Leider auch Gourmand gehe ich mittags regelmäßig allein oder mit Kollegen essen. Abendessen zu zweit waren in der Vergangenheit rar gesät, das wird jetzt nachgeholt! Auf Dienstreisen vertreibe ich mir die Zeit stets mit abendlichen Restaurantbesuchen, möglichst in den Highlights. So war ich auf Restaurantkritik gekommen und hatte den inneren Schweinehund, der zu bequem zum Kritiken schreiben war, überwunden.
Nach etwa 100 Bewertungen hat mich der Verkauf an Yelp ausgebremst, da ich aussagekräftige Kritiken schreiben möchte, für Menschen, die gutes Essen schätzen. In einem Portal, bei dem man auch seine Wertschätzung für die Heiße Hexe an der Tankstelle veröffentlicht, fühle ich mich nicht mehr wohl und suche eine neue Kritikerheimat.
Nachdem mittlerweile (fast) alle geschätzten Kritikerinnen und Kritiker aus dem Verschwundenen Portal hierher gewechselt und ein paar mehr dazu gekommen sind, fühle ich mich wieder wohl. Ein bißchen wie im Stammlokal, man kennt/schätzt/neckt sich, tauscht Neuigkeiten aus... Eben lesen, schlemmen, schreiben.
Leider auch Gourmand gehe ich mittags regelmäßig allein oder mit Kollegen essen. Abendessen zu zweit waren in der Vergangenheit rar gesät, das wird jetzt nachgeholt! Auf Dienstreisen vertreibe ich mir die Zeit stets mit abendlichen Restaurantbesuchen, möglichst in den Highlights. So war ich auf Restaurantkritik gekommen und hatte den inneren... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 291 Bewertungen 377569x gelesen 10297x "Hilfreich" 9236x "Gut geschrieben"
Der Lammershof hat einen neuen Küchef. Anfang November hat der frühere Küchenchef Marcus Noack, der zuvor Küchenchef bei Johann Lafer war, die Verantwortung für die Küche übernommen. Sein Vorgänger, Joachim Jaud, hat sich nach Angaben des Lamerhofs Ende Oktober in seine Tiroler Heimat verabschiedet. Joachim Jaud war Anfang 2019 aus dem OPUS V nach Birkenau gekommen.
(Quelle: restaurant-ranglisten.de)
Der Lammershof hat einen neuen Küchef. Anfang November hat der frühere Küchenchef Marcus Noack, der zuvor Küchenchef bei Johann Lafer war, die Verantwortung für die Küche übernommen. Sein Vorgänger, Joachim Jaud, hat sich nach Angaben des Lamerhofs Ende Oktober in seine Tiroler Heimat verabschiedet. Joachim Jaud war Anfang 2019 aus dem OPUS V nach Birkenau gekommen.
(Quelle: restaurant-ranglisten.de)
Stuben · Landhotel Lammershof
Stuben · Landhotel Lammershof€-€€€Restaurant06201845030Abtsteinacher Str. 2, 69488 Birkenau
stars -
"Marcus Noack übernimmt im Lammershof" DerBorgfelderDer Lammershof hat einen neuen Küchef. Anfang November hat der frühere Küchenchef Marcus Noack, der zuvor Küchenchef bei Johann Lafer war, die Verantwortung für die Küche übernommen. Sein Vorgänger, Joachim Jaud, hat sich nach Angaben des Lamerhofs Ende Oktober in seine Tiroler Heimat verabschiedet. Joachim Jaud war Anfang 2019 aus dem OPUS V nach Birkenau gekommen.
(Quelle: restaurant-ranglisten.de)
Geschrieben am 03.11.2019 2019-11-03| Aktualisiert am
03.11.2019
Besucht am 28.03.2019Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 196 EUR
Nach gutem Beginn (Alte Meister) und sehr guter Fortsetzung (Altes Zollhaus) war ich gespannt, ob der dritte Schlemmer-Abend in Folge noch eine Steigerung bringen würde.
Nach der Papierform standen die Chancen gut, denn das Horvàrth gehört mit zwei Michelin-Sternen seit 2016, 18 Punkten und weiteren Hoch- und Höchstauszeichnungen zur Spitzengruppe der Hauptstadt.
Chef Sebastian Frank, der das Restaurant inzwischen mit seiner Lebensgefährtin Jeannine Keßler auch betreibt, ist gebürtiger Österreicher und diese Wurzeln darf man der Küche durchaus auch anmerken.
Die elektronische Reservierung war unproblematisch und die telefonische Nachfrage sympathisch. Also machte ich mich gut gelaunt nach Kreuzberg auf. Das Paul-Lincke-Ufer hat sich in den letzten Jahren zu einem Gastro-Hotspot entwickelt. Entlang des Landwehrkanals, aber auch in Hinterhöfen findet man nicht nur höchst unterschiedliche Küchen, sondern auch noch verschiedene Preisniveaus.
Im Horvàrth hat man sich dem aktuellen, eher kühlen Gastrodesign mit ausgefeilten Lichtkonzepten überwiegend verweigert. Stattdessen erinnert viel helles Eichenholz besonders im vorderen Teil des recht tiefen Raumes an eine zünftige Gastwirtschaft.
Aber ohne Geweih, soweit ich sehen konnte. Für Behaglichkeit sorgen eine kleine Blumendeko und eine brennende Kerze auf jedem Tisch. Hell abgetönte Wände und Lichtspots sind aber schon von hinreichend Modernität. Dass hier das feine Dinieren „casual“ zugehen soll, bezeugen die recht übersichtlich eingedeckten Tische.
Das Besteck harrte in einem Kistchen auf dem Tisch der Selbstbedienung. Etwas aus dem sonstigen Rahmen die cremefarbenen Hochlehner, in den ich mal wieder (gefühlt) bis auf Tischkanten-Niveau versank. Natürlich bekam ich auf Nachfrage ein Kissen. „Natürlich“ deshalb, weil schon die Begrüßung durch meine Gastgeberin so freundlich, herzlich und offen ausfiel, dass ich mich vom ersten Moment an als gern gesehener Gast gefühlt habe. Der weitere Kollege im Service war vom gleichen Schlage, auch wenn er mein Lob mit einem Hinweis, er könne nicht anders, er sei eben Italiener abwehrte. Da hab ich aber schon andere Italiener erlebt...
Auch der Wechsel vom vorgesehenen Tisch an einen Fensterplatz und damit ins schnell schwindende Tageslicht für ein paar Fotos war kein Problem. Später wurde es bei Kerzenschein und überwiegend indirektem Licht recht schummrig; man merkt es den Bildern der letzten Gänge leider an.
Hier im vorderen Teil wurden bei leicht melancholischer Musik dann auch die anderen Gäste des Abends platziert, 5 Paare und ein weiterer einzelner Herr. Ob diese Ballung trotz des ansonsten leeren Lokals den kurzen Wegen fürs Personal geschuldet war oder die Kommunikation zwischen den Speisenden ankurbeln sollte, blieb offen.
Unangenehm war das nicht, die Gespräche an den Nebentischen waren nicht störend. Zumal etwas Konzentration auf das Essen den Genuss desselben erhöhte.
Seine Küche wird von Sebastian Frank als „emanzipatorisch“ bezeichnet. Das könnte hier wohl das Gegenteil von elitär sein, stellt aber vor allem heraus, dass alle Komponenten gleichberechtigt sind, es also keine Beilagen im üblichen Sinne gibt. Dadurch bekommen Gemüse eine höhere Bedeutung, auch wenn das Horvàth kein rein vegetarisches Restaurant ist.
Franks Philosophie führt zu visuell unspektakulären Tellern und Näpfen, bei denen nicht einzelne Produkte im Mittelpunkt stehen, sondern das geschmackliche Gesamtbild.
Es wurden ausschließlich zwei Menüs angeboten, 6 oder 8 Gänge (120/140€). In der aktuellen Karte sind die Gänge um jeweils einen reduziert, die Preise im Verhältnis leicht angehoben. Ich entschied mich für die kleine Auswahl und bat der Fastenzeit wegen um Verzicht auf Fleisch. Der Service bedauerte mich sogleich, denn so entging mir der Genuss des Blunzenbrotes. Typisch für die Gastfreundschaft hier wurde mir aber angeboten, das Brot mitzunehmen und für die Zeit ab Ostern einzufrieren! Auch Alkohol war noch ein No-Go. Aber natürlich wird im Horvàth eine überzeugende promillefreie Begleitung angeboten, die 10€ pro Glas kostete. Kein finanzieller Unterschied zur Weinreise übrigens, was mit der arbeitsintensiven Herstellung der meisten Getränke im eigenen Hause erklärt wurde.
Ausnahme der Aperitif: Alkoholfreier Secco von Lagen(!)-Traubensaft, in diesem Fall sortenreiner Silvaner, der für mich ein absolut typisches Bukett hatte und auch deutliche Säure mitbrachte. Ein Hoch auf das Pfälzer Weingut Möckli aus Nußdorf bei Landau und gleich noch ein zweites Gläschen (summa 16€).
Besteck nimmt man sich selbst aus einem kleinen Holzkästchen, aber für den ersten Küchengruß war der doppelwandige Plexiglasbecher vorgesehen, in den ein dampfend heißer Zwiebelsud mit Noten von Liebstöckel und Selleriesamen eingegossen wurde. 4 Stunden gezogen, offenbarte sich auf der Zunge ein ungemein tiefes Spiel von Süße und Würzigkeit, das noch lange am Gaumen präsent blieb. Auch, wenn ich nur ein knappes Stündchen Fußmarsch durch Kreuzberg hinter mir hatte, wurde sofort das Bild einer wärmenden Brühe auf der Hütte nach langer Wanderung durch die Kälte lebendig.
Mit dem Amuse kam auch das erste der inzwischen häufiger anzutreffenden Kärtchen, die für die detailverliebten unter uns Chronisten so überaus hilfreich sind.
Es folgte eine Brotauswahl, leider ja ohne die kräftige Blutwurst-Variante.
Das Roggensauerteigbrot mit Kümmel war ein guter Vertreter, aber verfallen war ich ab dem ersten Bissen den knusprig-fluffigen Langos, die mit feinem Knoblauch-Salz bedeckt waren. Ich konnte nicht anders, später am Abend musste ich erfolgreich um weitere Exemplare bitten, die die Küche natürlich frisch ausbuk.
Salzbutter mit alpenländischer Edelweißprägung und ein Kartoffelstampf mit Paprika waren rustikale Begleiter, aber eben auf ganz hohem geschmacklichen Niveau.
Als weiteres Amuse bouche wurden Chips von Linda-Kartoffeln mit einer süffigen Knoblauch-Crème serviert.
Darüber Raspel von in der Salzkruste intensiv gedörrtem Sellerie.
Das war einerseits zupackend salzig, ohne jemals ins Bittere abzukippen. Andererseits blitzte immer wieder die unfassbar prägnante Kartoffel im Wechsel mit dem erdig-süßen Selleriearoma auf. Ich hab ja nun wahrlich kein Problem mit Luxusprodukten, aber diese vermeintlichen Allerweltszutaten versetzten mich ins Verzücken.
Der erste Gang begann mit einem österreichischen Butterstriezl!
Dieser, gedacht für alle Gäste, wurde an meinem Tisch für den Abend angeschnitten und bescherte mir so eine himmlisch duftende, noch warme Scheibe, die statt einer Brioche die schmelzende, aus Kräuterseitlingen gewonnene Faux gras begleitete. Für Kontrast sorgte Apfelbalsam-Reduktion von David Gölles. Ich war noch so von meinem Brot und der dazu gereichten Marillenkernöl-Butter begeistert, dass ich doch tatsächlich ein Foto dieser „Pilzleber“ vergaß...
Im Glas erdiger gelbe Bete Saft mit etwas Kürbiskernöl.
Der nächste Gang hieß mit allem Understatement nur Gemischter Salat.
Brutal frische rohe Gemüse - Mairübchen, Radieschen, grüner Spargel - feine Streifen von Blattsalaten und Kräuter in einem angegossenen Gemüsesud mit Erdbeerkern-Öl, von dem ein verführerischer fruchtiger Frühlingsduft ausging. Zitronenzesten setzten frische Akzente, während Röstgewürze und die Basis der Räucherfisch-Crème zurückhaltend blieben. Super ausgewogene Variante und schwer beeindruckend, denn die knackig frische Textur blieb auch noch beim vierzigsten Kauen erhalten.
Das alkoholfreie Pairing, es dürfte die Petersilienwurzelmilch gewesen sein, war sehr dickflüssig, fast wie ein Dressing. Mir Schien das Getränk zu süß und auch zu mächtig zu dem Frische-Turbo auf dem Teller.
Nach diesem Wimmelbild stand der nächste Teller für fast schon puristische Reduktion.
Eine ausgezeichnet gegrillte Tranche Lachsforelle, die in der Nase wie am Gaumen gleichermaßen beeindruckte. Ein großes Stück Rhabarber als „salziges Kompott“ angekündigt und eine Nocke Haselnuss-Anchovis-Paste mit ganz authentischem Fischgeschmack (im positivsten Sinne!) verloren sich ein klein wenig auf dem Teller. Erst, als eine Mole nach Art des Hauses, nämlich Röstgemüsereduktion mit dunkler Schokolade angegossen wurde, ergab sich zunächst optisch ein harmonischeres Bild. Geschmacklich war hier mit wenigen Mitspielern einiges los, denn die fruchtige Säure des Rhabarbers konterte die erdige Süße der Mole. Der zarte, mittelfeste Fisch band diese Gegenspieler immer wieder ein.
Wahres Highlight war indes der begleitende Radicchiosaft mit Mandel-Zitronenöl, der von außen an Grapefruit erinnerte, aber am Gaumen viel mehr konnte: Säure, Bitternoten, Süße, Komplexität, die ich einem Gemüsesaft zuvor kaum zugesprochen hätte.
Und gleichzeitig Grund für eine überraschende Kritik. So phantastisch die Begleitung war, machte sie gleichzeitig den Rhabarber auf dem Teller völlig überflüssig!
Auf dem nächsten Teller variierte die Küche gekonnt Sellerie.
Gebacken, sich erst süßlich, dann salzig entfaltend, als Saat, mariniert mit Leindotteröl und mit Apfel zu einer frischen Sauce verarbeitet. Das korrespondierte mit einer nicht nur optisch, sondern auch vom nussigen Mundgefühl an Nutella erinnernden Crème, die sich als Kürbiskernöl-Vanille-Paste entpuppte. Das war schon herausfordernd, zumal die marinierten Scheiben noch arg fest zu kauen und mir daher zu grobschlächtig waren.
Der Selleriegang und die Pilzleber des Menüauftaktes werden in der Karte übrigens als „Siganture-Gerichte“ (Originalschreibweise) von Sebastian Frank heraus gehoben...
Das folgende Gericht kam ohne die kleine Gedächtnisstütze daher. Vielleicht, weil das Juvenilferkel durch eine buttrig braun gebratene Scheibe ersetzt wurde, die in der Konsistenz zwischen Toast und Polenta angesiedelt war und geschmacklich recht brav blieb.
Lauchgemüse und Pilzwürfel bekamen durch die etwas repetitive Röstgemüse-Reduktion Kraft. Großartig dagegen der auf einem Probierlöffel separat angebotene geeiste Pusztasalat von grünen Tomaten und Chili. Beides hätte sicher besser zum Schwein gepasst, die rein vegetarische Variante überzeugte nicht vollends.
Phänomenal erneut die alkoholfreie Begleitung. Molke mit Kren, Honig und Leindotteröl passte zu den kräftigen und scharfen Aromen großartig.
Der letzte Gang schloss den Bogen zur Kartoffel des Amuse.
Hier jedoch gekochte Bamberger Hörnchen mit geräuchertem Essig-Kohlrabi, der für den Biss sorgte und eine angenehme Säure mitbrachte. Für harmonisierende Einbindung sorgte eine Sauce aus saurem Rahm und Kümmel, zu Kartoffeln beides Klassiker. Das Pulver von getrockneten Steinpilzen für meinen Geschmack indes zu schwach.
Auch hier überzeugte das Pairing. Saft von Granny Smith und von Gala, geklärt auf 80 Grad wurde mit einem Nussholzhydrolat bestäubt, das den Geruch alter Holzmöbel verbreitete, aber doch verblüffend gut in die Aromenwelt des Tellers passte und mich in eine Holzhütte am See versetzte.
Der Verzicht auf Dessert fällt mir beim Fasten stets am leichtesten. Aber beim kleinen Rausschmeißer war es mit der Selbstdisziplin vorbei, zumal es natürlich auch hier nicht nur süß zu ging: Weiße Schokolade mit Petersilien-Öl und kandierten Kürbiskernen in einer essbaren Gaze beeindruckte mit kräuterigen Nuancen und feinem Crunch.
Ein kulinarisch nicht ganz einfacher Abend, der sicherlich kein alpenländisches Soulfood im landläufigen Sinne brachte. Hier wurde eine konzentrierte Rückbesinnung auf Produkte der bäuerlichen Küche geboten, die mehrfach einen Aha-Effekt auslösten: Ja, so MUSS das also schmecken! Dabei nicht plump oder anstrengend, sondern immer harmonisch.
Spannend und im besten Sinne zum Nach-Denken. Und für die Seelenwärme ist der super Service zuständig.
Nach gutem Beginn (Alte Meister) und sehr guter Fortsetzung (Altes Zollhaus) war ich gespannt, ob der dritte Schlemmer-Abend in Folge noch eine Steigerung bringen würde.
Nach der Papierform standen die Chancen gut, denn das Horvàrth gehört mit zwei Michelin-Sternen seit 2016, 18 Punkten und weiteren Hoch- und Höchstauszeichnungen zur Spitzengruppe der Hauptstadt.
Chef Sebastian Frank, der das Restaurant inzwischen mit seiner Lebensgefährtin Jeannine Keßler auch betreibt, ist gebürtiger Österreicher und diese Wurzeln darf man der Küche durchaus auch anmerken.
Die elektronische Reservierung... mehr lesen
Restaurant Horváth | Emanzipierte Gemüseküche
Restaurant Horváth | Emanzipierte Gemüseküche €-€€€Sternerestaurant, Gourmet03061289992Paul-Lincke-Ufer 44a, 10999 Berlin
4.5 stars -
"Konzentration auf das vermeintlich Einfache" DerBorgfelderNach gutem Beginn (Alte Meister) und sehr guter Fortsetzung (Altes Zollhaus) war ich gespannt, ob der dritte Schlemmer-Abend in Folge noch eine Steigerung bringen würde.
Nach der Papierform standen die Chancen gut, denn das Horvàrth gehört mit zwei Michelin-Sternen seit 2016, 18 Punkten und weiteren Hoch- und Höchstauszeichnungen zur Spitzengruppe der Hauptstadt.
Chef Sebastian Frank, der das Restaurant inzwischen mit seiner Lebensgefährtin Jeannine Keßler auch betreibt, ist gebürtiger Österreicher und diese Wurzeln darf man der Küche durchaus auch anmerken.
Die elektronische Reservierung
Geschrieben am 01.11.2019 2019-11-01| Aktualisiert am
01.11.2019
„Der Unter-Pächter hat sich nach 7 Monaten aus dem Staub gemacht und einen Haufen offener Zahlungen bei Finanzamt, Mitarbeitern und Geschäftspartnern hinterlassen!“, so die Pächterin lt. Weser-Kurier. Die rechtliche und finanzielle Lage müsse jetzt erst geprüft werden, bevor es vielleicht schon im Dezember weiter gehen könne.
Na, schaun mer mal...
„Der Unter-Pächter hat sich nach 7 Monaten aus dem Staub gemacht und einen Haufen offener Zahlungen bei Finanzamt, Mitarbeitern und Geschäftspartnern hinterlassen!“, so die Pächterin lt. Weser-Kurier. Die rechtliche und finanzielle Lage müsse jetzt erst geprüft werden, bevor es vielleicht schon im Dezember weiter gehen könne.
Na, schaun mer mal...
stars -
"Vorübergehend geschlossen" DerBorgfelder„Der Unter-Pächter hat sich nach 7 Monaten aus dem Staub gemacht und einen Haufen offener Zahlungen bei Finanzamt, Mitarbeitern und Geschäftspartnern hinterlassen!“, so die Pächterin lt. Weser-Kurier. Die rechtliche und finanzielle Lage müsse jetzt erst geprüft werden, bevor es vielleicht schon im Dezember weiter gehen könne.
Na, schaun mer mal...
stars -
"Rach&Ritchy schließt Ende des Jahres" DerBorgfelderGrund laut Christian Rach: Keine geeigneten Mitarbeiter mehr zu finden!
Quelle: www.rollingpin.de
Geschrieben am 19.10.2019 2019-10-19| Aktualisiert am
19.10.2019
Besucht am 27.03.2019Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 68 EUR
Herbert Beltle, ein weiteres Urgestein der Berliner Gastronomie zieht sich nach und nach aus dem Geschäft zurück. Die Rotisserie Weingrün betreibt er noch, aber das Aigner am Gendarmenmarkt ist bereits geschlossen. Das Alte Zollhaus wird zum Jahresende an die RUTZ Masterminds Schmidt und Müller übergeben, die schon für nächstes Jahr ein neues Konzept angekündigt haben.
Da bin ich froh, dass ich im März noch einmal am Landwehrkanal vorbei geschaut hatte, denn Ermüdungserscheinungen konnte ich ganz und gar nicht ausmachen.
Als ich um Punkt 18.00 Uhr auf mein Klingeln
eingelassen wurde, begrüßte mich ein junger Mann mit gewohnter Berliner Direktheit. Naja, es ist ja nicht böse gemeint und so konnte ich mir unter einigen wenigen, nicht reservierten Tischen einen schönen in der Ecke aussuchen. Besten Blick auf den Kachelofen
und durch den schönen langgezogenen Raum, in dem die lange Tafel in der Mitte verschwunden ist. Besonders abgesehen hatte ich aber auf die vielen dicken Kissen
die mir auch auf der Holzbank einen sehr bequemen Aufenthalt ermöglichten. Das Publikum war gemischt, Paare mit und ohne Kind, eine kleine Familiengesellschaft, insgesamt angenehm, auch wenn trotz leiser Popsongs in loungigen Arrangements die Gespräche aus allen Ecken überraschend laut vernehmbar waren. Ich tippe auf den Fliesenboden. Aber nach dem Layla sowieso nur ein Säuseln. Der ausgebildete Ober blieb in der Ansprache unkompliziert, verrichtete seinen Job aber fachlich ohne jeden Tadel. Auch die Restaurantleiterin schaute ab und an bei mir vorbei und fragte nach der Zufriedenheit. Wünsche blieben nicht offen, angenehm und professionell.
Positiv die zumindest kosmetische Aufwertung der Toiletten durch einen neue Waschtisch, eine „vintage“ Kommode und Kerzenlicht im Vorraum.
Schon im Vorraum vorbei am großen eichenen Garderobenschrank wusste ich, dass mein stetes Käseverlangen an diesem Abend verlässlich und gut temperiert gestillt würde.
Aber noch stand ich ja Anfang, zu dem hier im Landhaus traditionell ein spitzenmäßiges Sauerteigmischbrot und ein auch sehr gutes, fluffiges Hefebrot
mit aufgeschlagener Butter in angenehmer Zimmertemperatur gereicht wurden. Mit dem warmen Brot einfach herrlich. Sonst kein Gruß, was leicht zu verschmerzen war.
Ich „tröstete“ mich mit dem bekannt guten alkoholfreien Traubensecco mit einem Spritzer Zitrone (5€); später gab es Quittensaft mit etwas Zitroneno-Soda (4€).
Die Karte war von Kopf bis Fuß auf Frühling eingestellt. Salat von frischem Spinat mit Ziegenkäse, Bärlauchsüppchen mit Flußkrebs-Knödel, Wildkräuter-Risotto (als Zwischengericht) und gebratenes Bachsaiblings-Filet hießen die Hits von heute. Und dann sollte es mich ja noch Käse regnen, in der Version vom Ander‘l Bauer.
Als 5-Gang Bankettmenü wurden dafür 59€ fällig, da sind 5 Sterne beim PLV verdient.
Der Salat war wie alles handwerklich tadellos gemacht und überzeugte mit guten Produkten.
Knackfrische Blattsalate, darunter der angekündigte Spinat waren geschmacklich gut erkennbar auf einem Bett von cremigem Ziegenkäse angerichtet, begleitet von Kürbiskernen und angemacht mit Kürbisöl. (Die roten Halbkugeln kamen mir verdächtig vor; ich ließ sie unbeachtet.)
You get what you see. Was bei diesem frischen, gut gemachten Auftakt überhaupt kein Manko war.
Die geradlinige Landhausküche wurde mit einer aufgeschäumten, intensiv grünen Suppe fortgesetzt.
Der Bärlauchgeschmack war perfekt heraus gearbeitet, ohne penetrant zu werden. Kräftig abgeschmeckt, aber nicht überwürzt. Das ist Frühlingsgeschmack. Beim beherzten Löffelschwung (der Service gab einen Tip) offenbarte sich am Boden des Tellers ein wunderbar buttriges Kartoffelpüree, das zu einer süffigen Bindung führte. Genauso begeisterte der frittierte Knödel von Flusskrebswürfeln mit super feinem Knusper.
Kannste nicht besser machen.
Das vegetarische Kräuterrisotto hielt oder besser lief da vorbildlich mit.
Die nicht verkochten Körner wurden von frischem Gemüse begleitet. Romanesco, wilder Brokkoli und Karotten à point gegart, waren alle stark. Geschmacklich blitzten immer wieder Kräuter auf, besonders Estragon, der Frühlingsbote gefiel mir sehr. Dazu gaben die fruchtig-süß-säuerlichen Noten des Balsamessig einen leichten Kick. Gegen die geschmolzene Tomate hatte ich nichts einzuwenden. Das Parmesan-Netz war für etwas Crunch zuständig und überdies hübsch anzuschauen.
Im Hauptgang war der Saibling auf der Haut gebraten worden, was alle Saftigkeit dieses wohlschmeckenden Süßwasserbewohners bewahrt hatte.
Aber, oh Wunder! Die Haut war weitgehend abgenommen und dekorativ aufgerollt worden. So wünscht man sich das! Dagegen waren frittierter Rosmarin und eine gebackene Zitronenscheibe nicht nur hübsches Beiwerk, sondern auch sinnvolle Aromageber.
Die Kohlrabiwürfel hatten noch etwas Biss und würden zusammen mit Kartoffeln in einer leichten hellen Soße serviert, die durch frische Kräuter Freude machte. Wunderbar hier der genau dosierte Kerbel.
Die Käseauswahl - wie erwartet zimmerwarm mit vollem Aroma - wurde von Walnüssen, halbtrockener Pflaume und angenehm pikantem Aprikosensenf begleitet.
Besonders schön aber das angewärmte, mal nicht zu schwere Früchtebrot.
Der perfekte Abschluss eines Landhausmenüs, bei dem alles stimmte: Gute, frische Produkte der Saison, stimmig kombiniert, handwerklich fehlerlos umgesetzt und ab und an ein kleiner Clou. Was fehlt da für die Höchstbewertung? Nichts! Nach dem E.T.A. Hoffmann und dem Alt-Luxemburg ein weiterer Verlust an traditionell gehobener Küche in Berlin. Hoffen wir auf ein ansprechendes Nachfolge-Konzept! Und noch ist Zeit für einen Abschiedsbesuch...
Herbert Beltle, ein weiteres Urgestein der Berliner Gastronomie zieht sich nach und nach aus dem Geschäft zurück. Die Rotisserie Weingrün betreibt er noch, aber das Aigner am Gendarmenmarkt ist bereits geschlossen. Das Alte Zollhaus wird zum Jahresende an die RUTZ Masterminds Schmidt und Müller übergeben, die schon für nächstes Jahr ein neues Konzept angekündigt haben.
Da bin ich froh, dass ich im März noch einmal am Landwehrkanal vorbei geschaut hatte, denn Ermüdungserscheinungen konnte ich ganz und gar nicht ausmachen.
Als ich um... mehr lesen
Altes Zollhaus
Altes Zollhaus€-€€€Restaurant0306923300Carl-Herz-Ufer 30, 10961 Berlin
5.0 stars -
"Da fällt der Abschied schwer!" DerBorgfelderHerbert Beltle, ein weiteres Urgestein der Berliner Gastronomie zieht sich nach und nach aus dem Geschäft zurück. Die Rotisserie Weingrün betreibt er noch, aber das Aigner am Gendarmenmarkt ist bereits geschlossen. Das Alte Zollhaus wird zum Jahresende an die RUTZ Masterminds Schmidt und Müller übergeben, die schon für nächstes Jahr ein neues Konzept angekündigt haben.
Da bin ich froh, dass ich im März noch einmal am Landwehrkanal vorbei geschaut hatte, denn Ermüdungserscheinungen konnte ich ganz und gar nicht ausmachen.
Als ich um
Geschrieben am 19.10.2019 2019-10-19| Aktualisiert am
19.10.2019
Besucht am 10.04.2019Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 99 EUR
Mist! Kaum habe ich mich durch disziplinierteste Schreibarbeit fast schon an den April und damit an meinen rundum gelungenen Besuch im Marly herangearbeitet, haut der Mannheimer Dauer-Cineast eine Kritik vom Feinsten heraus!
Eine, bei der es vieles zu bestätigen, aber nur wenig zu ergänzen gibt: Höchstens, dass mir die stolzen Berichte Gregor Ruppenthals über sein französisches Anwesen und die dort aufgefundenen kulinarischen Schätze zwar auch aufgefallen waren, ich sie aber meistenteils interessant und charmant fand. Überhaupt hatten wir zwei und der absolut tadellos agierende junge Mann im Service viel Zeit zum Plaudern. War ich doch die längste Zeit einziger Gast, erst am späteren Abend kam noch ein Paar dazu. Grund war, wie schon im Kommentar zu Daueressers Kritik geschrieben, dass eine geschlossene Geburtstagsgesellschaft kurzfristig abgesagt hatte, da man den Jubilar nicht einen Tag zu früh feiern wollte.
So waren nicht nur Zeit und freie Tische reichlich da. Als ich vergessen hatte, ein Apéro zu fotografieren, stand prompt ein weiteres auf dem Tisch.
Alles in allem ein höchst vergnüglicher Abend, bei dem das 4-Gang-Menü mit strammen 79€ zu Buche schlug. Ein Hausaperitif kostete 8€, das Pils deren 4.
Mist! Kaum habe ich mich durch disziplinierteste Schreibarbeit fast schon an den April und damit an meinen rundum gelungenen Besuch im Marly herangearbeitet, haut der Mannheimer Dauer-Cineast eine Kritik vom Feinsten heraus!
Eine, bei der es vieles zu bestätigen, aber nur wenig zu ergänzen gibt: Höchstens, dass mir die stolzen Berichte Gregor Ruppenthals über sein französisches Anwesen und die dort aufgefundenen kulinarischen Schätze zwar auch aufgefallen waren, ich sie aber meistenteils interessant und charmant fand. Überhaupt hatten wir zwei und der... mehr lesen
4.5 stars -
"Man muss auch gönnen können!" DerBorgfelderMist! Kaum habe ich mich durch disziplinierteste Schreibarbeit fast schon an den April und damit an meinen rundum gelungenen Besuch im Marly herangearbeitet, haut der Mannheimer Dauer-Cineast eine Kritik vom Feinsten heraus!
Eine, bei der es vieles zu bestätigen, aber nur wenig zu ergänzen gibt: Höchstens, dass mir die stolzen Berichte Gregor Ruppenthals über sein französisches Anwesen und die dort aufgefundenen kulinarischen Schätze zwar auch aufgefallen waren, ich sie aber meistenteils interessant und charmant fand. Überhaupt hatten wir zwei und der
Küchenchef Cornelius Speinle hört im November im »Lakeside« auf, dann wird es keine klassische Haute Cuisine mehr geben. Nachfolger Stefan Wilke setzt auf gehobene internationale Küche.
Küchenchef Cornelius Speinle hört im November im »Lakeside« auf, dann wird es keine klassische Haute Cuisine mehr geben. Nachfolger Stefan Wilke setzt auf gehobene internationale Küche.
Mehr Infos: https://www.falstaff.de/nd/luxushotel-the-fontenay-in-hamburg-kuenftig-ohne-sternekueche/?utm_source=copy&utm_medium=paste&utm_campaign=copypaste
Gourmetrestaurant Lakeside in The Fontenay
Gourmetrestaurant Lakeside in The Fontenay€-€€€Sternerestaurant0406056605740Fontenay 10, 20354 Hamburg
stars -
"Luxushotel »The Fontenay« in Hamburg künftig ohne Sterneküche" DerBorgfelderKüchenchef Cornelius Speinle hört im November im »Lakeside« auf, dann wird es keine klassische Haute Cuisine mehr geben. Nachfolger Stefan Wilke setzt auf gehobene internationale Küche.
Mehr Infos: https://www.falstaff.de/nd/luxushotel-the-fontenay-in-hamburg-kuenftig-ohne-sternekueche/?utm_source=copy&utm_medium=paste&utm_campaign=copypaste
Geschrieben am 12.10.2019 2019-10-12| Aktualisiert am
12.10.2019
Besucht am 26.03.2019Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 62 EUR
Bemerkenswerter Weise liegen alle Sterne-Restaurants Dresdens in der Neustadt, also rechts der Elbe. Wenn ich den Grund dafür raten müsste, würde ich wohl auf niedrigere Pachten hier etwas abseits der touristischen Hochburgen tippen. Obwohl an diesem Dienstagabend die Öffnungszeiten einen Besuch ermöglicht hätten, entschied ich mich gegen die Gourmettempel, denn der Verzicht auf eine Flasche aus den attraktiven Weinkarten wäre mir dort besonders schwer gefallen.
Ich suchte also bewusst eine Alternative in der historischen Altstadt, denn beim Fußmarsch über die Brücke wollte ich das atemberaubende Panorama genießen, das im noch sehr kalten, klaren Märzabend besonders eindrucksvoll war. Fündig wurde ich im Alte Meister, gelegen in und natürlich benannt nach der weltberühmten Gemäldegalerie. Durch einen noch verwaisten Garten betritt man über eine Treppe das Restaurant. Es mag einen ebenerdigen Zugang geben, vielleicht durch die Galerie, aufgefallen ist er mir leider nicht. An wärmeren Tagen lockt natürlich die Terrasse mit Blick auf die unmittelbar benachbarte, imposante Semper-Oper. Aber auch die hohen Rundbogen-Fenster lassen einen schönen Blick zu.
Ich suchte mir in dem lang gestreckten Raum einen Platz auf der ledergepolsterten Holzbank vor der Theke aus und ließ den Blick schweifen. Das hohe Tonnengewölbe trägt zusammen mit dem blanken Steinfußboden sicherlich zu der recht hohen Geräuschkulisse bei. Bedingt durch die Deckenform kann man Gespräche von der gegenüber liegenden Wand recht gut hören und das trotz vielleicht halber Belegung an den blanken, dunklen Holztischen. Für’s Auge gibt es viel Stuck, teilweise sind Deckenmalereien freigelegt. Angenehm sind das überwiegend indirekte Licht und die Lichtgloben an den Säulen; trotzdem blieb im (ordentlich geheizten) Raum ein etwas kühler Eindruck.
Was allerdings nicht an der Bedienung lag. Die erfahrene, wohl nicht ausgebildete Dame bemühte sich patent, aber freundlich, auf meine Wünsche einzugehen. Und das ist doch schon mal eine Menge wert. Unterstützt wurde sie von einem engagierten jungen Mann, der auch für die Getränke zuständig war. Ebenfalls zugewandt, servierte er mir allerdings den alkoholfreien fruchtigen Cocktail mit tatsächlich sechs Eiswürfeln. „Man kann die Gewinnmaximierung auch übertreiben!“, dachte ich bei mir, während ich brummelig Stück für Stück aus dem Glas fischte. Schließlich hatte ich gerade einen Fußmarsch im eisigen Ostwind bei gefühlten 2 Grad hinter mir. Der junge Mann entschuldigte sich dann und brachte mir Löffel und Tellerchen. Trotzdem erschien der Drink mit vollen 6,5€ auf der Rechnung. Später versuchte der Barkeeper auf meinen Wunsch, aus Maracuja und Verjus einen „frischen“ Cocktail (3,5€) zu zaubern. Aufgrund von wirklich viel Säure blieb es beim Probeschluck, aber Fastenzeit ist kein Ponyhof!
Übrigens: Nicht nur an der Bar, auch in der Küche schien schon Sommer befohlen zu sein: Wie anders wären im März die verwendeten Cocktail-Tomaten zu erklären? Und wie beim sauren Verjus-Cocktail scheute ich weder Tod noch Teufel noch Tomate und probierte. Was soll ich sagen - Eine Zumutung! Harte Schale, sauer, null Geschmack. GRAU-EN-HAFT!
Und das, obwohl die Küche es doch besser wissen müsste und vor allem besser kann. Viel besser!
Auf der großen Schiefertafel waren mir Zanderkrapfen mit Lachsstrudel (14€) aufgefallen. Danach Kokos-Limettensüppchen mit Garnele (8€!) und als Hauptgang eine ganze Bachforelle mit mallorquinischen Tumbet, Rosmarin-Zitronenbutter und Drillingen für 21€. Sogar eine Käsevariation mit fruchtigem Curd und interessanterweise Bautz’ner Senf stand auf der Karte und damit natürlich auch auf meinem Tisch. Die kleine Auswahl schlug mit 9€ zu Buche. Angesichts des später dafür in Menge und Güte Gebotenen ein sehr gutes PLV.
Zunächst wurde eine sehr großzügige Brotauswahl gereicht.
Einige Scheiben waren schon etwas trocken geworden, was bei der Menge nicht ins Gewicht fiel. Als Dip eine Auberginen-Gemüsecrème, die zur Abwechslung nicht rauchig oder pikant war, sondern deutlich „gemüsig“ ausfiel. Dazu noch kretisches Olivenöl.
Dann bekam ich eine wirklich schöne Vorspeise.
Das Fischfleisch sehr fein gewolft, pikant und mit Kräutern abgeschmeckt und als Krapfen ausgebacken und gut entfettet. Bei der Scheibe vom Lachsstrudel gefiel der knusprige Blätterteig. Die Farce hätte ich nicht sofort als Lachs erkannt, hier dominierte weiches Gemüse.
Ebenfalls mutig gewürzt, aber letztlich etwas „normaler“ als der Zander. Nicht angekündigt und in der Menge schon üppig zu nennen, gab es noch eine Lachstranche auf der noch etwas knusprigen Haut gebraten. Hier war mir dann auch mal zu viel Tran unter der Haut, den ich wegschnitt. Leichter Tadel, da der Edelfisch durchgebraten war, aber doch noch saftig.
Geschmacklich im Mittelfeld. Auch gegen die Zupfsalate mit Radieschen und leichtem Joghurt- oder vielleicht Buttermilchdressing war nichts einzuwenden, außer der blassroten Gefahr. Guter bis sehr guter Teller.
Bei der Suppe war der Kokosanteil präsent, die Zitrusnote blieb zurückhaltend.
Im Abgang gab es eine irritierende Bitternote, die ich von Limette nicht kenne. Durch Sahne war die ursprünglich wohl vorhandene Schärfe zu sehr gedämpft. Schade, etwas Wumms ist immer gut. Die Gamba war besser als der Lachs im ersten Gang: Fleischig, saftig, geschmacklich voll da. Im Ganzen aber doch knapp über dem Durchschnitt.
Der Hauptgang war wieder nichts für schwache Esser.
Ein durchaus kräftig gewachsenes Forellen-Exemplar machte sich da verführerisch auf meinem Teller mehr lang als breit. Knusprig leckeres Ding, aus welcher Pfanne bist du denn gehüpft? Die Drillinge in der Schale genau gegart und gewohnt wohlschmeckend. Das Tumbet scheint die Mallorca-Variante des mediterranen Gemüseragouts zu sein, die einzelnen Produkte versteckten sich am Gaumen nicht; Olivenöl und Knoblauch rundeten die Sache dezent ab. Tadellos abgeliefert.
Der abschließende Käse war ordentlich ausgewählt und sehr ansprechend präsentiert
sicherte mit seinen vielfältigen, kreativen Begleitungen - namentlich Himbeer-Curd und einer feinen Crème von grobem Senf, aber auch dem Pumpernickel - eine gute Bewertung des Essens, die nur ganz knapp unter 4,5 Sternen bleibt.
Unterhalb der städtischen Champions-League spielend, stellten sich die Alten Meister nicht etwa als überalterte Truppe, sondern als ein Team mit Titelambitionen heraus. Meiner Kollegin, die kurz danach in Begleitung privat nach Dresden kommen sollte, empfahl ich das Restaurant nicht nur wegen der klasse Lage sehr gern. Dem Vernehmen nach zeigte das Alte Meister auch bei jenem Besuch ein überzeugendes Spiel.
Bemerkenswerter Weise liegen alle Sterne-Restaurants Dresdens in der Neustadt, also rechts der Elbe. Wenn ich den Grund dafür raten müsste, würde ich wohl auf niedrigere Pachten hier etwas abseits der touristischen Hochburgen tippen. Obwohl an diesem Dienstagabend die Öffnungszeiten einen Besuch ermöglicht hätten, entschied ich mich gegen die Gourmettempel, denn der Verzicht auf eine Flasche aus den attraktiven Weinkarten wäre mir dort besonders schwer gefallen.
Ich suchte also bewusst eine Alternative in der historischen Altstadt, denn beim Fußmarsch über die Brücke... mehr lesen
Alte Meister
Alte Meister€-€€€Restaurant, Cafe03514810426Theaterplatz 1A, 01067 Dresden
4.0 stars -
"Schöne Alternative in der Altstadt" DerBorgfelderBemerkenswerter Weise liegen alle Sterne-Restaurants Dresdens in der Neustadt, also rechts der Elbe. Wenn ich den Grund dafür raten müsste, würde ich wohl auf niedrigere Pachten hier etwas abseits der touristischen Hochburgen tippen. Obwohl an diesem Dienstagabend die Öffnungszeiten einen Besuch ermöglicht hätten, entschied ich mich gegen die Gourmettempel, denn der Verzicht auf eine Flasche aus den attraktiven Weinkarten wäre mir dort besonders schwer gefallen.
Ich suchte also bewusst eine Alternative in der historischen Altstadt, denn beim Fußmarsch über die Brücke
Geschrieben am 08.10.2019 2019-10-08| Aktualisiert am
08.10.2019
Besucht am 13.03.2019Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 67 EUR
...liegt Berlin. So ungefähr. Auf jeden Fall aber nach dem gastronomischen Konzept des israelischen Gastronomen und Kochs Meir Adoni, der mit dem Layla unweit des Anhalter Bahnhofs die moderne Nahost-Küche mit der Urbanität einer Bar im Big Apple kreuzt. In beiden angesagten Städten betreibt Adoni bereits Restaurants, wie auch der Meister höchstselbst bei einem späteren Folge-Besuch meiner Kollegin und mir gut gelaunt und redselig erklärte.
Die Mischung funktioniert anscheinend hervorragend, denn schon beim Gang durch die Lobby des eigenständigen Crown Plaza Hotels hört man das Summen der Gespräche, mit der die gemischte, internationale Gästeschar gegen die Barmusik anredet, die zudem ab 20.00 Uhr bewusst lauter wird. Für lauschige Rendezvous eher weniger geeignet, aber für den Abend in einer Gruppe umso mehr. Vorbei an der am frühen Abend noch dunklen, angeblich angesagten, aber für uns sehr enttäuschenden Bar (ab 23.00 Uhr hatte das Personal keine Lust mehr...) geht es in einen großzügigen Raum, der geradezu vibriert. Alles groß, laut, wild, lebendig und sehr stylisch. Mit Metall, Leder, Holz und Designer-Lampen atmet das Restaurant eine großstädtische Lebendigkeit, auf die man sich schon einlassen muss. Aber hier in Berlin klappt das eben. Rund um die große, hell erleuchtete Kücheninsel gruppieren sich Tische, Sitzecken sowie Hochstühle an der Theke, von der man besten Ausblick auf die Küchencrew hat, die konzentriert, aber gut gelaunt zu Werke geht.
Da geht bei vollbesetztem Haus aber der Punk ab! Lingua franca hinter dem Tresen ist (nehme ich an) Hebräisch, aber auch Englisch und Französisch habe ich gehört. Überhaupt schaden Englischkenntnisse nicht, obwohl alle (scheinbar ohne System wechselnden) Menschen im Service mehr oder minder gern und auf unterschiedlichem Niveau Deutsch sprechen. Viel Beratung gibt es eh nicht und die zweisprachigen Karten sind auch aussagekräftig genug. Bemüht und freundlich waren jedoch alle! Für etwas traditionelles Feeling sorgen orientalische Fliesen und die schwarzen Kaftane, die manche Ober tragen.
An meinem Premiere-Abend erschien ich ohne Reservierung am Counter und wurde von der jungen Dame im weitgehend ausreservierten Restaurant auf einem der Hochstühle platziert. Einerseits gut zum Beobachten, andererseits schon hart auf die Dauer. Immerhin kam ich schnell mit meinem holländischen Sitznachbarn ins Gespräch; das war nett. Weit weniger, dass eine Köchin eine Crème mit dem Löffel auf Tellern anrichtete, diesen gedankenverloren ableckte und damit wieder in die Speisen ging. Nennt mich empfindlich...
Nachdem die Fastenzeit begonnen hatte, beschied ich mich beim winterlichen Erstbesuch mit einem Ingwer-Zitronen-Tee, der für 3,5€ frisch aufgebrüht wurde.
Zu zweit schmeckten uns israelische Gewächse aus Galiläa und der Jerusalemer Gegend von der recht schmalen Weinkarte.
Die übersichtliche Speisenauswahl wird auf einem Klemmbrett präsentiert und enthält drei Brotangebote, die mit diversen Saucen schon eine kleine Mahlzeit darstellen. Ich entschied mich für Kubbana, die jemenitische Brioche-Variante zu atemberaubenden 11€.
Der Preis war allerdings vergessen, als ich diese heiß servierte Köstlichkeit riechen und schmecken konnte: Leicht knusprig außen, sehr luftig innen.
So buttrig, so intensiv nach schwarzem Sesam duftend. Ein Traum! Da hatte meine Kollegin keine Wahl, diese Kalorienbombe kam auch beim zweiten Besuch auf den Tisch. Sie war genauso begeistert. Auch die exotischen Dips überzeugten: Paprika-Aioli mit dezentem Knoblauch, leichter Schärfe und einer angenehmen Zitrusnote. Ein Tomatenchutney mit S-chug, einer jemenitischen, sehr scharfen Gewürzpaste auf Chilibasis mit zahlreichen Gewürzen. Eine Pestovariante, confierter milder Knoblauch und Olivenöl mit geröstetem Sesam und säuerlichem Geschmack.
Dieser sehr befriedigende Auftakt deutet bereits an, wohin die Reise geht: Mit Öl wird nicht gespart und es stehen kaum die einzelnen Produkte im Vordergrund, als vielmehr eine Aromenwelt aus Kräutern, Gewürzen und Gegrilltem.
Nicht so mein Fall ist das Alu-Tablett, das den Teller ersetzte. Wir sind ja eben doch nicht in der Strandbar in Tel Aviv. Immerhin wurde gnädig ein Papier mit nachgeahmter Zeitung untergelegt, den deutschen Hygienevorschriften sei Dank.
Die folgenden geräucherten Auberginen (17€)
kennt man aus vielen Küchen des Nahen und Mittleren Ostens. Das Raucharoma war sehr ausgeprägt bis hin zu einer leichten Bitterkeit, die durch die Süße von Dattelhonig aufgefangen wurde. Scharf durch getrocknete Chilis, schlotzig vom Tahini, aber durch Pistazienbruch mit etwas Textur. Feta-Schnee konnte ein wenig Frische beifügen und Rosenwasser war wieder nur eins der vielen weiteren Aromen. Natürlich habe ich alles restlos mit Brot ausgewischt, denn wer einmal vom Blechtablett aß, weiß, wie Besteck kreischen kann.
Beim „günstigsten“ Hauptgericht (35€) der Karte - Jaffa Sea Souflaki - klangen die Hauptbestandteile gebratener (und weitgehend zarter) Tintenfisch und nicht näher beschriebener (und auch nicht zu erschmeckender) Fisch natürlich gut.
Spannend war aber wieder das Potpourri der Beilagen: Hawayeg, Chili, Limabohnen, Tbeha, Aubergine, rohe Tahini, Joghurt, Amba, Tomatenvinaigrette. Die einzelnen Komponenten waren kaum einzeln zu erkennen. Das komplexe, überwiegend würzig-säuerliche Geschmacksbild stand im Vordergrund, das mir durch mehrere Crèmes aber doch recht mächtig vorkam.
Auf ein Dessert verzichtete ich somit. In Begleitung meiner Mitarbeiterin schmeckte „Malabi Rose“
(Kaddaif, candied pistachios, rhubarb comfiture, cherry sorbet, hibiscus powder) dann viel differenzierter und deutlich weniger süß als erwartet.
Das Layla by Meir Adoni hat mich beeindruckt, wobei das Essen nur Teil des Gesamtkunstwerks war. Sicher nichts für jeden Tag und möglichst nur in einer fröhlichen Runde. Die Preise sind inzwischen fast alle 2 Euro angezogen und sehr hoch für das Gebotene, wobei aber vermutlich der Arbeits- und damit Personalaufwand der „unzähligen“ Komponenten kaum zu überschätzen ist.
...liegt Berlin. So ungefähr. Auf jeden Fall aber nach dem gastronomischen Konzept des israelischen Gastronomen und Kochs Meir Adoni, der mit dem Layla unweit des Anhalter Bahnhofs die moderne Nahost-Küche mit der Urbanität einer Bar im Big Apple kreuzt. In beiden angesagten Städten betreibt Adoni bereits Restaurants, wie auch der Meister höchstselbst bei einem späteren Folge-Besuch meiner Kollegin und mir gut gelaunt und redselig erklärte.
Die Mischung funktioniert anscheinend hervorragend, denn schon beim Gang durch die Lobby des eigenständigen Crown... mehr lesen
Layla Restaurant by Meir Adoni
Layla Restaurant by Meir Adoni€-€€€Restaurant, Cocktailbar015122563654Hallesche Str. 10, 10963 Berlin
3.5 stars -
"Zwischen Tel Aviv und New York..." DerBorgfelder...liegt Berlin. So ungefähr. Auf jeden Fall aber nach dem gastronomischen Konzept des israelischen Gastronomen und Kochs Meir Adoni, der mit dem Layla unweit des Anhalter Bahnhofs die moderne Nahost-Küche mit der Urbanität einer Bar im Big Apple kreuzt. In beiden angesagten Städten betreibt Adoni bereits Restaurants, wie auch der Meister höchstselbst bei einem späteren Folge-Besuch meiner Kollegin und mir gut gelaunt und redselig erklärte.
Die Mischung funktioniert anscheinend hervorragend, denn schon beim Gang durch die Lobby des eigenständigen Crown
Geschrieben am 26.09.2019 2019-09-26| Aktualisiert am
26.09.2019
Besucht am 04.03.2019Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 122 EUR
Nachdem mein Erstbesuch im Elements an einem Aschermittwoch stattfand, war es in diesem Jahr der Rosenmontag. Also konnte ich so gerade noch in der Weinkarte wildern. Da ich bei der Wein-Begleitung schon sehr auf meinem eigenen Geschmack bestand, wurden einzelne Gläser abgerechnet, die mit 4,9€ bis 8€ preislich fair kalkuliert waren. Nächstes Mal aber gern wieder eine Flasche aus den gut sortierten Abteilungen Sachsen und Saale/Unstrut.
Zum Start gleich einen leckeren alkoholfreien Secco von Jörg Geiger, diesmal leichte Holunderblüte. Man muss sich ja langsam entwöhnen. Dass das wie auch immer zum Lebenswasser veredelte Leitungswasser selbst bei reichlich sonstiger Getränkeorder mit 4,5 € berechnet wird, finde ich nach wie vor nicht angemessen. Aber es hält mich ja weder vom Besuch noch von der Bestellung ab. Und zur Wahrheit gehört auch, dass der Aperitif gar nicht und das 5-Gang-Menü mit 85€ gegenüber dem Erstbesuch mit 5€ preiswerter berechnet wurde. Ein sehr gutes PLV.
Inzwischen haben wir uns auch aneinander gewöhnt, der eigenwillige Service und der kritische Gast. Die Begrüßung am Telefon war sehr freundlich und bei der Auswahl der Tisches konnte ich problemlos einen eingedeckten Vierer wählen. Allerdings war der Gästezuspruch an diesem Abend auch überschaubar. Was verwundert, da das Elements unter den zwischenzeitlich vier Sterne-Restaurants im Elb-Florenz (bis zur Schließung des bean&beluga) als einziges montags die Pforten öffnet. Auf Wunsch gab es ein Kissen, denn noch immer sinkt man ein paar Zentimeter zu tief in die schönen Ledersessel. Aber ich bin ja auch nicht der Größte.
An diesem Abend gab es viel Jazz-Musik auf die Ohren; auf die Dauer etwas anstrengend - variatio delectat...
Nach wie vor angenehm das zur Begrüßung gereichte heiße Tuch.
Als Apero wurde Kristallbrot und lockeres Olivenbrot mit Öl, Rotweinbutter mit (zu) viel Säure und einer kräftigen, etwas schwer geratenen Artischockencrème gereicht.
Unabhängig von Geschmacksfragen sind das willkommene Abwechslungen von Butter oder gar Kräuterquark.
Mit dem Amuse hatte mich Stephan Mießner schon auf seiner Seite: Gebackener Schweinebauch mit knuspriger (!) Schwarte und frittierten Grünkohlspitzen sowie drei sehr unterschiedlichen Sößchen: Kräuterige Petersilie, rustikaler Rosenkohl-Speck und eine süffige Banane-Avocado.
Ins Menü startete ich mit einem niederösterreichischen Sauvignon und einem Jakobsmuschel-Ceviche. Auf dem Teller war nicht nur optisch einiges los: Ceviche von der Jakobsmuschel, Blutorange, Mandarine, Sellerie
Intelligent eingesetzte Blutorange, aber auch Mandarinenfilets, Petersilien-Öl nebst Sellerie in Form von Brunoises, eingelegten knackigen Scheiben und seinem Grün.
Passte alles recht gut, aber mir war das etwas zu viel Gemüse-Frucht-Salat, denn die Muschel als (nach meinem Verständnis) eigentliche Hauptdarstellerin, ging etwas unter. Trotzdem ein frischer, leckerer Auftakt.
Kräftig ging es weiter. Und wie! Das Hirschtatar wurde von einem wachsweichen Eigelb begleitet, dazu gedünstete Zwiebeln und knackiger Radicchio, einerseits fruchtig-säuerliche Holunderkapern, andererseits süßliche Knollen.
Vor dem würzigen Grundgeschmack tauchten immer wieder einzelne Aromaspitzen auf, die, gut eingebunden vom Ei, das an sich schon spannende Fleisch erst recht interessant machten. Hervorragender Teller!
Dazu ein sächsischen Grauburgunder.
Den nächsten Gang - Hummerbisque und -Cocktail - begleitete ein Wermut vom Urgestein Dolin. Scheinbar eine Überraschung - oder auch nicht, wenn man z.B. an Anisette in mediterranen Fischsuppen denkt.
Passte jedenfalls perfekt zur aufgeschäumten Suppe
deren Hummeraroma durch süße und herbe Noten schön hervorgehoben wurde.
Das zarte Scherenfleisch war mit einer zurückhaltend würzigen Soße verarbeitet; Passepierre-Öl und Basilikum sorgten für kräuterige Noten, ein luftiger Cracker für Crunch. Hummercocktail
Gute Produkte und 1a-Handwerk. Der Abend machte inzwischen richtig Spaß!
Gern hätte ich meine gute Stimmung mit einem Gläschen Champagner gefeiert oder eine 70er-Jahre-Erfrischung (aka Sorbet) geordert, aber der Service hatte sich leider rar gemacht. Vielleicht war im Bistro auf der anderen Seite der Küche Not am Personal? Schade.
Die Taube im Hauptgang kam dann aber doch nicht mehr ohne fremde Hilfe an den Tisch, dafür aber in perfekter Qualität, medium und vor allem ohne Haut.
Damit war diese Klippe schon mal umschifft. Es bleibt die Diskussion um die Entenleber, denn die Zubereitungsart war „Rossini“. Kräftig angebraten und mit einer dunklen, intensiven Soße versehen eine Wonne. Das Geflügel hatte mit Texturen vom Topinambur passende und teilweise elegante Begleiter, sei es durch die Beize von Champagner-Essig oder knusprige Zitronenbrösel.
Die mit Boudin noir gefüllten Wan-Tan gefielen für sich genommen zwar gut. Ich stellte mir aber die Frage, warum neben den beiden kräftigen Hauptdarstellern noch weiter Würzigkeit ins Gericht gebracht wurde. Zumal auch der Nudelteig nicht ganz durchgegart war; eine handwerkliche Nachlässigkeit, die mir leider häufiger auch in der Sterne-Gastro begegnet. Trotzdem im Ganzen ein famoser Fleischgang. Was natürlich auch für den Mosel-Riesling gilt. Aber das weiß man ja.
Ohne Käse ist ein Menü keines. Oder jedenfalls nicht meines. Just seit diesem Montag stand zwar wieder der „Stilton aus dem Laib“ auf der Karte, der mich bei meiner Premiere im Elements eher enttäuschte hatte. Ohne viel Hoffnung fragte ich nach dem geschmolzenen Vacherin Mont d’Or aus der Vorkarte. Und siehe da, an diesem Abend gelang fast alles. Der cremige Käse kam einem Fondue gleich
zum Dippen gab es ein sehr knusprigen Blätterteig-Croustillant, vielleicht etwas dunkel geraten. Separat noch getrüffelte Kartoffeln.
Mein Lieber, DAS war mollig! Wie gut, dass die respektable Süßweinkarte einen ordentlich gespriteten Rivesaltes bereit hielt.
Und auch die kleinen Rausschmeißer waren gut gemacht.
Neben Himbeergelee und Sesam-Schoko-Praline überzeugte der mit feinem peruanischem Basilikum aromatisierte Macaron.
Beim Abschied vermisste ich zwar den ätherischen Eukalyptuszweig. Sonst an diesem Abend aber nicht viel. Die Küche im Elements hat geliefert - auf ganzer Linie. In dieser Form eine ganz klare Empfehlung für Gourmets in Dresden!
Und weil das beim High-Kitchen in Magdeburg so positiv aufgenommen wurde, gibt es gleich noch ein paar Sommerbilder von meinem wunderbaren Terrassen-Besuch im heißen Juni! (Wieder ein Montag. Noch stärkere Leistung.) Sommer auf der Terrasse FAN-TAS-TI-SCHE! Anchovis-Kräuterbutter (Warm!)
Nachdem mein Erstbesuch im Elements an einem Aschermittwoch stattfand, war es in diesem Jahr der Rosenmontag. Also konnte ich so gerade noch in der Weinkarte wildern. Da ich bei der Wein-Begleitung schon sehr auf meinem eigenen Geschmack bestand, wurden einzelne Gläser abgerechnet, die mit 4,9€ bis 8€ preislich fair kalkuliert waren. Nächstes Mal aber gern wieder eine Flasche aus den gut sortierten Abteilungen Sachsen und Saale/Unstrut.
Zum Start gleich einen leckeren alkoholfreien Secco von Jörg Geiger, diesmal leichte Holunderblüte. Man muss... mehr lesen
Elements · Restaurant
Elements · Restaurant€-€€€Restaurant, Loungebar, Sternerestaurant03512721696Königsbrücker Straße 96, 01099 Dresden
4.5 stars -
"Überzeugend geliefert!" DerBorgfelderNachdem mein Erstbesuch im Elements an einem Aschermittwoch stattfand, war es in diesem Jahr der Rosenmontag. Also konnte ich so gerade noch in der Weinkarte wildern. Da ich bei der Wein-Begleitung schon sehr auf meinem eigenen Geschmack bestand, wurden einzelne Gläser abgerechnet, die mit 4,9€ bis 8€ preislich fair kalkuliert waren. Nächstes Mal aber gern wieder eine Flasche aus den gut sortierten Abteilungen Sachsen und Saale/Unstrut.
Zum Start gleich einen leckeren alkoholfreien Secco von Jörg Geiger, diesmal leichte Holunderblüte. Man muss
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.
(Quelle: restaurant-ranglisten.de)