"Russisch für Migrationshintergründige -oder: Die spinnen die Klingonen"
Geschrieben am 21.02.2015 2015-02-21

"Klischee-Italiener -oder: Sauber isses, mit ***** wäre es rein..."
Geschrieben am 21.02.2015 2015-02-21

"Vapiano - mediterran angehauchtes Franchisekonzept"
Geschrieben am 17.02.2015 2015-02-17

"Tapas wie sie sein sollten -oder: Jenseits der 'Spanischen Gasse' is besser"
Geschrieben am 16.02.2015 2015-02-16 | Aktualisiert am 21.02.2015

"Locker, lässig -oder: Captain Chaos lässt grüßen"
Geschrieben am 16.02.2015 2015-02-16 | Aktualisiert am 17.02.2015

"Mediengastro -oder: Wenn der Kameramann zwei mal klingelt..."
Geschrieben am 16.02.2015 2015-02-16 | Aktualisiert am 16.02.2015

"(K)ein FEINES Erlebnis -oder Arroganz sollte besser durch Kompetenz untermauert sein...."
Geschrieben am 14.02.2015 2015-02-14 | Aktualisiert am 14.02.2015

"Wie gewollt aber leider nicht gekonnt - oder: 'Wer gackert muss auch legen...'"
Geschrieben am 14.02.2015 2015-02-14 | Aktualisiert am 14.02.2015

"Wirklich nettes Lokal in Unterbilk"
Geschrieben am 12.02.2015 2015-02-12

"Näher kann man Portugal in Düsseldorf nicht kommen!"
Geschrieben am 12.02.2015 2015-02-12

"Gefunden! Geht es hier zum Rhein?"
Geschrieben am 07.02.2015 2015-02-07

"In-Lokal in Derendorf"
Geschrieben am 31.01.2015 2015-01-31

"Brauhaus am Rand der Altstadt"
Geschrieben am 30.01.2015 2015-01-30

"Etwas versteckt im Stadttor gelegen!"
Geschrieben am 30.01.2015 2015-01-30

"Gefühlter Prototyp eines pariser Bistrots - für den kleinen Urlaub zwischendurch; tiefenentspannte Meeresfrüchte"
Geschrieben am 24.01.2015 2015-01-24

"Wer handgemachte Eisspezialitäten ..."
Geschrieben am 12.01.2015 2015-01-12

"Italienische Speisen bei romantischer Atmosphäre genießen!"
Geschrieben am 09.01.2015 2015-01-09

"chic essen - super Lage!"
Geschrieben am 09.01.2015 2015-01-09

"Bekannte haben uns diese Location e..."
Geschrieben am 01.01.2015 2015-01-01

"Hammer Burger"
Geschrieben am 26.08.2014 2014-08-26

Die Gastronomie – unendliche Weiten; wir schreibend das Jahr 2014. Dies sind die Abenteuer des Kulinarikteams, das mit seiner vierhundert+x Mann, (gelegentlich auch Frau) starken Besetzung unterwegs ist um fremde Küchen zu entdecken, unbekannte Kreationen und neue Zutaten (sehr frei nach Eugene W. Roddenberry).
Heute sollte es das Isbuschka in Gerresheim sein. Etwas abseits unseres üblichen ’Wirkungskreises’ gelegen, war also Parkplatzsuche angesagt. Direkt am Gerresheimer Markt gestaltet sich das äußerst schwierig. Nach diversen Umläufen wurde es dann doch ein Parkhaus im Orbit(wann wird noch mal das ’Beamen’ erfunden?).
Vom Betreiber wegen des Interieurs als Holzhütte bezeichnet, erfüllt der Laden so manches Klischee. Tische und Stühle werden zweifellos Äonen überdauern. Ein Zahnstocherbehältnis, Salz und Pfefferstreuer aus Holz gedrechselt und kyrillisch beschriftet, ein Keramikkerzenhalter und ein einzelnes Röschen vervollständigen den lachsfarben gedeckten Tisch. Authentisch russisch wirkende Devotionalien (Matrjoschka-Puppen, Holzteller, ein künstlicher Baum und dergleichen) runden das Bild ab. Passend auch die sowjetische Anmutung der Installationen des stillen Örtchens im Obergeschoss. Sobald das Heißwassergerät anspringt, funzelt die Beleuchtung auf Sparflamme. Das Waschbecken mit hochgezogenem, trapezförmig-stylishem Rand in Kombination mit dicht an diesem befindlichen Wasserhahnauslauf (es passt tatsächlich nur eine flache Hand dazwischen) scheint auf einen gewissen Restpromillegehalt im Kreislaufsystem der Sanitärfachkraft während des Einbaus hinzuweisen. Immerhin war es sauber.
Das Publikum im Zeitraum unseres Besuchs war wohl eher den ’Bestagern’ zuzuordnen. Zwei Tische à zwei Personen und ein größerer mit etwa zehn örtlichen Honoratioren fielen kaum weiter auf. Nicht so elegisch wie befürchtet und im Gespräch weitestgehend verdrängbar, die Hintergrundbeschallung ebenfalls mit ethnologischer Richtung.
Kaum Platz genommen, wurden vom heute ausschließlich männlichen Service (Vater und Sohn?) die Getränkewünsche abgefragt. Die Karte weist sieben unterschiedliche Vodkas auf, einer Diskussion am Nebentisch war aber zu entnehmen, dass nicht alle verfügbar seien, dafür aber nicht in der Karte genannte Sorten. Wir erbaten zunächst das in Holz gefasste Angebot und entschieden uns, zur Erhaltung der individuellen Mobilität, unisono für bleifrei. Insgesamt wurden es an russischen Limonaden: drei Mal Buratina (chemischgelbsüß) und drei Mal Tarhun (waldmeistergrünsüß). Zwei Kwass (russischer Brot-Malztrunk, weniger süß als Malzbier trotzdem sehr aromatisch malzig) und ein Malzbier. Leider war romulanisches Ale mal wieder verboten oder gerade aus….
An Speisen gibt’s die ’üblichen Verdächtigen’ von Soljanka über Borschtsch zu Blini und Wareniki. Beef Stroganoff und Kiewer Kotelett dürfen ebenso wenig fehlen wie verschiedene Rumpsteakvariationen, Schaschlik und Rouladen.
| Die Vorspeisen |
Ein kalter Fleischteller (Holodec (Hausgemachte Sülze), gemischte Salo (Salzspeck), verschiedene geräucherte Fleischsorten und Brot) recht üppig mit Paprikadip und eingelegten Stockschwämmchen. Der Kollege hatte zu kämpfen. Für 9,- Euronen ordentlich.
Eine Soljanka, schön heiß und typisch mit sauer eingelegtem Gemüse, etwas Fleischeinlage und Schmand. Ein netter Auftakt für 5,20 Euronen.
Zwei Mal Borschtsch ebenso gut umgesetzt wie die Soljanka mit intensivem Rote Beete Aroma. Für mein Empfinden etwas zu sauer, aber das sieht sicher jeder anders. Ziemlich guter Start für 5,- Euronen.
| Die Hauptspeisen |
Zwei Mal Wareniki mit Spinatfüllung, die russische Variante der Ravioli, außerdem gibt ’s noch Pelmeni, Piroschki und höchstwahrscheinlich weitere gefüllte Teigtaschenvariationen. Wie die unterschieden werden habe ich bisher nicht wirklich herausgefunden. Von der Portionsgröße her ausreichend und aufgrund der Teigstärke sehr sättigend. Die Kollegen fanden ’s prima, jeweils 9,80 Euronen.
Einer der Klassiker schlechthin das Beef Stroganoff hier mit gebratenen Drillingen und Paprika-Pilzgemüse serviert. Da anscheinend kein ’originales’ Rezept existiert, hier streiten die mehr oder weniger g(G)elehrten, handelte es sich um eine gute Interpretation. Noch saftig gegartes Fleisch in einer hellen, sämigen Sauce mit Champignons und Gewürzgurkenstücken hat den Kollegen überzeugt. Für 19,10 Euronen gerade noch akzeptabel.
Die Bilder auf der Homepage verleiteten mich Lammschaschlik zu ordern. Also rechnete ich mit mehreren kleinen, pikant marinierten Spießen. Klassischer Fall von Denkste. Was serviert wurde war eine klingonenmäßige Portion gebratenen Lammfleischs (Schulter?) auf einem Dolchspieß gepfählt und zu Tode getrocknet. Falls das Fleisch mal mariniert war, hat vermutlich die Behandlung der Küche diesen Geschmack erfolgreich ausgemerzt. Die Beilagen waren in Ordnung lustige, gebratene Zwiebelringe mit Granatapfelkernen, etwas bunter Salat, gebratene Drillinge und ein Ajvar-ähnlicher Dip, dessen Schärfe wohl vom enthaltenen Meerrettich stammt – das Beste am ganzen Gericht. Mit 18,20 Euronen aber eindeutig überbezahlt.
Der Service war nett, hätte aber bei mehr Präsens auch mehr Getränke verkaufen können. Da die Portionsgrößen, für uns kein Dessert mehr zuließen baten wir um die Rechnung. Weil diese gesplittet werden sollte, musste natürlich erst jemand gefunden werden der das kann. Schließlich erfragte der jüngere Kellner nochmals einzeln den jeweiligen Verzehr und brachte dann vier Rechnungen. Wahrscheinlich werkelt im Hintergrund noch sowjetische Technik.
Im Fazit einfache, aber authentisch wirkende Küche in großen Portionen. Wer mit niedriger Erwartungshaltung einkehrt, wird wahrscheinlich zufrieden gestellt. Ein Logbucheintrag scheint entbehrlich.