Und wenn man sich nicht entscheiden kann, bleibt man schließlich an Ort und Stelle. Im Steigenberger am Kanzleramt hatte mich das damalige Inmitten nicht vollständig überzeugen können, siehe meine vorige Kritik hier. Jetzt firmiert es bei unveränderter Leitung von Mehdi Kazemi unter No.5, ein Grund mehr für eine Überprüfung.
Beim Eintreten nehme ich erfreut zur Kenntnis, dass der Relaunch jedenfalls nicht das elegant gestylte Interieur erfasst hat. Nur die Kuckucksuhr über der Garderobe hatte ich im März noch nicht wahrgenommen. Solch gewollt selbstironischen Prenzlauer-Berg-Sch... haben im No.5 weder Küche noch Service nötig. Eine junge Dame hinter der Theke bemerkte mich und warf mir ein freundliches "Ich komme gleich zu Ihnen!" herüber. Gut, konnte ich in Ruhe selbst ablegen, beim Gehen wurde mir ein Garderobenservice angeboten, den ich dankend ablehne. Als die ausgebildete Kraft zu mir kam, schnupperte ich erwartungsvoll, ob sie denn tatsächlich den klassischen Duft von Chanel trägt. Um recht ernüchtert zu erfahren, dass für den neuen Namen die Hausnummer des Hotels Pate stand. Einfallsloser geht's nimmer...
Was man vom überzeugenden Service nun gar nicht sagen kann, der immer kompetent und aufmerksam agierte.
Ich konnte unter den freien Tischen wählen und entschied mich für eine Bank mit Kissen für den Rücken und Blick in die Hotel-Lobby. Das Kommen und Gehen dort wurde von vielen uniformierten Herren dominiert. Stattliche Erscheinungen, jedoch zumeist um die Körpermitte. Muss die allseits beklagte Materialermüdung bei der Truppe sein, kombinierte ich. Allerdings waren mir die Uniformen eher unbekannt. Doch eher der Weihnachtsempfang des THW? Die junge Dame riss mich aus meinen Überlegungen. Sie und ihr männlicher Kollege hatten die recht gefüllten, unterschiedlichen Bereiche von Bar und Restaurant immer im Blick. Man weiß hier um die Produkte, konnte vollständig ansagen und war für meine Wünsche offen. Eingedeckt wurde mit Handschuhen, was eher überraschte. Die Nachfragen kamen regelmäßig und rechtzeitig, sie schienen von Interesse getragen zu sein.
Beim Aperitif war noch die selbstbewusste, aber doch zugewandte Dame für mich zuständig. Mein Ansinnen (eine Laune?) war ungewöhnlich, wollte ich doch alkoholfrei bleiben. Die Wahl fiel auf die Szene-Brause Wostok in Geschmacksrichtung Tannenwald (eindeutig eine Laune!). Warum nicht mal was Neues ausprobieren? Vielleicht, weil man Glück haben kann, aber nicht muss? Die bronzefarbene Flüssigkeit besteht der Eigenwerbung nach u.a. aus
"Taigawurzel, Fichtennadelöl, Eukalyptus und ein Hauch Kardamom ... ganz ohne Farb- und Konservierungsstoffe."
Nun, der Duft muss in der Tat keinen Vergleich mit einem Fichtennadelschaumbad scheuen. Beim Geschmack fehlen mir zwar die Erfahrungen mit dem Vergleichsprodukt, meiner war es jedenfalls nicht. Ich hatte etwas Würziges, Kräuteriges erwartet, vielleicht in Richtung Pimm's No.1. Es war aber vor allem süß. Allerdings hatte ich auch den Rat, das Getränk auf Eis zu genießen, zunächst ignoriert. Aber, wenn man schon die Geschmacksnerven betäuben muss, ist das Experiment wohl daneben gegangen - für den Preis von absurden 5€ für die 0,33l-Flasche, übrigens.
Ab der Bestellung des Essens übernahm der Kollege, der - nolens, volens - einen beeindruckenden, top-gepflegten Vollbart trug. Hauptstadt verpflichtet! Ein Mann vom Fach, der erkennbar eine Meinung zur Karte hatte, so dass sich zu den Gerichten jeweils eine kleine nette Unterhaltung entspann. Gut, vielleicht mochte mancher Provinzler meinen, eine gewisse Manieriertheit zu bemerken. Aber: Hey! Wir sind in Mitte...
Beeindruckt hat mich auch die Fingerfertigkeit, ein (Clausthaler) Alkoholfrei in Nullkommanichts mit zwei perfekten Schwüngen komplett in ein 0,3l-Glas zu einzuschütten. Einschließlich hoher Blume, ohne auch nur einen Tropfen zu verschütten oder gar überlaufen zu lassen. Chapeau! Offensichtlich reichlich Barerfahrung der Mann, wofür auch ein Ausgehtipp am Ostbahnhof spricht. Allerdings - Zweifelnder Blick hinunter zum dicken Mann (ich), gefolgt von einem winziges Einknicken der Hüfte? - der Laden sei schon recht hip. Nein? Doch! Oooooooh! Die Flasche Bier gab es, gemessen an der Limo, übrigens zum Schnäppchenpreis von 3,8€.
Zum Digestif habe ich dann doch geschwächelt und nach etwas Süßem in der Kehle verlangt. Leider waren weder Madeira noch Port im Angebot. Es ist dann ein medium Sherry von Sandeman für 7€ geworden. Nicht weiter erwähnenswert.
Ein Blick in die geöffnet gereichte Karte überraschte, denn hier hat der Relaunch am deutlichsten Spuren hinterlassen. Anstelle der zwei Karten, eine "pseudo-berlinerisch", die andere mit den die Küche bei meinem letzten Besuch etwas überfordernden Menue-Empfehlungen des Chefs, gibt es jetzt eine gut zu lesende Mittellösung, die weniger Aufwand verspricht, aber kreative Kompositionen ebenso bodenständiger wie ansprechender Produkte. Vielleicht ist diese Mischung auch ein Erfolgsrezept, denn die Gästeschar war doch sehr gemischt, von fröhlicher Männerrunde über mürrische Einheimische mit auswärtigem Familienbesuch, aufgebrezeltem russischen Paar bis hin zum einsamen Hobbyrestaurantkritiker aus der Provinz.
Nur die auf Teufel komm raus witzigen Titel der Gerichte müssen für mich nicht sein:
Tintenfisch mit Heilbutt wird so zum "Heiligen Pulpo". Ach, ach, ach... Trotzdem bestellt für 29€ und als Vorspeise Salsiccia mit Fenchel, in der Karte natürlich als "Finocchio" für 19€. Stolze Preise.
Die Küche grüßte mit drei selbst gebackenen, anständigen Brötchen mit getrockneten Tomaten, dazu italienisches Olivenöl und Balsamico. Sowie scheinbar mit einem weißen Drops, etwa drei Pfefferminz aus der Rolle hoch. Ich hatte eine Ahnung und tatsächlich wurde etwas warmes Wasser gebracht, das ich über die Pastille schütten durfte. Sie wuchs sogleich zu einem Röhrchen und entpuppte sich ausgerollt als Miniwaschlappen nach Art japanischer oshibori. Wer noch das Yps-Gimmick kennt, freut sich. Wer Gesicht und Hände erfrischen will, auch.
So innerlich und äußerlich gestärkt, harrte ich bei angenehmen, loungigen Klängen der Vorspeise.
Und war abermals erstaunt. Als weiteren Appetithappen schickte die Küche ein Stück Räucherfisch, den ich für Heilbutt hielt. Der freundliche Bartträger annoncierte schon diesen kleinen Teller indes vollständig als geräucherten Rotbarsch mit Mandarinen-Chicorée-Salat in mildem Zitrusdressing. Der Fisch für Räucherware sehr saftig. Seine salzig-rauchige Note wurde durch die fruchtig-bitteren Aromen des Salats sehr schön ergänzt. Ein guter Gruß, der mich gut gelaunt auf die Bratwurst mit Fenchel neugierig machte.
Und siehe da, ein weiteres Mal wurde ich verblüfft.
Das Fleischbrät mit dem kräftig zu erschmeckenden, namensgebenden Fenchel war aus der Pelle gedrückt und sanft angebraten, zusammen mit jungen, leicht karamellisierten Blättern von Römersalat, die noch etwas Biss hatten. Dazu grob geriebener Parmiggiano. Bis dahin ein schlaues, italienisch inspiriertes Wintergericht. Quasi als Beilage gab es dazu zwei Nocken Ziegenkäseeis, sanft schmelzend auf: Süßem Senf! Was für eine verrückte Kombi, die etliche Geschmacksrichtungen zusammenbrachte, aber nicht zuviel wollte. Wie sich in der Karte ankündigte, eher rustikale Zutaten - grobe Bratwurst, Fenchel, Ziegenkäse, Senf, Parmesan - aber sehr kreativ verarbeitet. Ich war (fast) rundum zufrieden. Nur ein paar Knorpel im Brät sind kritisch anzumerken und etwas zuviel Fett auf dem Teller, nachdem die Wurstmasse doch erwartungsgemäß stark ausgebraten hatte. Trotzdem Applaus für diese Kreation!
Nachdem die vom Ober vorbildlich abgefragte Wartezeit vergangen war, kam schließlich der Hauptgang. Als Gegenstück zur ruralen Vorspeise aber "aus Neptuns Reich" (tausendmal gesehn, tausendmal gegähnt).
Ebenfalls meisterhaft! Der pochierte(?) und überflämmte Heilbutt nicht zu fett, voller Schmackigkeit, die durch die Röstaromen wunderbar rau eingebunden wurde. Auch durchaus etwas nippon-style. Dazu zwei mittelgroße Okto-pusten-takel, butterzart mit süßlichem Geschmack. Dazu ein Potpourri aus Mehdi Kazemis Kreativküche, diesmal mit zurückgenommenen Molekularerinnerungen: Geleestreifen von der roten Beete, aufgerollt, aufgestellt und mit einem Apfel-Sellerie-Kompott gefüllt. Knusprige Apfelchips. Friséesalat und frische Sticks von Staudensellerie. Wie eine kräftige Gischt trieben die fruchtig-frischen und bitteren Aromen den fetten, geschmack-vollen Fisch vor sich her! Vor einiger Zeit im Hamburger Se7en Seas war mir die Kombi von fettem Fisch und Frucht zu schwer und unharmonisch, hier gelang sie perfekt. Eine Sauce war nicht vonnöten, die Geschmäcker passten sehr gut zueinander, wurden aber nicht vermischt. Dem entsprach auch die zwar nicht puristische, aber doch sehr geordnete Präsentation, vielleicht ein letzter Wink in Richtung Japan.
Angesichts des (kreativen wie handwerklichen) Aufwandes und der heute tadellosen Ausführung waren die Preise nicht überteuert. Was für die Getränke leider nicht gilt. Zumal die Auswahl (keine gespriteten Süßweine?) zu wünschen übrig ließ. Insgesamt 63,8€.
Sauberkeit, soweit erkennbar tadellos, für das feuchte napkin ein Extra-Lob.
In dieser Form von Küche UND Service ist das No. 5, nur wenige Meter vom Hauptbahnhof entfernt, für mich eine echte Empfehlung, wenn die den verschiedenen Gästegruppen geschuldete Mischung aus Bar und Restaurant nicht allzu stört.
Jedenfalls gilt: Eigener, klarer Kurs liegt wieder an!
Manchmal hat man einfach zu viele Optionen. So ging es mir letztens, als ich abends am Berliner Hauptbahnhof ankam. Soll ich in Richtung Westen, um einen der vielen guten Tipps hier umzusetzen? Hm, wird aber schon recht spät, bis ich dann im Hotel bin. Also doch schon in Richtung Ostbahnhof? Aber da ist in fußläufiger Nähe nichts, was sich für ein ausgedehntes Nachtmahl aufdrängt. Grübel, grübel... Und wenn man sich nicht entscheiden kann, bleibt man schließlich an Ort und Stelle.... mehr lesen
Bar No. 5 im Steigenberger Hotel Am Kanzleramt
Bar No. 5 im Steigenberger Hotel Am Kanzleramt€-€€€Restaurant, Bar030740743990Ella-Trebe-Straße 5, 10557 Berlin
4.5 stars -
"In Mitte wieder auf klarem Kurs." DerBorgfelderManchmal hat man einfach zu viele Optionen. So ging es mir letztens, als ich abends am Berliner Hauptbahnhof ankam. Soll ich in Richtung Westen, um einen der vielen guten Tipps hier umzusetzen? Hm, wird aber schon recht spät, bis ich dann im Hotel bin. Also doch schon in Richtung Ostbahnhof? Aber da ist in fußläufiger Nähe nichts, was sich für ein ausgedehntes Nachtmahl aufdrängt. Grübel, grübel... Und wenn man sich nicht entscheiden kann, bleibt man schließlich an Ort und Stelle.
Aus Diskussionen um unter-, mittel- oder oberfränkische Schweinereien halt ich mich als norddeutscher Swienegel besser raus.
Als regelmäßiger Nürnberg-Besucher daher nur zwei Beiträge zu fränkischer Küche in der Innenstadt. Wenn es denn Wurst sein soll, käme doch statt (oder als Ergänzung) zum Bratwurst-Röslein und Bratwursthäusle das Zum Gulden Stern in der Zirkelschmiedsgasse in Betracht. Platzmäßig der Gegenentwurf zum Röslein, aber auch mit Superlativ als "ältestes" (davon gibt's scheinbar einige...). Nach dem Brand auch wieder geöffnet, wie ich mich überzeugt habe.
Und für ein breiteres Angebot fränkischer Küche das vorliegende Zur Baumwolle.
Hier ist gerade richtig, wer meint, dass einheimischer Besuch Garant für gute Küche ist (vom Gegenteil - teils unterdurchschnittliche, teils unterirdische Küche in Touristenläden - hat mich spätestens das Schäufele im Kachelofen in Bamberg überzeugt). Bei meinem Besuch am Montagabend war es brechend voll und das Verhältnis von Franggen zu Ausländern lag ca. bei 77:3 (zwei Italiener, einBorgfelder).
Auf zwei Etagen in historischen Gemäuer fränkische Gaststubengemütlichkeit mit viel Holz, allerlei Schnitzerei und Schnickschnack, Stimmengewirr und Wärme - auch im Auftreten der freundlich-resoluten Bedienungen in trachtennahen Kleidern.
Da am Montag (?) leider kein Karpfen serviert wurde, musste es mal wieder Schäufele sein, zuvor Leberknödelsuppe. An beidem in Menge und Qualität nichts auszusetzen. Der Knödel locker und kräftig gewürzt, die Brühe mit Petersilie. Die Schweineschulter eine reele Portion, die Kruste knusprig, nicht hart. Das Fleisch fiel leicht vom Knochen und war fast überall noch so saftig, wie es sein kann. Das extra vorgelegte scharfe Messer hätt's nicht gebraucht. Der Kloß mit Brotwürfelfüllung schon Fertigware, aber schön stärke-fluffig. Die Sauce von dünner Konsistenz, aber gut gewürzt. Klasse der Wirsing, mild, sahnig, mit reichlich Schinkenspeck. Mit 13,80€ kein Schnäppchen, aber angemessen.
Vom Fass wird Zirndorfer (Helles und Kellerbier) gezapft und auch Weißbier, aber da habe ich nicht aufgepasst. Verschiedene Flaschenbiere von Tucher.
Alles habe ich zwar auch schon mal besser gegessen/getrunken/erlebt. Aber eben nicht so zentral.
Von mir eine Empfehlung (sollte man ausnahmsweise nicht die "weltbesten" Sushi am Kornmarkt wollen).
Aus Diskussionen um unter-, mittel- oder oberfränkische Schweinereien halt ich mich als norddeutscher Swienegel besser raus.
Als regelmäßiger Nürnberg-Besucher daher nur zwei Beiträge zu fränkischer Küche in der Innenstadt. Wenn es denn Wurst sein soll, käme doch statt (oder als Ergänzung) zum Bratwurst-Röslein und Bratwursthäusle das Zum Gulden Stern in der Zirkelschmiedsgasse in Betracht. Platzmäßig der Gegenentwurf zum Röslein, aber auch mit Superlativ als "ältestes" (davon gibt's scheinbar einige...). Nach dem Brand auch wieder geöffnet, wie ich mich überzeugt habe.
Und für... mehr lesen
Zur Baumwolle
Zur Baumwolle€-€€€Restaurant0911-227003Adlerstr. 18, 90403 Nürnberg
4.0 stars -
"Fränkische Gastlichkeit" DerBorgfelderAus Diskussionen um unter-, mittel- oder oberfränkische Schweinereien halt ich mich als norddeutscher Swienegel besser raus.
Als regelmäßiger Nürnberg-Besucher daher nur zwei Beiträge zu fränkischer Küche in der Innenstadt. Wenn es denn Wurst sein soll, käme doch statt (oder als Ergänzung) zum Bratwurst-Röslein und Bratwursthäusle das Zum Gulden Stern in der Zirkelschmiedsgasse in Betracht. Platzmäßig der Gegenentwurf zum Röslein, aber auch mit Superlativ als "ältestes" (davon gibt's scheinbar einige...). Nach dem Brand auch wieder geöffnet, wie ich mich überzeugt habe.
Und für
Geschrieben am 30.11.2015 2015-11-30| Aktualisiert am
01.12.2015
Besucht am 16.11.2015
Berufliche Aufgaben führten mich mal wieder für einige Tage an den Rhein nach Rolandseck. Da die Anreise am Montagabend erfolgte, hatte gleich eine Reihe anvisierter Einkehrmöglichkeiten geschlossen. Doch das Ahrtal hoch lockt in Heppingen das Hotel Zur Alten Post gleich mit zwei sonntags wie montags geöffneten Lokalitäten. Steinheuers Restaurants wurde soeben wieder mit zwei Sternen und 19 Punkten ausgezeichnet. Das wäre natürlich ein Kracher gewesen. Allerdings tendiert der Vielfraß in mir stets zum opulenten Menue, was bei der recht späten Anreise eventuell die Leistungsfähigkeit am folgenden Morgen eingeschränkt hätte. Daher doch lieber in die Poststuben, die als Landgasthof firmieren und regionales Essen wie bei (Steinheuers) Mutter versprechen.
Kaum angekommen wurde ich von einer jungen Angestellten bemerkt, die mich nett begrüßte und zum Tisch führte. Den ersten Teil des Abend wird sie mich freundlich und gut ausgebildet begleiten. Es gelingt ihr, eine Beziehung zum Gast aufzubauen. Dabei war sie durchaus sicher in ihren Aussagen. Kleines Manko war, - neben der schnellen Frage nach dem Aperitif, die manche Gäste ja scheinbar erwarten und dem Wasserkühler erst auf meine Bitte - dass sich die junge Servicekraft bei den ersten Gängen nicht schon während des Essens nach meiner Zufriedenheit erkundigt wird. Beim Abräumen wird ehrlich interessiert gefragt, aber da kann ja nicht mehr nachgesteuert werden. Ich führe das auf die zeitliche Beanspruchung durch eine große Gruppe zurück. Bemerkenswert dafür, ob ich etwas Lesestoff wünsche. Soviel Aufmerksamkeit wird dem Einzelgast nicht oft zuteil... Besonders gefallen hat mir, dass klar benannt wurde, wenn sie unsicher war oder etwas nicht wusste; was nur bei einem Cocktail und den Dessertweinen der Fall war. Schnell war Hilfe bei der Juniorchefin Frau Steinheuer geholt, die mich dann im zweiten Teil des Abends umsorgte und vor allem vorzüglich bei den Süßweinen beriet (sowie großzügig probieren ließ). Beim Aufbruch war meine Bitte, noch einen Blick ins Gourmetrestaurant werfen zu dürfen, überhaupt kein Problem. Demnächst bin ich ja wieder in der Nähe...
Der Service insgesamt war tadellos, von bester Qualität, aber nicht steif. Es gelang scheinbar mühelos, den herzlichen Umgang einer familiengeführten Gastronomie mit der Professionalität erster Häuser zu verbinden. Sehr leise Popmusik (mindestens dreimal Imagine) blieb nicht die einzige Unterhaltung.
Ich habe mich rundum wohl gefühlt.
Leider konnte ich nicht in der rustikal, aber hochwertig eingerichteten Gaststube sitzen, da hier eine Jagdgesellschaft bis auf einen kleinen Tisch alle Plätze belegt hatte. Stattdessen wurde ich in einen Nebenraum geführt, der mich spontan an den Begriff Kabinett denken ließ. Vier Zweier- und ein Vierertisch ziemlich eng gestellt auf einer etwas in die Jahre gekommenen weinroten Auslegeware. Die recht tiefe Decke mit indirekter Beleuchtung und eine glatte dunkle Holzverkleidung an den Wänden ließen unwillkürlich Erinnerungen an Chefetagen der 70er Jahre aufkommen. Vielleicht habe ich auch unbewusst an gerade häufig gezeigte Bilder aus der Regierungszeit Helmut Schmidts gedacht. Jedenfalls ein starker Kontrast zu den lebendigen Poststuben. In der die Jagdgesellschaft im Laufe des Abends auch immer lebendiger wurde... Dreimal schallte ein Hallali-Lied nicht schön, aber laut durch die Räume, unterbrochen von mehr oder weniger launigen, aber immer lautstarken Reden auf Strecke, falsche Munition, geschossene Böcke etc. Ich litt im Nebenraum still, aber immerhin voll Galgenhumor mit. Langweilig war's nicht. Und allemal unterhaltsamer, als die langatmige Besserwisserei eines Ministerialbeamten, der Stimmfärbung nach aus dem Württembergischen, der einer alten Bekannten die Welt erklärte; einschließlich seiner bahnbrechenden Rolle bei diversen Gesetzesvorhaben. Dann doch lieber ein lautes Hallali...
Persönlich wollte ich gern das in der Internetkarte noch nicht verzeichnete Herbstmenü zur Strecke bringen. Leider war dies nur für zwei Personen vorgesehen, was die junge Dame jedoch mit einem festen "Das kriegen wir für Sie schon hin!" weg lächelte. So kam es und auch die in der Karte angekündigten zusätzlichen 3€ für Änderungen (gar pro Umstellung?) fanden sich nicht auf der Rechnung.
Bestellt wurde schließlich:
Feines von der Ente mit Feigen
Ahrtaler Kräutersüppchen (statt Curry-Kürbissüppchen mit Garnele)
Steinpilzrisotto mit Kalbsbäckchen
Rehmedaillons mit Pfeffersauce, Quitten, Maronen, Rosenkohl und Spätzle
Auswahl von Rohmilchkäsen (statt Birnen Beignets mit Walnussparfait und Cassisschaum - da musste ich mit mir kämpfen)
für 62 Euro, was ein gutes PLV bedeutet.
An Getränken schlug der Aperitif mit 10,5€ zu Buche. Ein Madeira Barbeito mit dem Käse kam auf 9,0€ und als krönender Abschluss ein PX Murillo cien años, d.h. abgefüllt 1992, zum Hundertjährigen von Lustau für nicht übertriebene 18,0€. Dafür habe ich mich bei den Gängen mit dem Wasser der örtlichen Quelle beschieden, ebenso wie meine Gastgeber mit den dafür verlangten 6,0€.
Die Tische mit Leinendecke, ein kleines Grablicht und zwei Zierkürbisse als Deko neben dem Fleur de sel-Töpfchen, das einen türkisen Farbflecks setzte. Zweimal Silberbesteck, Wasser- und Weinglas, Brotteller nebst Buttermesser und die schön gefaltete Stoffservietten werten den Tisch auf.
Vorab wurde ein Moscow Mule nach meinen Angaben gemixt. In Berlin hatte mir noch der Ingwer gut gefallen, hier war die Limonade deutlich schwächer, so dass es eher wie ein Wodka-Lemon schmeckte. Ach, zur Not...
Die Küche grüßte mit zweierlei unspektakulärem Schnittbrot, gereicht im Silberkörbchen, dazu französische leicht gesalzene Butter und ein hausgemachtes Gänseschmalz. Das war ein rustikaler Genuss, der für mich allerdings durch die fast flüssige Konsistenz des Fettes getrübt wurde. Je länger in der warmen Stube, desto größer die Kleckergefahr vom Brot aufs Hemd! Später wurde ein drittes, vollkorniges Brot gereicht.
Ein weiteres Amuse folgte nicht.
Die feine Ente kam in dreierlei Gestalt: Eine Leberpraline, in Pumpernickel gewälzt, so dass sie wie ein Trüffel aussah. Dazu passte das leicht bitter-süße Quittenchutney, das durchaus aus eine alkoholische Komponente (Wodka?) gehabt haben könnte, vorzüglich. Letzteres ging auch schön mit der mit verschiedenen Nüssen ergänzten Terrine.
In der Mitte des rechteckigen Tellers Blattsalate in einem nicht zu würzigen Dressing und vielen Nussstückchen. Passte gut zum schieren Entenfleisch in einer intensiven, leicht süß-säuerlichen Sauce, vermutlich versteckten sich dort die angekündigte Feigen. Leider trübte die Trockenheit einiger Stücke aus der Brust den Genuss ein klein wenig. Ansonsten ein überzeugender Auftakt.
Weiter ging's mit der Suppe. Da die im Menü vorgesehene Curry-Kürbissuppe wegen des mitgelieferten Garnelenspießes nicht ganz das Versprechen der Regionalität einzuhalten schien, hatte ich auf das Ahrtaler Kräutersüppchen umdisponiert. Dieses kam sehr heiß in einer Suppentasse, die in der Tat aus dem Schrank der Großmutter stammen könnte. Wunderbar grün und herrlich samtig abgezogen. Nur ein leichter Geschmack nach Kerbel. Das war's denn auch. Keine Deko störte das Auge, keine Einlage den Gaumen. Tadellos gemacht, trotzdem (m)eine falsche Entscheidung, vom kräftigeren Vorschlag im Herbstmenue an dieser Stelle abzuweichen.
Als Zwischengang war ich auf das Steinpilzrisotto mit Kalbsbäckchen gespannt. Die Portion war großzügig, der Reis von perfektem Gargrad und Sämigkeit. Reichlich Steinpilze waren als Aromaträger sehr deutlich. Auch das Fleisch, wunderbar zart mit Collagenanteilen, konnte völlig überzeugen. Einzig die reichliche Soße war zu intensiv und überdeckte damit das Risotto, das z. B. erkennbar eine Kräuterkomponente hatte, die geschmacklich nicht zu bestimmen war. Ich habe zuletzt den Reis "um die Sauce herum" gegessen, etwas ist zurück gegangen. Etwas weniger wäre hier der Ausgewogenheit der Bestandteile zugute gekommen.
Weiter ging es mit den. herbstlichen Hauptdarstellern, drei perfekten Rehmedaillons. Rosa, mager und doch saftig, typischer Rehgeschmack, die Pfefferkruste pikant, aber nicht zu scharf. Dazu eine ebenfalls pfeffrige, leicht gebundene Sauce, die hervorragend mit den hausgemachten leicht gedrehten Spätzle schmeckte. (Merke gerade, wie mir das Wasser im Munde zusammen läuft ;-)). Als Begleiter feiner kleiner Rosenkohl ohne alles. Nichts dran auszusetzen, überhaupt keine unangenehmen Bitternoten, aber meins ist das Wintergemüse so nicht. Umso mehr aber geschmorte Maronen und erneut Quitten die zusammen ein vollmundiges Herbstduo gaben. So lecker, dass ich um einen Nachschlag bat, der in und aus einer gusseisernen Kokotte serviert wurde.
Mit großem Bedauern habe ich auf die Birnen Beignets verzichtet.
Um erfreut zur Kenntnis zu nehmen, dass man bei der Käseauswahl zunächst nach eventuellen Vorlieben oder Abneigungen fragte. Da ich verneinte, kamen sechs Stücke von mild bis kräftig, die nicht nach einer Käseuhr ausgerichtet waren, aber Frau Steinheuer lotste mich sicher durch die Sorten, die ich mir namentlich leider nicht gemerkt habe. Mit dem Käse wurde ein recht ordentliches Früchtebrot gereicht, vor allem aber schwarze Walnüsse, Rosinen und ein Feigengelee. Sehr leckere Kombinationen. Erst recht mit den Proben aus dem reichhaltigen Sherry, Port und Madeira-Angebot des Hauses. Ein 5jähriger Madeira aus dem Haus Barbeito hat schließlich das Rennen gemacht. Aber mich auch nachdrücklich erinnert, dass bekanntlich Käse ohne Dessert nur ein halbes Vergnügen ist. Aber ich blieb natürlich standhaft ;-)). Also nur ein Gläschen des wunderbaren, wirklich wunderbaren intensiv fruchtig-süßen, inzwischen fast 25jährigen PX. Wie Motoröl floss er langsam ins Glas... Dazu bat ich nur um etwas dunkle Schokolade, direkt vom Block gehobelt. Überhaupt kein Problem, nachdem ich zuvor das reizende Angebot der Küche, mir vielleicht doch einen kleinen Schokoladenkuchen zu zaubern, dankend abgelehnt hatte (Habe ich eigentlich schon meine Standhaftigkeit gegenüber jeglichem Süßkram erwähnt?). Mindestens genauso nett, die Valrhonastücke außer Berechnung zu lassen.
Es war ein sehr angenehmer, entspannter Aufenthalt. Vom Essen war ich - zunächst - ein klein wenig enttäuscht. Im Nachhinein glaube ich, dass mir doch der Zweisternetempel nebenan zu sehr im Kopf herum ging und für überzogene Erwartungen im Sinne von "Abfärben" sorgte. Tatsächlich war es ein sehr gutes, überwiegend regionales Essen auf hohem Niveau zu einem sehr fairen Preis.
Berufliche Aufgaben führten mich mal wieder für einige Tage an den Rhein nach Rolandseck. Da die Anreise am Montagabend erfolgte, hatte gleich eine Reihe anvisierter Einkehrmöglichkeiten geschlossen. Doch das Ahrtal hoch lockt in Heppingen das Hotel Zur Alten Post gleich mit zwei sonntags wie montags geöffneten Lokalitäten. Steinheuers Restaurants wurde soeben wieder mit zwei Sternen und 19 Punkten ausgezeichnet. Das wäre natürlich ein Kracher gewesen. Allerdings tendiert der Vielfraß in mir stets zum opulenten Menue, was bei der recht späten... mehr lesen
Steinheuers Landgasthof Poststuben
Steinheuers Landgasthof Poststuben€-€€€Restaurant0264194860Landskroner Str. 110, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
4.5 stars -
"Herbstliche Küche mit kleinen Schwächen und Jägergesang." DerBorgfelderBerufliche Aufgaben führten mich mal wieder für einige Tage an den Rhein nach Rolandseck. Da die Anreise am Montagabend erfolgte, hatte gleich eine Reihe anvisierter Einkehrmöglichkeiten geschlossen. Doch das Ahrtal hoch lockt in Heppingen das Hotel Zur Alten Post gleich mit zwei sonntags wie montags geöffneten Lokalitäten. Steinheuers Restaurants wurde soeben wieder mit zwei Sternen und 19 Punkten ausgezeichnet. Das wäre natürlich ein Kracher gewesen. Allerdings tendiert der Vielfraß in mir stets zum opulenten Menue, was bei der recht späten
Geschrieben am 12.11.2015 2015-11-12| Aktualisiert am
03.04.2016
Besucht am 11.11.2015
Streikbedingt wurde ich überraschend in der Hauptstadt festgehalten und durfte anhand der Hotelpreisgestaltung beruhigt feststellen, dass das kapitalistische Prinzip funktioniert.
Was nun anfangen mit der eigenen Frustration? Vielleicht klappt es ja diesmal im gelobten Land aller Grillfreunde, dem Smokermekka, zumal fußläufig grob auf halber Strecke zwischen Hackeschem Markt und Hauptbahnhof gelegen. Aus zwei früheren Fehlversuchen klug geworden, bei denen ich mitleidig-abschätzig aus dem rappelvollen Laden verwiesen ward, reservierte ich kurzfristig telefonisch. Doch, eine Person, das bekäme man hin, beschied mir eine überraschend höfliche Stimme. Die Reservierung war natürlich nur auf den Vornamen möglich, aber wer einmal bei Starbucks mit amerikanischer Plastik-Freundlichkeit gefoltert wurde, weiß sich zu wehren: Athanassiou war heute der Name der Wahl.
Später wird sich der junge Mann rührend des älteren Herrn annehmen. Man möge doch an der Theke Platz nehmen, dort sei mit dem wildlederbezogenen Drehstuhl das einzig bequeme, etwas höhere Sitzmöbel vorhanden. (Oh Gott, man sieht mir mein Alter an!) Schon klar, die Tische sind für Gruppen. Aber Recht hat er; ist nach einigen Versuchen erst einmal eine lässige Pose gefunden, hockt man wie Schildkröte in Ingos Imbiss einigermaßen bequem. Auch später verhinderte die korrekt mit Schirm nach hinten getragene Cap nicht, dass die Arbeit zwar rau, aber doch passabel erledigt wurde. Alle Gäste wurden begrüßt, es wurde nach der Zufriedenheit und weiteren Wünschen gefragt, sogar so etwas wie Empfehlungen konnte man mit gutem Willen erkennen. Andererseits blieb ich vor meiner leeren ersten Flasche sitzen, bis ich selbst aktiv nachbestellte. Aber das mag ja dem Thekenplatz geschuldet sein, sowie dem Umstand, dass auch die Tischgäste zum Bestellen an den Tresen kommen müssen. Wirklich gestört hat mich nur eins: Mein Wunsch als quasi dritten Gang zum Probieren je eine Salsiccia und Merguez zu bekommen, konnte nicht erfüllt werden. Begründung: Weil das so nicht im System hinterlegt ist. Ja, niemand kann zwei Herren dienen, entweder dem Gast oder dem System... Immerhin rebellierten draußen anlässlich des Bundeswehrgeburtstags wenigstens einige junge Menschen auch gegen irgendein System, wird wohl dasselbe sein. Ich bin nicht mehr so kämpferisch, statt einer Diskussion um die Wurst ging's dann nur noch an die Begleichung der Rechnung.
Aber alles in allem: Es gibt keinen Grund, die Leistungen des Service unterdurchschnittlich zu bewerten.
Freundlich im Rahmen des hier gepflegten Stils war er schließlich auch. Keinerlei Versuche, dem Gast herablassend-arrogant zu bedeuten, dass er störe und sich doch glücklich schätzen möge, überhaupt an den Segnungen des genialen Konzeptes teilhaben zu dürfen.
Mit einem Wort: Der Hype ist weitergezogen.
Aber das war schon klar gewesen, als ich das Etablissement etwas verfrüht betrat. Nur ein sorgsam getrimmter Vollbart mit Hut zeugt von vergangener Pracht! Und selbst der in Begleitung der kleinen Tochter, die mit dem Schlüssel des bürgerlichen Automobils spielte. Das hätte es früher unter all den Enghosen- und Buntsockenträger nicht gegeben. Vielleicht deshalb trollt er sich später in die Ecke hinter der Theke, als immer mehr Publikum erschien und den Ab- oder Aufstieg (alles eine Frage der Perspektive) nur bestätigte. Junge Leute ja, aber doch verdächtig nach BWL-Studenten oder gar Touristen ausschauend, wohlsituierte Paare, einzelne Herren aus der norddeutschen Provinz. The times they are a changin!
Und so wirkt das Ambiente nur noch wie ein Klischee seiner selbst. Natürlich teilweise unverputzte Wände, Zeichnungen der Fleischschnitte und Sprüche an anderen Stellen, zusammengesuchtes, möglichst unbequemes Holzmobiliar, Theke mit orangeroten Kleinstfliesen, sicherlich original 70er Jahre. Viel Nippes zwischen hottest shit und Was die Großmutter noch wusste. Alles sehr sophisticated wie die Bademäntel an der Garderobe (kommt Dittsche auch noch?) und gleichzeitig natürlich mit street-cred, wie Baseballschläger und Axt hinter der Theke. Aus der Box über meinem Ohr dröhnt permanent Rap, sicherlich aus Chicago, denn hier legt man Wert auf Authentizität. Allerdings nicht so sehr, dass die Bestellungen nicht per Tablet in die Küche gingen.
Aber: Entscheidend ist auf dem Teller! Der hier entweder aus Blech ist, oder es wird gleich direkt auf dem aus Kantinen bekannten Plastiktablett angerichtet, gnädigerweise mit einem Pergament drunter. Alles andere wäre auch ein Stilbruch, das Billigbesteck steht offen im Krug bereit, anstelle von Servietten eine Rolle Küchenpapier im praktischen Abroller. Über Decken oder Sets wollen wir schweigen. Die rote Imbissplastikquetschflasche habe ich nicht angerührt. Vielleicht ein Fehler, wäre es doch verwunderlich gewesen, hätte sich darin ordinärer Industrieketchup gefunden.
Denn die Küchenleistungen waren mehr als passabel.
Kaum saß ich, wurde als Amuse eine Maissuppe direkt aus dem Kessel hinter dem Tresen geschöpft. Selbstverständlich nicht in Teller oder Tasse, sondern in kleine beschichte Einmal-Eisbecher. Später wurde in einem größeren Exemplar der Coleslaw serviert. Die Suppe war heiß, süß und mit Jalapeños-Fetzen, pikant bis scharf. Recht dickflüssig, aber noch nicht breiig. Ein überraschend guter Auftakt. Alle Gäste erhielten ihr Becherchen in die Hand nebst Blechlöffel, nur das kleine Mädchen nicht. Unser Gastgeber war in Sorge wegen der Schärfe und empfahl, doch erst beim Papa zu probieren. Wenn ich es recht überlege, gibt es dafür noch einen halben Servicepunkt.
Die "Karte" findet sich stilecht nur auf der Wand über der Theke. Von meinem Platz mit etwas Nackenverrenkungen verbunden . Aber nicht zu vermeiden, da es einige kleinere Änderungen zur Internetkarte gab. Die größte Enttäuschung war, dass im Gegensatz zum letzten Jahr kein Brisket mehr im Angebot ist. Diese Spezialität aus dem Smoker hätte ich wirklich, WIRKLICH gern gegessen.
Statt der noch im Netz angepriesenen escargots wurde mir passend zum Martinstag Gänserillette auf Landbrot empfohlen. Zudem hatte ich mich schon für pulled pork und eine halbe Seite Rippchen entschieden. Begleitet von einem dunklem Hausbier, natürlich crafted. Zuvor allerdings einen Moscow Mule, hier nicht gemixt, sondern aus einer von zwei Slushmaschinen gezapft und mit Strohhalm im Glasseidel serviert. Die Ingwernote war am Gaumen spürbar, der Wodka später im Kopf. Mir war das Ganze aber zu kalt, wie häufig bei Slusheis. Wartet man ab, ist aber der Effekt weg. Alternative wäre ein Gin-Lemon gewesen.
Die Speisen wurden zügig serviert, aber nicht gehetzt.
Der Gänseaufstrich hatte die richtige Balance zwischen Fleisch und Fett. Er war nicht geizig auf zwei kleinen Scheiben eines Mischbrots mit saftiger Krume und schön dunkler Kruste verteilt. Den sensorischen Kick gaben knusprige selbst gemachte Röstzwiebeln, den geschmacklichen gerade genug frittierter Thymian! Dazu, ganz shabby, zwei Streifen saure Gurke. Trotz Blechnapf eindeutig 5 Sterne in dieser Klasse.
Die Hauptspeisen kamen gleichzeitig. Ich wendete mich zunächst dem pulled pork zu, das mit gehackten roten Zwiebeln und Scheiben von sauer eingelegten grünen Chilis vermischt war. Das pikante Ergebnis hat mir sehr gut geschmeckt, durch die scharfen Komponenten kühlte das Fleisch leider schnell aus. Es war saftig bis auf einen einzigen Randstreifen, Röstaromen und -Farbe vom Anbraten gelegentlich erkennbar. Ich hätte mir das Fleisch schon noch weicher gewünscht, aber das ist im Bereich des persönlichen Geschmacks.
Weiter ging's mit den sechs oder sieben Rippchen, die ich nach dem Trennen genussvoll aus der Hand aß. Wenn schon die Küchenrolle bereit steht... Auch hier hätte es für meinen Geschmack zarter zugehen können, auch hier war das ganze aber weit entfernt von hart oder zäh. Halt nur noch mit Struktur und zu beißen. Die zweifelsohne hauseigene Barbecuesauce, die in exakt richtige Portionierung an den kleinen Schweinereien haftete, war sehr dunkel, gar nicht so rauchig wie erwartet, eher ausgewogen zwischen Süße, Gewürzen und Rauch. Rund, tät man beim Wein sagen... Die spanische Variante aus dem heimischen Deych vor einigen Wochen gefiel mir insgesamt besser.
Auch die reichliche Portion Coleslaw selbst geraspelt und mariniert. Sehr fein, mit wenig Karotte und eine recht flüssige, süße Mayonaise. Dadurch sehr saftig, aber auch mit einer ins breiige gehenden Konsistenz. Das ebenfalls vorhandene Apfelmus habe ich verschmäht. Fehlte mir nicht und der wie die Rippchen direkt auf das Pergament geklatschte Fladen machte jetzt auch nicht wirklich Appetit.
Das dunkle Bier traf meinen Geschmack, war süffig, ohne zu sehr ins Malzige abzukippen. Lief schnell durch.
Eine Bewertung der beiden Würste blieb mir ja leider verwehrt. Die beiden Hauptgerichte sehe ich bei 4 Sternen. Unter Einbeziehung des Rillette und der Maissuppe lege ich noch einen halben oben drauf. Was mir wieder den Vorwurf der zu milden Bepunktung einbringen wird...
Mit 39,5€ für Berliner Verhältnisse sehr freundlich bepreist.
Im Laden gab es keine Mängel in der Sauberkeit. Weiter bin ich nicht in die Gemächer eingedrungen. Man soll sein Schicksal nicht versuchen.
Fazit: Gutes Fleisch statt Hype. Aber nicht so phantastisch, wie erwartet. Geht mir aber bei den Hipsterläden oft so, viel zu hoch gelobt. Aber das ist ja schon fast ein Gemeinplatz. Wenn, aber nur wenn, ich mal wieder in der Nähe bin, schau ich mal, ob ein Plätzchen frei ist. Die Würste und das BBQ-Chicken wären noch interessant. Und mit etwas mehr Alkohol wird das auch mit dem Rappen was...
Ach so, Fotos sind uncool hier bei uns im meat district.
Streikbedingt wurde ich überraschend in der Hauptstadt festgehalten und durfte anhand der Hotelpreisgestaltung beruhigt feststellen, dass das kapitalistische Prinzip funktioniert.
Was nun anfangen mit der eigenen Frustration? Vielleicht klappt es ja diesmal im gelobten Land aller Grillfreunde, dem Smokermekka, zumal fußläufig grob auf halber Strecke zwischen Hackeschem Markt und Hauptbahnhof gelegen. Aus zwei früheren Fehlversuchen klug geworden, bei denen ich mitleidig-abschätzig aus dem rappelvollen Laden verwiesen ward, reservierte ich kurzfristig telefonisch. Doch, eine Person, das bekäme man hin, beschied mir... mehr lesen
Chicago Williams BBQ
Chicago Williams BBQ€-€€€Restaurant030 / 280 42 422Hannoversche Str. 2, 10115 Berlin
4.0 stars -
"Ein Grillerherz kann viel verzeihn..." DerBorgfelderStreikbedingt wurde ich überraschend in der Hauptstadt festgehalten und durfte anhand der Hotelpreisgestaltung beruhigt feststellen, dass das kapitalistische Prinzip funktioniert.
Was nun anfangen mit der eigenen Frustration? Vielleicht klappt es ja diesmal im gelobten Land aller Grillfreunde, dem Smokermekka, zumal fußläufig grob auf halber Strecke zwischen Hackeschem Markt und Hauptbahnhof gelegen. Aus zwei früheren Fehlversuchen klug geworden, bei denen ich mitleidig-abschätzig aus dem rappelvollen Laden verwiesen ward, reservierte ich kurzfristig telefonisch. Doch, eine Person, das bekäme man hin, beschied mir
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