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Ambiente: Heute sassen wir nicht im "Glascontainer" sondern wieder einmal im Hauptraum der Brasserie. Hier sieht es aus wie es in einer Brasserie einfach aussehen muss: Bodenfliesen in Schwarzweiss, viel braune Holztöne, großer Tresen, am Durchgang zur Küche schöne themenbezogene Jugendstilfliesen, weiß eingedeckte braune Tische und braune Stühle; letztere wie in viele Brasserien nicht unbedingt sehr bequem. Was natürlich nicht jede Brasserie hat ist der Schrank, in dem die Kaventsmänner von Rinderteilen für den Gast sichtbar vor sich hinreifen. Sehr dekorativ. Hier gefällt es uns, obwohl mir bei längerem Sitzen der Hintern wehtut. Trotzdem vier Sterne.
Sauberkeit: alles wie geleckt, fünf Sterne.
Service: Wir wurden wechselweise von Restaurantleiter Brashanna Pusparasan und Frau Borbely betreut; unaufgesetzt freundlich, aufmerksam ohne aufdringlich zu sein, und flott. So mögen wir es und das gibt viereinhalb Sterne.
Essen und Trinken: Aktuell gab es als Vorspeise wahlweise entweder "Feldsalat mit Speck, Ei und Croutons" oder "Hühnernudeleintopf", als Hauptgericht "Rehgulasch mit Spätzle und Preisselbeeren" oder "Rotbarschfilet auf Lauch-Wirsinggemüse & Bratkartoffeln" sowie als Dessert "Crème Brûlée". Die Kombination Vorspeise/Hauptgericht beziehungsweise Hauptgericht/Dessert gibt es für EUR 15,00, das Hauptgericht alleine kostet EUR 10,00. Neben der mittäglichen Plat du Midi gibt es am Mittag (ausser an Sonn- und Feiertagen) noch das Angebot "Tout les Midis sauf le Dimanche), aktuell gewesen wäre das "Backfisch "Brasserie" aud fangfrischem Kabeljau mit hausgemachter Remoulade & Kartoffelsalat" für EUR 13,00. Und dann natürlich die ganz normale Karte mit Austern, Crevetten, Steaks und und und......
Meine Frau trank als heutige Fahrerin Apfelschorle (0,2l EUR 2,60), ich hatte zwei Köpis (0,25l EUR 2,60). Als Vorspeise für ihre Plat du Midi nahm sie den Feldsalat und als Hauptgericht das Rehgulasch, das auch ich bestellte, allerdings mit dem Hühnernudeleintopf als Vorspeise. Zunächst gab es als kleinen Gruß aus der Küche Kräuterquark in einer kleinen Löwenköpfchenterrine und kräftiges Bauernbrot. Den Quark habe ich meiner Frau überlassen, vom Brot habe ich eine Scheibe gegessen; es schmeckte wirklich gut. Mit den Vorspeisen waren wir beide sehr zufrieden. Der sehr fein angemachte Feldsalat war sehr schmackhaft. Mein recht flüssiger Hühnernudeleintopf war für mich eher eine kräftige Hühnersuppe, in der jüdischen Küche das Allheilmittel gegen so gut wie sämtliche Gebrechen und natürlich auch zur Vorbeugung bestens geeignet. Die Suppe war mit Sicherheit selbstgekocht; der Aufschrei wäre riesengroß und es würde die Zeitungen füllen, wenn in einer zum Reich eines Drei-Sterne-Kochs gehörenden Lokalität mit gekörnter Brühe oder Ähnlichem gekocht würde, zumal einem on dit zufolge im Wechsel jeweils ein Koch aus dem "Gästehaus Erfort", dem Drei-Sterne-Tempel, hier feder- bzw. löffelführend mit am Herd steht. Die Suppe enthielt ziemlich viel Brustfleisch vom Huhn, Nudeln im Müschelchenform und Wurzelgemüse. Obwohl auf den Tischen Salz- und Pfeffermühlen stehen bin ich mir fast sicher, dass hier nur sehr selten nachgewürzt muss; wir mussten es bisher noch nie.
Ehrensache, dass die ausgezeichneten Spätzle selbstgemacht waren. Das Fleisch für das Rehgulasch dürfte meines Erachtens aus der Keule geschnitten gewesen sein; man hätte es lutschen können, so butterzart wie es war. Die zugehörige Sosse war äusserst harmonisch, mit Möhrenstückchen darin, mit kräftigem Rotwein abgeschmeckt und dazu dann noch Preisselberen. Ein äuserst stimmiges Gericht, für das ich wirklich gerne die volle Sternernzahl vergebe. Zusammen mit den Vorspeise ergibt das in Summe viereinhalb Sterne.
Peis-/Leistungsverhältnis: Fünf Sterne bezogen auf die Plat du Midi, vier Sterne bezogen auf die Normalkarte; macht zusammen viereinhalb Sterne.
Fazit: Dass wir hier einmal unzufrieden rausgegangen wären hat es bisher noch nicht gegeben, die "Schlachthof Braserie by Klaus Erfort" werden wir auch weiterhin gerne besuchen.